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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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hinzu, »war dies als fairer Handel gedacht. Wie steht es mit Ihrer Seite der Abmachung - gibt es irgendwelche Fortschritte?«
    Hedges hustete und wandte dem von der Bucht her wehenden Wind seinen Rücken zu. »Warum gehen wir nicht wieder rein und trinken etwas Warmes?«
    »Ich bin gern hier draußen. Es gibt mir das Gefühl, lebendig zu sein.«
    »Also, ich werd noch an Lungenentzündung sterben, wenn wir noch länger hier draußen bleiben. Kommen Sie, lassen Sie uns reingehen, dann berichte ich Ihnen, was die Wissenschaftler bislang herausgefunden haben.«
    Jeff gab nach, und sie gingen auf das alte, in Regierungsbesitz befindliche Haus zu, das an der Westküste von Maryland lag, südlich von Annapolis. Seit sechs Wochen waren sie schon hier, erörterten die Implikationen der Unabhängigkeit Rhodesiens und den bevorstehenden Sturz Prinz Sihanouks in Kambodscha. Zu Anfang hatten er und Pamela ihren Aufenthalt als einen Jux betrachtet, als eine Art Urlaub, doch das detaillierte Aushorchen durch Hedges, der ihnen offenbar als permanenter Begleiter zugeteilt worden war, machte Jeff zunehmend besorgt. Sie hatten darauf geachtet, nichts zu sagen, wovon die Nixon-Administration nachteiligen Gebrauch machen könnte, doch es wurde immer schwieriger, die Grenze zu ziehen. Selbst Jeffs ausweichendes ›kein Kommentar‹ bezüglich der Wahlen in Chile im kommenden Herbst konnte von Hedges und dessen Vorgesetzten zutreffenderweise dahingehend interpretiert werden, dass Allende tatsächlich Präsident werden würde - und welche Art von verdeckter Aktion seitens der USA mochte diese Annahme provozieren? Sie vollführten einen gefährlichen Drahtseilakt, und Jeff bedauerte schon, dass sie den Treffen überhaupt zugestimmt hatten.
    »Und?«, sagte Jeff, als sie sich dem Haus mit den heruntergelassenen Rollläden näherten, aus dessen rotem Backsteinschornstein eine einladende Rauchwolke stieg. »Was gibt’s Neues?«
    »Von Bethesda noch nichts Bestimmtes«, murmelte Hedges unter dem hochgeschlagenen Kragen seines Regenmantels. »Sie würden gern noch ein paar Untersuchungen durchführen.«
    »Wir haben uns allen erdenklichen medizinischen Untersuchungen unterzogen«, sagte Jeff ungeduldig, »noch ehe Sie ins Spiel gekommen sind. Das führt nicht weiter. Die Ursache liegt außerhalb von uns, auf der kosmischen oder subatomaren Ebene. Was haben die Physiker herausgefunden?«
    Hedges trat auf die Holzveranda und schüttelte wie ein übergroßer Hund die Wassertropfen von Hut und Mantel ab. »Sie arbeiten daran«, teilte er Jeff vage mit. »Berget und Campagna am Cal Tech glauben, es könnte mit Pulsaren Zusammenhängen, irgendwas mit starken Neutrino-Informationsflüssen - aber sie brauchen weitere Daten.«
    Pamela wartete im eichengetäfelten Wohnzimmer, auf das Sofa vor dem lodernden Kaminfeuer gekuschelt. »Warmen Apfelmost?«, sagte sie, hob die Tasse und neigte fragend den Kopf.
    »Ja, gern«, erwiderte Jeff, und Hedges nickte zustimmend.
    »Ich hol was, Miss Phillips«, sagte einer der jungen Männer im dunklen Anzug, die das abgeschiedene Anwesen rund um die Uhr bewachten. Pamela zuckte mit den Achseln, zog die Ärmel ihres viel zu weiten Pullovers über die Handgelenke hoch und nahm einen Schluck aus der dampfenden Tasse.
    »Russell meint, die Physiker kämen allmählich voran«, teilte Jeff ihr mit. Ihre Miene hellte sich auf und ihre vom Feuer geröteten Wangen hoben sich leuchtend vom blauen Wollpullover und ihrem flachsfarbenen Haar ab.
    »Was ist mit der Zeitverschiebung?«, fragte sie. »Schon irgendwelche Ideen?«
    Hedges verzog den Mund um eine neue, trockene Zigarette herum, senkte die Lider und warf ihr einen zynischen Blick zu. Jeff kannte diesen Gesichtsausdruck, wusste inzwischen, dass der Mann ihrer Aussage, schon einmal gelebt zu haben und ständig wiedergeboren zu werden, wenig Glauben schenkte. Aber das war unwichtig. Hedges und seine Leute konnten denken, was sie wollten, solange andere Köpfe, einfallsreiche und hartnäckige Wissenschaftler, sich weiter auf das Phänomen konzentrierten, das, wie Jeff wusste, nur allzu real war.
    »Sie sagen, die Daten seien zu unbestimmt«, murmelte Hedges. »Sie können lediglich einen Wahrscheinlichkeitsbereich angeben.«
    »Und wie groß ist der Bereich?«, fragte Pamela in ruhigem Ton, die Finger so fest um die heiße Tasse gekrallt, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Zwei bis fünf Jahre für Jeff, fünf bis zehn Jahre in Ihrem Fall. Unwahrscheinlich, dass es

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