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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Sie mein Spiel mitspielen – für den Fall, dass Sie verfolgt werden. Ich möchte, dass Sie gleich so tun, als würde ich mich weigern, Sie zu treffen oder etwas zu sagen. Wir können uns morgen früh treffen, um halb sieben. Kennen Sie Becketts Farm, draußen bei Cuckfield? Gut. Ich rufe von der Telefonzelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Ich sehe eine Scheune, unweit der Straße. Sie ist groß genug, dass man mit dem Auto reinfahren kann, und vom Hauptgebäude der Farm nicht einsehbar. Dort treffen wir uns. Versteht sich von selbst, dass Sie allein kommen. Ich lasse Sie jetzt Ihr Schauspieldebüt geben. Gute Nacht, Fenwick.»
    Der Mann legte auf. Fenwick kam sich wie ein Idiot vor, als er so tat, als würde er weiterhin zuhören, und viel blöder kam er sich vor, als er nach ein paar Minuten den Hörer auf die Gabel knallte und zu seinem Auto stürmte. Es war gleich halb vier Uhr morgens, aber er musste Cooper anrufen. In der Vermutung, dass Cooper nach dem Gespräch mit dem Mann in Watford noch nach Hause gefahren war, wie spät es auch geworden sein mochte, rief er vom Auto aus bei ihm an.
    «Cooper?»
    «Hm?»
    «Hier Fenwick. Ich muss Sie sehen. Wir treffen uns in einer halben Stunde bei mir.»
    Lautlos betrat er das stille Haus. Als Cooper eintraf, hatte er geduscht, sich rasiert und umgezogen. Würstchen, Speck und Tomaten schmorten leise zischelnd, eine Pfanne für Eier stand bereit, auf einer Wärmplatte stapelte sich dunkler und heller Toast.
    Das Aroma von frischem, starkem Kaffee, Holzrauch, Salbei und Zwiebeln ließ Cooper das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sein Magen war sofort hellwach. Argwöhnisch sah er den Inspector an. Er bezweifelte, dass der Mann auch nur ein Auge zugetan hatte, und doch sah er frisch und mindestens zehn Jahre jünger aus.
    «Ich dachte, wir brauchen ein herzhaftes Frühstück, bevor wir den Tag beginnen. Ich fürchte, es wird ein langer Tag werden.»
    «Sie haben etwas.» Es war eine Feststellung, keine Frage.
    «Ich glaube es. Ja, wenn wir Glück haben. Kommen Sie mit.»
    Er ließ das Essen auf kleiner Stufe köcheln und führte Cooper in die Dusche im Keller. Der Sergeant sah ihn besorgt an.
    Mit dem Prasseln der Dusche als Tarnung schilderte Fenwick seine Unterhaltung mit Bayliss Wort für Wort. Es dauerte nur wenige Minuten, aber als er zum Ende kam, war Cooper in seinem leichten Sommeranzug rosa und schweißfeucht.
    «Es könnte natürlich ein Scherz sein, aber das glaube ich nicht. Wie auch immer, in zwei Stunden werden wir es herausfinden. Wir treffen uns um halb sieben. Er möchte, dass ich allein komme …»
    «Aber das werden Sie nicht tun, oder?»
    «Natürlich nicht. Wir hinterlassen beim Dienst habenden Sergeant im Revier eine Nachricht, und Sie begleiten mich – Sie bleiben in Deckung und sorgen dafür, dass das Revier immer genau weiß, wo wir sind. Wenn ich nach einer Viertelstunde nicht aus der Scheune komme, fordern Sie Verstärkung an. Kommen Sie nicht selbst rein. Und kümmern Sie sich darum, dass wir die Fingerabdrücke aus der Telefonzelle bekommen. Und jetzt muss ich wissen, was in Watford los war. Können Sie mir das gefahrlos beim Frühstück erzählen?»
    Cooper dachte nach und nickte – ein Mann ertrug nun mal nur ein bestimmtes Maß an Dampf.
    «Lenny Dilks hat mit Rowland gedient, bei der Infanterie. Heute betreibt er einen privaten Schießplatz. Er erinnert sich an Rowland, weil der, wie er sagt, ein ausgezeichneter Soldat mit einem hervorragenden Ruf war. Dilks war ein junger Bursche, erst achtzehn, und hat den Mann offenbar wie einen Helden verehrt. Hatte kein schlechtes Wort über ihn zu sagen und wollte unbedingt mit uns reden, um ‹die Sache ins Reine zu bringen›.»
    «Also keine dunklen Geschichten über ihn?»
    «Nein. Im Gegenteil. Offenbar ist Rowland sogar ausgezeichnet worden, während Dilks unter ihm diente. Er hat jemandem das Leben gerettet, als sie im Manöver waren. Der Mann ist in Snowdonia an einem Berg abgestürzt, und das Wetter schlug um, was eine ausgedehnte Suchaktion unmöglich machte. Rowland hat bei Temperaturen unter null allein weitergesucht, den Mann gefunden und ihn zurückgetragen.»
    «Und was ist dann mit unserem Helden passiert?»
    «Später wurde er für Tapferkeit im Golfkrieg ausgezeichnet. Dilks blieb vage, was Details angeht. Danach wurde er versetzt. Dilks weiß nicht, wohin, nur, dass er die Aufnahmeprüfung für den Special Air Service ablegen wollte.»
    «Also ein hoch dekorierter

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