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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Wasser«, rief Francesca Yamanaka zu. »Sie kommen an die Kante und drehen dann wieder um.«
    Der Helikopter zog scharf nach links und überflog den Rand der fünfhundert Meter hohen Klippenküste zwischen dem Zylindermeer und der ramanischen Südhälfte. Das Ufer war hier zehnmal höher als das nördliche. David Brown zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als er auf die gefrorene See einen halben Kilometer unter ihnen hinabblickte.
    »Francesca, das ist lächerlich«, sagte er. »Was wollen Sie denn damit erreichen? Die Automatikkamera im Bug macht doch hinlänglich gute Aufnahmen.«
    »Meine Kamera hat eine Spezialmechanik für Zoom«, antwortete Francesca. »Außerdem, wenn die Bilder ein bisschen verwackeln, erhöht das den Authentizitätsgrad.« Yamanaka drehte wieder zum Ufer zurück. Die Bioten befanden sich nun etwa dreißig Meter direkt vor ihnen. Der Leit-Biot näherte sich bis auf seine halbe Leibeslänge der Kante, stand den Bruchteil einer Sekunde still und schwenkte scharf nach rechts. Ein weiteres Exerziermanöver um neunzig Grad nach rechts, und der Biot bewegte sich genau in entgegengesetzter Richtung. Die anderen fünf Krebse folgten ihrem Führer, indem sie Glied um Glied mit militärischem Präzisionsdrill die Drehungen vollzogen.
    »Diesmal hab ich's reingekriegt«, sagte Francesca glücklich und hievte sich wieder in die Kanzel des Hubschraubers zurück. »Direkt zentral und ganz im Bild. Und ich glaub, ich hab sogar in den blauen Augen des Leitdings eine flüchtige Bewegung aufgeschnappt, kurz bevor es abdrehte.«
    Die Bioten trotteten inzwischen mit ihrer normalen Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern vom Kliff fort. Ihre Bewegungen hinterließen im lehmigen Grund leichte Vertiefungen. Sie zogen auf einem Pfad, der parallel zu ihrem letzten vorherigen Vorstoß auf das Meer zu verlief. Aus der Höhe wirkte die ganze Region wie ein Vorstadtgarten, in dem der Rasen zur Hälfte gemäht war - auf der einen Seite war der Grund sauber und gepflegt, während der von den Bioten noch nicht bearbeitete Bereich kein ordentliches Bodenstrukturmuster aufwies.
    »Das könnte allmählich langweilig werden«, sagte Francesca und legte spielerisch David Brown die Arme um den Hals. »Wir werden uns vielleicht mit was anderem amüsieren müssen.«
    »Wir beobachten sie nur noch für einen weiteren Streifen. Ihr Muster ist ziemlich simpel.« Brown reagierte nicht auf Francesca, die ihn sanft im Nacken kitzelte. Er wirkte, als hakte er im Geist irgendeine Checkliste ab. Schließlich sprach er in den Kommunikator: »Was halten Sie davon, Dr. Takagishi? Gibt es momentan noch was, was wir tun sollten?«
    Takagishi verfolgte vom Newton-Kontrollzentrum aus über Monitor den Weg der Bioten. »Es wäre höchst wertvoll«, sagte er, »wenn wir etwas mehr über ihre sensorischen Fähigkeiten herausfinden könnten, bevor wir eines zu fangen versuchen. Bisher haben sie auf Geräusche oder entfernte visuelle Reize nicht reagiert. Im Grunde haben sie anscheinend unsere Gegenwart überhaupt nicht bemerkt. Ich bin sicher, Sie stimmen mit mir überein, dass wir noch nicht über genug Fakten verfügen, um klare Schlüsse zu ziehen. Wenn wir eine breitgespannte elektromagnetische Frequenzmessung vornehmen und die Ergebnisse feinanalysieren, bekämen wir vielleicht ein klareres Bild...«
    »Aber das würde doch Tage dauern«, unterbrach Dr. Brown. »Und bei der Schlussanalyse würden wir noch immer nicht alle Risiken ausschließen können. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dabei für uns irgendwas Neues herauskommt, was unsere Planung drastisch ändern würde.«
    »Wenn wir aber zuerst mehr über sie herausfinden«, hielt Takagishi dagegen, »könnten wir eine bessere, sicherere Fangmethode entwickeln. Es könnte ja auch so kommen, dass wir dabei etwas finden, das uns überhaupt Abstand nehmen lässt von ...«
    »Unwahrscheinlich!« Dr. Browns Antwort war brüsk. Was ihn betraf, war diese Diskussion damit beendet. »He, ihr dort, Tabori!«, rief er. »Wie kommt ihr mit den Baracken voran?«
    »Wir sind fast fertig«, antwortete der Ungar. »Noch eine halbe Stunde, höchstens. Und dann bin ich reif für ein Nickerchen.«
    »Erst kommt das Essen«, warf Francesca ein. »Sie können nicht mit leerem Bauch schlafen.« »Und was kochen Sie uns, meine Schöne?«, fragte Tabori in neckischem Ton.
    »Osso buco alla Rama.«
    »Schluss mit den Kindereien!«, sagte Dr. Brown. Nach ein paar Sekunden sprach er weiter:

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