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Renner & Kersting 01 - Mordsliebe

Renner & Kersting 01 - Mordsliebe

Titel: Renner & Kersting 01 - Mordsliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schroeder
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die Verbindung zwischen Sandra und Benjamin, nach der wir die ganze Zeit gesucht haben.” Ali geriet außer sich. „Sandras Mutter und Bennis – hm ja, Stiefvater in spe, oder wie soll man den Kerl nennen? – haben mit dem Zuhälter zu tun. Außerdem hielt Benni sich in Sandras Haus auf. Jetzt brauchen wir nur noch herauszufinden, welches dunkle Geheimnis die beiden aufgespürt haben.”
    „Nur noch”, wiederholte Helga und ließ ein spöttisches Grinsen folgen. „Lass uns lieber nachschauen, ob es noch mehr Bilder von Bekannten gibt.”
    Sie fanden einige: Nachbarn von Ali, Mütter und Väter, die Helga kannte, selbst eine Kollegin, Frau Paukens, war mehrfach abgelichtet. Zum Schluss besaßen sie eine lange Liste von Personen, die beide Kinder kannten und die sich häufig im Park aufhielten.
    „Also”, stellte Helga am Ende ihres Sichtens und Ordnens fest, „wir haben einiges herausgefunden, aber wer die Kinder getötet hat oder warum sie sterben mussten, wissen wir nicht.” Sie schaute sich um, doch niemand widersprach. „Bennis zukünftiger Vater arbeitet für Lembert und Sandras Mutter ist anscheinend seine Freundin, aber das allein ergibt noch kein Motiv. Zweitens ist auch Mörtel-Müller verdächtig, der Frau Steinhofer erpresst.” Sie berichtete einem äußerst aufmerksamen Publikum von Müllers Versuch, die Kollegin unter Druck zu setzen. „Moralische Skrupel kennt Müller nicht, wie die Erpressung zeigt.”
    „Es ist aber doch ein Unterschied, ob er eine Lehrerin erpresst, weil er seinen Sohn zum Gymnasium schicken will oder zwei Kinder, noch dazu im gleichen Alter wie sein Sohn, ermordet”, gab Ilse zu bedenken. „Außerdem können wir nicht davon ausgehen, dass Benjamin überhaupt wusste, was er da gesehen hat.”
    „Doch, sonst hätte Müller ihn nicht an den Computer gelassen und ihm die Spiele geschenkt. Nach Helgas Beschreibungen war der Junge ein durchtriebenes Bürschchen. Wenn er es vielleicht auch nicht einordnen konnte, so musste ihm doch klar sein, dass Müllers Verhalten nicht koscher ist. Wer mit einem Fotoapparat durch fremde Vorgärten schleicht, ist entweder ein perverser Spanner, oder er hat Böses vor. Beides trifft auf Müller zu”, zischte Ali böse.
    Das Telefon unterbrach sie, und Helga verschwand nach nebenan. Ali übernahm derweil Gastgeberpflichten und füllte alle Tassen neu.
    „Florian wusste mal wieder nicht, welche Hausaufgaben sie aufhaben”, erklärte Helga, um dann sofort zum Thema zurückzukehren. „Es gibt noch einen Verdächtigen: Vater Wohman. Ich hatte ihn vergessen, weil er auf den Fotos nicht auftaucht, aber ich habe ihn im Park gesehen, wie er Julia betatschte.”
    „Los erzähl!”, forderte Ilse sie auf.
    Was Helga umgehend tat.
    Ali schüttelte den Kopf. „Das kommt nicht hin, die Kinder wurden nicht sexuell missbraucht.”
    „Nein, aber was wäre, wenn Wohman zwar latent pädophil ist, aber aufgrund seiner Erziehung das Tabu nicht überwinden und deshalb seine Neigung nicht ausleben kann? Da sammelt sich eine Menge Frust an im Laufe der Zeit! Vielleicht hat er eine Art Hassliebe entwickelt. Der Täter mag Kinder, schließlich legt er sie nach der Tat sorgfältig zurecht.”
    „Hm, das würde aber bedeuten, dass es die Tat eines Verrückten ist, dass er nicht aus rationalen Motiven mordet. Ist Wohman verrückt?”
    „Er trinkt, er ist gewalttätig, Autoritäten gegenüber demütig und voller Selbstmitleid, aber verrückt? Ich weiß nicht. Außerdem ist das Ganze nur graue Theorie.”
    „Die immerhin logisch klingt und zu den Fakten passt. Nur …”
    „Was?”
    „Wenn du mit dem Motiv Recht hast, könnte es jeder sein. Es war reiner Zufall, dass du Wohman gesehen hast.”
    „Genau das ist das Problem. Deshalb brauchen wir die Fotos und die Listen.”
    „Es gibt zu viele Möglichkeiten, die zu den wenigen Fakten passen, die wir kennen. Wir wissen längst nicht genug. Aber ihr seht jetzt, wie viel man allein durch Zuhören und Zusehen rausfinden kann. Wir dürfen nicht aufgeben.” Von Alis früherer Niedergeschlagenheit war nichts mehr zu erkennen. Sie steckte wieder voller Energie und Zuversicht.
    Ilse, die bisher geschwiegen hatte, leerte ihre Tasse mit einem Zug und holte die Karten aus der Tasche.
    „Ich möchte einmal nachsehen, ob sich etwas geändert hat.”
    Ali warf Ilse einen schrägen Blick zu, als diese das Spiel sorgsam auswickelte. „Wie ernst nimmst du die Karten?”, fragte sie.
    „Schwer zu sagen. Liegen die Karten

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