Rendezvous mit Rama
Luftrades sorgfältig zusammenklauben sollte - es sei denn, es sammle Material für ein Nest.
Jimmy behielt das krebsähnliche Gebilde vorsichtig im Auge, während er auf die Füße zu kommen versuchte, doch das Ding schien ihn überhaupt nicht zu beachten. Ein paar schwankende Schritte bewiesen ihm, dass er noch gehen konnte, allerdings war er nicht sicher, ob er es notfalls mit diesen sechs Beinen aufnehmen könnte. Dann knipste er sein Funkgerät an, ohne den geringsten Zweifel, dass es noch funktionieren würde. Ein Aufprall, den er überleben konnte, würde von seiner exzellenten Solid-State-Elektronik wahrscheinlich nicht einmal bemerkt worden sein.
»Nabenkontrolle«, sagte er leise. »Könnt ihr mich hören?«
»Gott sei Dank! Sind Sie okay?«
»Ja, nur ein bisschen angeschlagen. Schaut euch mal das da an.« Er richtete seine Kamera auf den Krebs, gerade noch rechtzeitig, um die endgültige Zerstörung des Flügels der Libelle aufzuzeichnen.
»Was zum Teufel ist das denn - warum verspeist es Ihr Flugrad?«
»Wüsste ich auch gern. Mit der Libelle ist es jetzt fertig. Ich mach mich jetzt aus dem Staub, falls es die Absicht hat, sich an mich ranzumachen.«
Jimmy zog sich langsam zurück, wobei er den Krebs nicht aus den Augen ließ. Das Ding bewegte sich nun in immer größer werdenden Kreisen, offenbar auf der Suche nach Bruchstücken, die es zuvor vielleicht übersehen hätte, und so gelang es Jimmy zum ersten Mal, das Geschöpf als Ganzes zu betrachten.
Nun, da er den ersten Schrecken überwunden hatte, fand er, dass es eigentlich ein recht hübsches Tierchen war. Die Bezeichnung Krebs, die er ihm automatisch gegeben hatte, war wohl ein wenig irreführend: Wenn es nicht so unglaublich groß gewesen wäre, hätte er es wohl als Käfer bezeichnet. Sein Rückenpanzer hatte einen schönen metallischen Schimmer; tatsächlich hätte er schwören können, dass es Metall war.
Das war ein interessanter Gedanke. Konnte es ein Roboter sein, also kein Tier? Er starrte nachdenklich den Krebs an und versuchte alle Einzelheiten seiner Anatomie zu analysieren. Wo die Mundöffnung hätte sein müssen, befand sich eine Reihe von Manipulatoren, die Jimmy stark an die Vielzweckmesser, das Entzücken aller richtigen Jungs, erinnerten; da gab es Kneifzangen, Ahlen, Feilen und sogar so eine Art Bohrer. Doch in keinem Fall konnte er daraus ableiten, was dieses Ding war. Auf der Erde hatte die Welt der Insekten alle diese Werkzeuge und viele mehr entwickelt. Die Frage, ob Tier oder Roboter, blieb unentschieden.
Die Augen, anhand derer er das Problem hätte klären können, machten die Sache nur noch komplizierter. Sie lagen so tief hinter Schutzkappen zurückgezogen, dass man unmöglich sagen konnte, ob ihre Linsen aus Kristall oder Gallerte bestanden. Sie waren völlig ausdruckslos und von einem erstaunlich dunklen Blau. Obwohl sich diese Augen mehrere Male auf
Jimmy gerichtet hatten, war in ihnen kein einziges Mal auch nur das geringste Interesse aufgeflackert. Nach Jimmys wohl etwas voreingenommener Meinung entschied dies über die Intelligenz des Geschöpfes. Ein Wesen - ob Roboter oder Tier -, das einen Menschen ignorierte, konnte nicht besonders intelligent sein.
Es hatte jetzt seine Kreisbewegungen eingestellt und blieb einige Sekunden lang still stehen, als lausche es auf irgendeine unhörbare Nachricht. Dann machte es sich in einer seltsamen rollenden Gangart in Richtung auf die See davon. Es bewegte sich mit etwa vier bis fünf Stundenkilometern auf einer völlig geraden Strecke dahin und war bereits einige hundert Meter weit entfernt, als es dem immer noch leicht verwirrten Gehirn Jimmys klar wurde, dass da die letzten traurigen Überreste seiner geliebten Libelle weggeschleppt wurden. Zornig machte er sich an die Verfolgung.
Sein Verhalten war nicht völlig unlogisch. Der Krebs bewegte sich in Richtung See - und wenn es für Jimmy überhaupt eine Rettung gab, dann nur in dieser Richtung. Außerdem wollte er herausfinden, was das Geschöpf mit seiner Beute anfangen würde: Das müsste wenigstens eine gewisse Aufklärung über seine Motive und seine Intelligenz bringen.
Da er noch immer unter den Prellungen seines Sturzes litt und noch ziemlich steif war, dauerte es ein paar Minuten, bis Jimmy den zielbewusst vorwärts rollenden Krebs eingeholt hatte. Dann folgte er ihm in respektvollem Abstand, bis er sicher sein konnte, dass das Ding nichts gegen seine Anwesenheit einzuwenden hatte. Erst da bemerkte er,
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