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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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bisschen Rückgrat!
    Rebecca wappnete sich für die Konsequenzen, trat ein und sah sich vorsichtig um. Wenn hier eine Gefahr lauerte, dann war sie nicht zu erkennen. Die glatten Stuckwände hatten die Farbe von Milchkaffee und waren mit Leisten aus dunklem Holz abgesetzt. Das Licht drang aus einem Fenster zur Rechten. Dahinter lag ein winziges Treibhaus. Hinter dem schmutzigen Glas war eine Handvoll absterbender Pflanzen auszumachen.
    Rebecca näherte sich dem Sockel im hinteren Teil der Kammer und stellte fest, dass die Steinbüste darauf Beethoven darstellte. Sie erkannte das strenge Gesicht und die hohe Stirn des Komponisten der Mondschein-Sonate . Am Postament selbst prangte ein goldenes Emblem, das wie ein Schild oder Wappen geformt und etwa von der Größe eines Tellers war.
    Rebecca ging neben der schlichten Säule in die Hocke und betrachtete das Emblem. Es war massiv und dick; entlang des oberen Randes verlief ein königlich anmutendes Muster in blasserem Gold. Es wirkte vertraut. Rebecca hatte dasselbe Muster schon an anderer Stelle im Haus gesehen …
    Im Speisezimmer, über dem Kamin!
    Ja, das war es – nur dass das Teil über dem Kaminsims aus Holz bestanden hatte, dessen war sie sich sicher. Es war ihr aufgefallen, während Chris sich die zerbrochene Statue angesehen hatte.
    Neugierig berührte sie das Emblem, fuhr das Muster nach, das sich darüber zog – und dann packte sie die leicht erhabenen Kanten mit beiden Händen und hob es an. Die massive Plakette ließ sich leicht bewegen, beinahe so, als gehörte sie dort nicht hin –
    – und hinter Rebecca rumpelte die Geheimtür herab und schloss sie ein.
    Schnell drehte sie sich um, stellte das Emblem zurück in seine Vertiefung – und das Wandteil hob sich wieder, glitt sanft in verborgenen Führungen nach oben. Erleichtert blickte Rebecca hinab auf das schwere Goldemblem und dachte nach.
    Jemand hatte all das konstruiert, nur um diese Medaille zu versteckten, also musste sie von Bedeutung sein – aber wie ließ sie sich von dort entwenden? Öffnete das über dem Kamin hängende Emblem ebenfalls einen geheimen Durchgang?
    Oder … ist das über dem Kamin von gleicher Größe?
    In dem Punkt war Rebecca unsicher, aber sie glaubte es – und sie wusste instinktiv, dass es die richtige Antwort war. Wenn sie die beiden austauschte, das Holzemblem verwendete, um die Tür dieser Kammer offen zu halten, und das goldene über dem Kaminsims platzierte, dann …
    Ohne den Gedanken zu Ende zu führen, kehrte Rebecca, ein Lächeln auf den Lippen, ins Klavierzimmer zurück. Chris hatte sie angewiesen, sich nicht von der Stelle zu rühren, aber sie würde auch nicht länger als ein, zwei Minuten fort sein – und wenn er zurückkam, hatte sie ja vielleicht etwas vorzuweisen, einen echten Beitrag zur Lösung der Geheimnisse, die diese Villa umrankten.
    Und einen Beweis dafür, dass sie nicht völlig nutzlos war.

ELF
    Barry und Jill standen auf dem überdachten Fußweg vor dem Rätselschloss und atmeten die klare Nachtluft. Jenseits der hohen Mauern summten Grillen und Zikaden ihr endloses Lied, eine beruhigende Erinnerung daran, dass da draußen immer noch eine normale Welt existierte.
    Die flüchtige Begegnung mit dem Verhängnis hatte bei Jill ein Schwindelgefühl und leichte Übelkeit hinterlassen. Barry hatte sie zartfühlend zum Hinterausgang geführt, weil er der Meinung war, frische Luft würde ihr gut tun. Er hatte weder Chris noch Wesker gefunden, schien allerdings sicher, dass sie noch am Leben waren. Er informierte Jill über den verschlungenen Weg, den er durch das Haus genommen hatte. Jill lehnte währenddessen an der Mauer und sog die laue Luft in tiefen Zügen ein.
    „… und als ich die Schüsse hörte, bin ich losgerannt.“ Wie geistesabwesend rieb sich Barry über seinen kurzen Bart. Zögernd lächelte er ihr zu. „Das war dein Glück. Ein paar Sekunden später, und du wärst nur noch ein Jill-Sandwich gewesen.“
    Jill lächelte dankbar zurück und nickte. Ihr entging jedoch nicht, dass er etwas angespannt war. Sein Humor wirkte aufgesetzt. Seltsam, sie hätte Barry nicht als jemanden eingeschätzt, der im Angesicht von Gefahr verkrampfte.
    Ist das ein Wunder? Wir sitzen hier fest, wir können das Team nicht finden, und die ganze Villa scheint nur dem Zweck zu dienen – uns zu erledigen. Nicht unbedingt ein Grund für Fröhlichkeit …
    „Ich hoffe, ich kann mich dafür revanchieren, wenn’s für dich mal eng wird“, sagte sie leise.

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