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René Schnitzler. Zockerliga: Ein Fußballprofi Packt Aus

René Schnitzler. Zockerliga: Ein Fußballprofi Packt Aus

Titel: René Schnitzler. Zockerliga: Ein Fußballprofi Packt Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wigbert Löer , Rainer Schã¤fer
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die Bank 80 000«, rechnet Schnitzler vor. »Auf der Pokertour habe ich dann auch noch mal verloren.«
    Sein Pokerleben aber geht weiter, von Mönchengladbach aus macht er sich bald auf den Weg nach Österreich. Im Kasino in Seefeld wird ein großes Turnier gespielt. Sein alter Mönchengladbacher Freund Mehmet begleitet ihn.
    Nach drei Tagen haben sie den Wert eines Mittelklassewagens verspielt. Weil der Tank leer ist, können sie nicht mal mehr nach Hause fahren. Schnitzler ruft seinen St. Pauli-Kollegen Andreas Biermann an und bettelt um Benzingeld.
    SARAS ANGST
    Sara muss noch bis Ende Juni in Hamburg bleiben, solange läuft das Semester. Sie ahnt nicht, dass sie in Gefahr ist. Auf der Straße wird sie von einem Autofahrer angehalten, weil an dem Audi plötzlich die Kennzeichen fehlen. Jemand hat sie abgeschraubt. Sie hat Angst und fühlt sich bedroht,
René, das weiß sie ja, hat sich Geld im Rotlichtmilieu geliehen. Schnitzler beruhigt sie kurz am Telefon, viel Zeit hat er aber nicht für seine Freundin. Er sitzt am Pokertisch.
    An einem Morgen klingelt es in Saras Wohnung. Sie schaut in die Kamera, vor dem Eingang zum Haus erkennt sie zwei Männer. Obwohl sie nicht öffnet, hört sie bald darauf Schritte auf der Treppe. Dann stehen die Männer vor der Wohnungstür. Sie müssen sich über die Tiefgarage Zutritt verschafft haben, nun klingeln und klopfen sie immer wieder, als wüssten sie, dass sich Sara in der Wohnung aufhält.
    Sara hat Angst wie noch nie in ihrem Leben, sie möchte schreien oder heulen, schafft es aber, ruhig zu verharren, direkt hinter der Wohnungstür. Dabei hält sie die Luft an, bis es nicht mehr geht. Die beiden sollen auf keinen Fall merken, dass jemand zu Hause ist.
    Nach einer Weile bemerkt Sara, dass einer der beiden Männer Benedikt Pliquet ist, einer der Torhüter des FC St. Pauli. Er begleitet jenen Bordell-Besitzer, dem Schnitzler seinen Mercedes verkauft hat und der immer noch auf die dazugehörigen Fahrzeugpapiere wartet. »Sara, mach auf! Wir wissen, dass du da bist. Wir wollen doch nur reden«, ruft Pliquet. »Wir können auch ein Stück mit den Hunden gehen.«
    Sara hat Pliquet über Schnitzler kennen gelernt, manchmal waren sie gemeinsam mit den Hunden unterwegs, auch der Torwart besitzt einen Dalmatiner. Der weiß doch, dass René wieder in Mönchengladbach ist, was wollen die von mir, überlegt Sara. Sie kann nichts beitragen zu der ganzen Angelegenheit, zu diesem verdammten Autoverkauf. Dass der Kollege Pliquet vielleicht nur vermitteln will, kommt ihr nicht in den Sinn.

    [REF 4]
Aufregendes Leben: Schnitzler im Frühjahr 2009 mit seiner Freundin Sara zwischen zwei Kasino-Besuchen in Monaco
    Sie schleicht aufs Bad, nimmt das Telefon, spricht mit leiser Stimme mit Schnitzler, für den die Sache klar liegt: »Ruf sofort die Polizei!«
    Das tut Sara, und als sogar mehrere Polizeiautos eintreffen, sind der Torwart und der Zuhälter nicht mehr im Haus. Sara will weg aus Hamburg, aus der Stadt, in die sie sich trotz aller Widrigkeiten verliebt hat. Wenn sie das Haus verlässt, vergewissert sie sich, ob ihr auch niemand auflauert.
    Um den Zuhälter zu beruhigen, bittet Schnitzler seine Freundin, eine Anzahlung zu leisten. Er ist nun endlich aufgewacht, zumindest für einen Moment. »Zum ersten Mal wurde mir klar, dass mein Zocken auch für andere gefährlich sein kann«, sagt Schnitzler. »Da habe ich angefangen, mir Gedanken zu machen. Da wollte ich zum ersten Mal eine Therapie machen.«
    Im Mundsburg Center, einem Einkaufszentrum östlich der Außenalster, übergibt Sara dem Bordell-Betreiber einen Umschlag mit 10 000 Euro. Vor Aufregung wird ihr übel. Als Ende Juni die Vorlesungen und Seminare des Sommersemesters enden, kehrt sie zurück nach Mönchengladbach. Unbeschwerter wird ihr Leben dort aber nicht.

8
ZOCKERLIGA
    Früher, sagt er, habe er mal »Licht gemacht, Rotlicht«. Doch die Prostitution hat er hinter sich gelassen. Heute richtet Achim R. »auf höchstem Niveau« illegale Pokerpartien aus. Zudem arbeitet er seit einigen Jahren als Spielerberater. Eine krumme Kombination ist das aus Achims Sicht nicht. Seine beiden Geschäfte, sie überschneiden sich. Und machen Achim zum Experten: »Ich bin jetzt ziemlich lange dabei und kann das wohl beurteilen: Niemand ist so heiß aufs Glücksspiel wie Fußballer.«
    Anfang 40 ist Achim R., er lebt und arbeitet in Essen. Er ist niemand, der sich versteckt, aber seinen Nachnamen will er nicht nennen. Zwei Stunden lang

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