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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nur wissen, ob ich etwas Ungewöhnliches gesehen habe.« Seine Miene wirkte kurz verwirrt. »Reseph? Alles okay bei dir? Kennst du sie vielleicht?«
    Als der Wagen sich entfernte, ließ die tödliche Anspannung, die er ausstrahlte, langsam nach, aber seine Kieferpartie wirkte nach wie vor hart, und seine Hände waren zu Fäusten geballt. »Nein, aber da war irgendwas … Scheiße. Ich weiß auch nicht. Ich habe das Gefühl, ich sollte sie kennen, aber dann würden sie mich umbringen wollen.«
    »Dich umbringen?« Sie legte das Telefon hin und hoffte, dass er nicht merkte, wie ihre Hand zitterte. »Ich glaube, das wäre doch etwas extrem. Schließlich kümmern sie sich um Dämonen und nicht um Menschen.«
    »Ja, du hast recht.« Er lächelte, aber das Lächeln passte nicht zu der Unruhe in seinem Blick. »Ich bin sicher, dass du recht hast.«

13
    Direkt nach seiner Ansprache, die seine himmlischen Brüder von Gethels Verrat überzeugen sollte, begab sich Reaver zu Ares’ Villa. Irgendwie überraschte es ihn kaum, sämtliche Reiter, bis auf Reseph, dort am Strand vorzufinden. Ares und Thanatos standen am Grill, und Cara und Regan spielten mit Rath, Caras und Ares’ Adoptivsohn, einem Widderkopf-Dämon im Kleinkindalter. Limos hielt ein Baby im Arm, von dem Reaver intuitiv wusste, dass es Logan war, Thans und Regans Sohn. Um ihre Füße kreiste ein pechschwarzer Höllenhundwelpe von der Größe eines Labradors, der immer wieder zu dem Kind hinaufsah. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass der Welpe eine mystische Verbindung mit dem Baby hatte und ihm für alle Zeit ein treuer Bodyguard sein würde.
    Reaver entledigte sich seiner Schuhe und ging barfuß auf die Gruppe zu.
    Limos sah ihn als Erste, aber das war meistens so. Ihr Grinsen war atemberaubend, und er wusste, dass sie sich auf der Stelle in seine Arme geworfen hätte, wie sie es immer tat. Nur Logan in ihren Armen hielt sie davon ab.
    Die restliche Gruppe hielt sich mit ihrer Begrüßung eher zurück. Reaver wappnete sich schon mal. Thanatos, dessen bloßer Oberkörper über und über mit Schichten von Tattoos bedeckt war, gesellte sich zu Limos und nahm ihr das Kind ab. Mit Regan an seiner Seite warteten sie darauf, dass Reaver zu ihnen hinüberkam.
    »Er ist wunderschön.« Reavers Stimme zitterte mehr, als er erwartet hatte. Er mochte Babys, aber dieses hier war ein ganz besonderes Kind, und das nicht nur, weil seine Geburt die Welt gerettet hatte. Dies war der erste Nachwuchs der apokalyptischen Reiter, und Reaver fühlte sich als stolzer Onkel.
    »Ja«, sagte Than kühl. »Das ist er. Schade nur, dass du seine Geburt verpasst hast.«
    Damit ging es los. »Ich habe gegen Gethel gekämpft.«
    »Drei Monate lang?«
    »Es tut mir leid, Thanatos.« Er nickte Regan zu. »Wenn ich früher hätte kommen können, hätte ich es getan.«
    Ares näherte sich ihnen; sein rotbraunes Haar glänzte im Sonnenlicht, aber Cara blieb mit Rath zurück. Der kleine Dämon lief der Brandung entgegen, um in den Wellen zu spielen. Seine kleinen Hufe verspritzten elfenbeinfarbenen Schaum. »Was ist passiert? Wo ist Gethel?«
    »Dann habt ihr sie also nicht gesehen?« Verdammt. Reaver hatte gehofft, sie würde ihr heimtückisches Gesicht blicken lassen … nicht, weil Reaver wollte, dass sie sich in die Angelegenheiten seiner Reiter einmischte, sondern weil alles, was sie sagte, ein Hinweis auf ihre Pläne sein konnte.
    Die blonden Flechten an Thanatos’ Schläfen schlugen gegen seine Wangen, als er den Kopf schüttelte. »Das letzte Mal haben wir sie zusammen mit dir gesehen.«
    Er blickte an Reaver vorbei. Ein Prickeln in seinem Nacken verriet Reaver, dass Harvester eingetroffen war. Ausgezeichnet – Reaver konnte wirklich dringend eine weitere Komplikation gebrauchen.
    Sie schlenderte zu ihm und blieb neben ihm stehen. Fast hätte er gestöhnt, als er sah, was sie anhatte. Oder genauer gesagt, nicht anhatte.
    Ihr langes schwarzes Haar hing ihr über eine Schulter und fiel wasserfallartig über Brüste, die ein knappes gestricktes Bikinioberteil nur notdürftig bedeckte. Er vermutete, dass es sich bei dem dazu passenden gelben Bikinihöschen um einen String handelte, aber wenigstens hatte sie sich ein schwarzes durchscheinendes Tuch um die Taille gebunden. Nicht, dass das Tuch viel dazu beitrug, ihren Körper zu verbergen, der wie für die Sünde gemacht schien. Im wahrsten Sinne des Wortes. Reaver, der Frauen, die sich provozierend kleideten, schon immer zu schätzen

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