Rescue me - Niemand wird dich schützen
vor Jahren einen Pakt geschlossen, und den wollte Eden nicht brechen. Nicht einmal für Jordan.
Noahs Geheimnisse gehörten ihm, und wenn er wollte, dass Jordan sie erfuhr, würde er sie ihm erzählen. Eden hatte genug eigene zu wahren, da wollte sie nicht noch für die von jemand anderem verantwortlich sein.
»Noah ist ein absoluter Profi. Er hat mich und unzählige andere ausgebildet, und er kann sehr gut auf sich selbst aufpassen.«
Jordans Kiefermuskeln zuckten, als hielte er mit Mühe einen Widerspruch zurück. Eden hob seine Hand an ihren Mund. »Ich verspreche dir, dass ich nicht um Noah besorgt bin, okay?«
Offenbar sah er ein, dass er nicht weiterkam, also ließ er ihre Hand los und stand auf. »Wo du schon eine Woche lang nicht arbeiten kannst, was hältst du davon, wenn wir einen Kurztrip unternehmen? Noah sagte vor seiner Abreise, dass Gabe jederzeit für ein paar Tage einspringen könnte. Und ich schätze nicht, dass wir Bennetts Spur so schnell wiederfinden, also könnten wir …«
»Warte … warte … warte«, fiel Eden ihm ins Wort. »Wer hat gesagt, dass ich eine Woche nicht arbeiten kann?«
»Der Arzt hat eben …«
»Dr. Arnot erzählt mir schon, dass ich freinehmen soll, seit ich bei LCR angefangen habe. Das sagt er zu jedem. Ich bin morgen wieder auf den Beinen. Vielleicht kann ich die nächsten paar Tage keinen Außeneinsatz machen, aber wenigstens …«
»Eden, ich fürchte, du hast mich nicht verstanden. Der Arzt hat einen kurzen Urlaub empfohlen , und ich befehle dir, eine Woche freizunehmen.«
»Du kannst mir gar nichts befehlen.«
»O doch, ich kann. Als Interimsleiter von LCR bin ich für dich verantwortlich. Entweder nimmst du freiwillig Urlaub oder …«
»Oder was?«
Jordan beugte sich zu ihr, bis sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem trennten. »Oder du musst mit den Konsequenzen leben.«
Eden kuschelte sich tiefer in die Kissen und konnte nicht umhin, sinnlich zu schnurren. »Ach ja? Das klingt interessant. Was für Konsequenzen wären das?«
»Lass dieses kokette Lächeln. Diese Art Konsequenzen müssen warten, bis es dir besser geht.«
Sie blickte zur Seite, damit er nicht sah, wie sie das Gesicht verzog. Sie hasste es, sich krank zu fühlen, und noch mehr, wie eine Kranke behandelt zu werden. Doch bevor sie eine anzügliche Bemerkung äußern konnte, musste sie gähnen. »Lass mich einen Moment schlafen, dann zeige ich dir, wie gut es mir geht.«
»Wir werden sehen.« Jordan küsste sie auf die Stirn. »Ich bin im Wohnzimmer, falls du mich brauchst.«
»Du musst nicht bleiben. Ich komme schon klar.«
»Ich weiß, dass ich nicht bleiben muss … und ich werde auch nicht lange bleiben können. Aber ich warte, bis du wieder wach bist, okay?«
Jordan beobachtete, wie sie schläfrig nickte und ihr die Lider zufielen. Binnen Sekunden schlief sie tief und fest. Leise schlich er sich aus dem Zimmer.
20
»Du hast mir noch gar nicht gesagt, wohin du mich bringst«, sagte Eden.
Er blickte kurz zu ihr. »Nein, habe ich nicht.«
Eden musste sich das Lachen verkneifen, als sie sein triumphierendes Grinsen sah. »Jordan, das ist unfair. Du entführst mich praktisch, zwingst mich, meine Arbeit zu vernachlässigen, und jetzt erzählst du mir nicht mal, wohin wir fahren.«
»Das stimmt.«
»Was ist mit LCR? Wir können doch nicht einfach …«
»Noah weiß Bescheid und hat allem zugestimmt. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich nur von der Arbeit abhalten kann, indem ich dich weit weg bringe. Gabe kümmert sich inzwischen um alles. Du hast nichts weiter zu tun, als dich zu entspannen und auszuruhen.« Er nahm ihre Hand und küsste sie sanft. »Sei ein braves Mädchen, lehn dich zurück und schlaf ein wenig, wenn du möchtest. Es dauert noch ein paar Stunden, bis wir da sind.«
Eden versuchte, ihn böse anzufunkeln, merkte jedoch, dass es ihr nicht recht gelingen wollte.
Sie konnte immer noch nicht fassen, dass er sie tatsächlich entführte. Heute Morgen beim Aufstehen war sie wild entschlossen gewesen, ins Büro zu fahren. Drei Tage
war es jetzt her, dass sie verwundet wurde. Ja, ihr Arm tat noch weh, aber deshalb war sie keineswegs arbeitsunfähig. Als Jordan ihr anbot, sie zu fahren, hatte sie freudig eingestimmt, denn so brauchte sie kein Taxi zu nehmen. Sie hätte ahnen müssen, dass er etwas im Schilde führte! Aber dumm wie sie war, hatte sie angenommen, er hätte es sich anders überlegt. Immerhin hatte er mit keinem Wort mehr erwähnt, dass sie eine Woche
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