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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sehen.
    »Ja, das ist sie.«
    Logans winzige Finger schlossen sich um Reavers Daumen. »Er hat bereits im Bauch der Mutter Fähigkeiten eines Kampfengels gezeigt, was bei einem Kind, das kein hundertprozentiger Engel ist, nur selten vorkommt, aber jetzt fühlt sich seine Kraft sogar noch stärker an.« Reaver blickte auf den Höllenhundwelpen hinab, der ihm auf die Zehen sabberte. »Wie heißt er?«
    »Cujo«, sagte Regan.
    Reaver hob eine Augenbraue. »Ihr habt den Gefährten eures Sohnes nach einem tollwütigen Monsterhund benannt?«
    »Nein«, grollte Thanatos. »Das war Wraith. Dieser Mistkerl hat den Hund darauf dressiert, auf Cujo zu hören, und wir haben es nicht geschafft, ihn dazu zu bringen, auf einen anderen Namen zu reagieren.«
    Reaver lachte. Das klang in der Tat nach etwas, was dieser Seminus-Dämon tun würde.
    Harvester näherte sich ihnen vorsichtig; ihr Mund verzog sich zu der kaum wahrnehmbaren Andeutung eines Lächelns, als sie Logan anblickte. »Darf ich ihn mal halten?«
    »Das kannst du vergessen«, sagte Thanatos.
    »Aber Reaver, der das Baby gar nicht nehmen wollte, darf ihn halten?« Die Verzweiflung in Harvesters Miene versetzte Reaver regelrecht einen Tritt in den Magen.
    »Than«, sagte er leise. »Ich glaube, es kann nicht schaden, sie ihn für eine Minute halten zu lassen.«
    Thanatos’ blassgelbe Augen funkelten vor Wut. »Sie war auf der Seite, die meinen Sohn töten wollte. Ich will sie nicht in seiner Nähe haben.«
    »Ich schwöre, dass ich nicht wollte, dass Logan stirbt.« Harvesters Stimme hatte einen flehentlichen Ton angenommen, den Reaver noch nie von ihr gehört hatte. »Niemals. Es gab für Pestilence andere Wege, zu bekommen, was er wollte.«
    »Ich sagte Nein.« Thanatos nahm Reaver Logan behutsam ab, als ob er fürchtete, Harvester könnte ihm das Kind einfach entreißen. »Reaver, ich bin froh, dass du wieder da bist. Bleib, so lange du willst.«
    Der Reiter warf Harvester einen Blick zu, der ihr mitteilte, dass sie hingegen nicht willkommen sei, ehe Regan und er sich wieder zu den anderen gesellten. Cujo folgte ihnen auf den Fersen, bis sie am Grill vorbeigingen. Dort machte der Welpe einen kleinen Umweg, um sich ein Paket Würstchen aus der Kühlbox zu schnappen. Ares jagte ihm hinterher, aber als sich auch Hal an der Jagd beteiligte, verschwanden die Würstchen rasch in den zuschnappenden Mäulern zweier Höllenhunde.
    Harvester wandte sich mit herunterhängenden Flügeln ab. »Nur gut, dass ich sowieso nicht vorhatte zu bleiben.«
    »Warte.« Reaver packte ihr Handgelenk und drehte sie zu sich herum. »Ich weiß nicht, warum du für mich gelogen hast, aber danke.«
    Harvester schnaubte. »Ich hab’s nicht für dich getan. Ich habe immerhin einen Ruf zu verlieren. Und das Balg wollte ich ganz sicher nicht halten.«
    »Warum hast du dann überhaupt gefragt?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich wollte nur sehen, was Thanatos dazu sagt.«
    Sie log, aber warum? Ihr Verhalten in letzter Zeit war völlig rätselhaft. Sogar jetzt noch warf sie immer wieder verstohlene Blicke auf Logan, und jedes Mal, wenn sie das tat, wurde ihre Miene weicher.
    Eindeutig rätselhaft.
    »Geht’s dir … gut?«
    Harvesters Kopf fuhr so heftig herum, als ob er ihr ins Gesicht geschlagen hätte. »Aber selbstverständlich, du Narr mit Heiligenschein.« Sie spreizte die Flügel, sodass sie die Sonne verdeckten und einen riesigen Schatten warfen. »Sieh mich an. Reine Macht fließt durch meine Adern. Wirke ich auf dich vielleicht schwach oder mitleiderregend?«
    »Vergiss es«, murmelte er. Ihre Überempfindlichkeit machte es ihm manchmal schon sehr schwer, mit ihr umzugehen. »Ich habe mit meinen Vorgesetzten über Gethel gesprochen. Keiner von ihnen weiß, wo sie ist. Hattest du schon Gelegenheit, mit deinen Kollegen zu reden?«
    »Reden?« Sie verzog verächtlich den Mund. »Wir reden nicht. Sie befehlen. Ich sage ihnen, dass sie mich mal kreuzweise können.«
    Sie war wirklich unmöglich. »Okay. Haben sie dir irgendetwas befohlen, ehe du ihnen sagtest, dass sie dich mal könnten?«
    »Ja. Sie sagten, ich soll das Ganze vergessen. Ich schätze, die wissen mehr über Gethel, als sie zugeben, aber sie sagen mir nichts.« Endlich faltete sie ihre Flügel wieder zusammen. »Bist du bereit, mir zu sagen, wo Reseph ist?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher? Vielleicht könnte ich dir diese Information ja entlocken, indem ich dir ein wenig Lust bereite?«
    »Ja«, brachte er zwischen

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