Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
Vom Netzwerk:
eilig auf und half mir auf die Füße. »Das mit der Nummer machen wir später. Jetzt rufe ich die Polizei.«
    Ehe ich antworten konnte, war er in die Küche verschwunden, um den Notruf zu wählen. Die Polizei kam nach rekordverdächtigen drei Minuten. Ich erzählte, was ich gesehen hatte, aber »ein schwarzer Schatten« machte als Personenbeschreibung nicht gerade viel her. Die Beamten versprachen, in der Umgebung zu patrouillieren und sich bei Steven zu melden, falls ihnen verdächtige Personen auffielen.
    Nachdem sie weg waren, schaltete Steven die Alarmanlage ein und geleitete mich zum zweiten Mal aus der Tür. Die Polizei schien ihr Wort zu halten, denn wir sahen sie mit kreisendem Suchscheinwerfer langsam die Straße entlangfahren und in alle dunklen Ecken leuchten.
    Als wir ins Auto stiegen, fragte ich: »Sie sagten doch, bei Ihnen sei eingebrochen worden, oder?«
    »Ja. Vor etwa zwei Wochen wurde ich von der Polizei angerufen, weil die Alarmanlage in meinem Haus angegangen war. Sie fanden ein zerbrochenes Fenster, aber anscheinend war der Dieb von dem Alarm verjagt worden, ohne einzusteigen.«
    »Glauben Sie, er wollte es gerade wieder versuchen?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Wäre vielleicht gut, wenn Sie jemanden das Haus bewachen ließen, während Sie weg sind.«
    Steven nickte. »Ja. Ich werde einen der Assistenzärzte bitten, so lange dort zu übernachten.«
    Den Rest des Weges nach Arlington Center legten wir schweigend zurück. Als mein Haus in Sicht kam, zeigte ich darauf. »Gleich hier.«
    Steven bog in die Einfahrt ein und parkte vor der Tür. Ich wandte mich ihm zu, um ihm gute Nacht zu wünschen, da nahm er mein Gesicht zwischen die Hände und gab mir einen Kuss auf die Lippen, bei dem mir das Herz stehen blieb. Seine Lippen fühlten sich warm und weich an, und nach einem zarten Beginn wurde der Kuss rasch intensiver. Mir wurde schwindelig. Es war wirklich lange her, dass ich so leidenschaftlich geküsst worden war. Dann löste sich Steven von mir und sah mich an.
    »Was war das?«, flüsterte ich.
    »Mama Dell möchte einen ausführlichen Bericht über unser Rendezvous. Jedes gute Rendezvous endet mit einem Kuss.«
    »Also sind Sie nur gründlich?«
    »Ich bin ein gründlicher Typ«, sagte er und küsste mich noch einmal, diesmal mit einem winzigen genießerischen Stöhnen.
    Verdammt! Ich liebe Männer, die beim Küssen so einen Laut von sich geben. Es gibt nichts, was erotischer klingt. Und dann löste er sich schon wieder, lehnte sich in seinem Sitz zurück und lächelte höchst zufrieden. »Nächstes Mal können wir vielleicht das mit der Nummer machen.«
    Ich schüttelte ein wenig den Kopf, um wieder klar denken zu können. »Nur damit Sies wissen, bei mir gibt’s auch eine Regel über die Trennung von Geschäftlichem und Privatem.«
    Steven verdrehte die Augen. »Oh. Noch so eine Grundregel.«
    »Ich bin ein prinzipientreuer Mensch.«
    »Ja? Nun, ich nicht.« Er stieg aus und hielt mir die Beifahrertür auf, während ich ausstieg. Dann begleitete er mich zur Haustür. Als ich den Schlüssel ins Schloss steckte, schlang er plötzlich den Arm um meine Taille und zog mich rückwärts an seine breite Brust. Im nächsten Moment waren wir wieder beim Küssen, und mir wurde klar, dass meine Prinzipien sich gerade auf Nimmerwiedersehen verabschiedet hatten.

4
     
     
    Als ich in die Wohnung kam, saß Gilley auf der Couch. »Ich hab mich schon gefragt, wann du heimkommst.« Demonstrativ tippte er auf seine Armbanduhr.
    »Es ist erst elf. Was hast du dir denn gedacht – dass ich um acht wieder da bin?«
    »Nun, nachdem ich aus Mama Dell rausgekriegt hatte, mit wem du dieses Date hast, dachte ich, es wäre spätestens nach der Bestellung zu Ende.«
    Ich schenkte ihm einen indignierten Blick und verschränkte die Arme. »Ich kann auch diplomatisch sein, weißt du.«
    Gilley schnaubte, zog die Beine an und klopfte auf den Platz neben sich. »Komm, setz dich und erzähl mir alles.«
    Ich ging seufzend zu ihm hinüber und setzte mich. »Da gibt’s nicht viel zu erzählen.«
    Er hob eine Augenbraue. »Sind deshalb deine Lippen so rot und geschwollen?«
    Unwillkürlich rieb ich mir den Mund. »Draußen ist es kalt. Die sind wahrscheinlich rissig.«
    »Ach. «
    Ich setzte eine arglos-naive Miene auf und wechselte das Thema. »Steven und ich sind jedenfalls zu einer Einigung gekommen. Wir sind für die Jagdhütte engagiert.«
    Gilley klatschte in die Hände. »Gut gemacht! Wann geht’s los?«
    »Morgen

Weitere Kostenlose Bücher