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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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Lobenstein fiel ihm wieder ein. Die Neugier siegte.
    „Was machen Sie denn genau in der Oper?“
    „Das Übliche. Ich bin bei den Proben dabei, ein paar Interviews, Fotos. Recherche zu einer Serie, die ich für eine große Zeitschrift mache.“
    „Sie treffen Lobenstein? Persönlich?“
    „Ja, klar. Cooler Typ, ich habe ihn schon früher in New York getroffen, als ihn noch kein Schwein kannte.“
    „Ich würde viel dafür geben, einmal bei so einer Probe dabei zu sein.“
    Das war ihm so herausgerutscht. Linse reagierte nicht darauf.
    „Sind Sie verheiratet?“
    „Ich bin Witwer.“
    „Ach so.“
    Was war das jetzt für eine Antwort? Sie war total sprunghaft, und ihre Gedankengänge waren ihm ein Rätsel. Langsam ging sie im Raum herum.
    „Eigentlich fehlt hier nur ein Klo.“
    „Wie bitte?“
    Sie drehte sich zu ihm um.
    „Es ist ja nicht für ewig. Nur für eine Weile. Sie würden gar nichts von mir mitkriegen.“
    Sie malte mit einem Finger ein weiteres Guckloch in die schmutzige Fensterscheibe.
    „Hier im Pavillon? Sie wollen doch nicht ernsthaft hier wohnen.“
    „Warum denn nicht? Ich habe einen Platz zum Schlafen, ideales Licht zum Malen und den herrlichen Garten um mich herum.“
    Arthur starrte sie mit offenem Mund an. Etwas verrückt war sie schon. Er wünschte sich Lenis bestimmte Art. Die wüsste jetzt, was sie sagen sollte.
    „Das ist ein Gartenpavillon, da ist nichts isoliert. Es gibt keine Heizung, kein warmes Wasser, rein gar nichts. Hier kann man nicht wohnen.“
    „Doch, kann man.“ Linse sah schon alles vor sich.
    „Ich habe einen warmen Schlafsack. Wasser gibt es aus dem Gartenschlauch, und sonst brauche ich nicht viel. Das wird sehr gemütlich, Sie werden sehen.“
    Sie rückte den Tisch in die Mitte des Zimmers und stellte zwei Korbsessel dazu.
    „Das ist das Wohnzimmer. Und da hinten kann man einen Bereich zum Schlafen abtrennen. Ich habe jede Menge Tücher dabei, ich liebe schöne Stoffe und Farben. Das wird wunderschön.“
    Arthur sah es auch schon, ein richtiges Zigeunerlager. Es wurde Zeit für ein Machtwort. Er holte tief Luft.
    „Probe mit Lobenstein“, sagte sie schnell.
    „Ich schmuggle Sie da rein, versprochen.“ Sie streckte ihm ihre Hand hin.
    Er klappte den Mund wieder zu. „Das ist Erpressung.“
    „Eine Hand wäscht die andere.“
    „Das muss ich mir erst noch überlegen.“
    Arthur focht einen erbitterten Kampf mit sich selbst. Es war der reinste Irrsinn, aber wann hatte ein normaler Sterblicher schon einmal die Gelegenheit, eine solche Probe miterleben zu dürfen?
    Barbara und Leni saßen auf der Terrasse und versuchten herauszubekommen, was da vor sich ging.
    „Was macht sie denn so?“
    Leni platzte fast vor Neugierde. Barbara hatte noch nie von einer Freundin erzählt. Und dann noch so eine auffällige Erscheinung!
    „Sie reist ständig in der Weltgeschichte herum. Ich sehe sie nur alle paar Monate.“
    „Aber irgendwo muss sie doch wohnen!“
    Leni konnte sich das überhaupt nicht vorstellen.
    „Soweit ich weiß, hat sie einen Neffen, bei dem sie offiziell wohnt.“
    „Und wovon lebt sie?“
    Barbara zuckte mit den Schultern.
    „Das ist ja asozial“, empörte sich Leni.
    „Oh, sie kommt ganz gut zurecht. Sie schreibt für Zeitschriften und fotografiert. Ich habe schon Fotos von ihr gesehen. Wirklich toll.“
    „Ich könnte so nicht leben. Nirgendwo zu Hause, immer unterwegs, das ist ja wie ständig auf der Flucht sein.“
    „Sie ist halt eine Weltenbummlerin. Ihr gefällt das.“
    Als Arthur und Linse zur Terrasse zurück kamen, bot sich ihnen ein Bild häuslicher Geschäftigkeit. Barbara klopfte energisch auf einem Sofakissen herum. Leni goss das Putzwasser auf ein Beet.
    „Meine Damen, Frau Fallenbach hat mir den Vorschlag gemacht, dass sie im Pavillon wohnen will. Nur für eine Weile. Was haltet ihr davon?“
    Leni war platt. „In diesem ollen Schuppen? Da kann man doch nicht wohnen, der ist ja total verdreckt.“
    „Putzzeug gibt’s ja hier genug“, argumentierte Linse.
    „Dieses Gartenhäuschen ist ein richtiges Schmuckstück. Rundherum Fenster, das ist einfach ideal zum Malen.“
    „Sie malen?“
    Leni hatte sich auch schon einmal an Ölfarben versucht.
    „Was malen Sie denn so?“, wollte sie wissen.
    „Abstrakt. Und möglichst groß. Kräftige Farben. Haben Sie’s auch schon mal probiert?“
    „Nicht so richtig.“
    Malen konnte man Lenis stümperhafte Versuche wirklich nicht nennen. Aber gar zu gern hätte sie einmal

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