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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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zuckenden Klauen ausstreckte und sprang.
    Sie feuerte wieder und wieder, während das Ding auf sie zuflog. Die Kugeln bissen in seine runzlige Haut. Ströme dunklen Blutes flatterten wie Fahnen im Wind. Dann landete es gebückt und federnd nur ein paar Schritte von Jill entfernt, immer noch kreischend. Einer seiner langen Arme schlug wie ein Tentakel nach ihren Beinen. Moschusartiger, erdiger Tiergeruch strich an ihr vorbei. Sie spürte animalische Wut darin.
    Herrgott, warum stirbt es denn nicht …?
    Jill richtete die Beretta auf den Kopf der Kreatur und schoss das Magazin leer. Selbst als Fetzen grünen Fleisches davongeschleudert wurden und Knochen splitterten, feuerte sie weiter. Die heißen Geschosse wühlten sich in die breiige, rosafarbene Masse des Gehirns.
    Klick. Klick. Klick.
    Die Munition war aufgebraucht. Am ganzen Leib zitternd, senkte Jill die Waffe. Es war vorbei, die Kreatur war tot – aber dazu hatte es ein volles Magazins gebraucht, fünfzehn Neun-Millimeter-Patronen, die letzten sieben oder acht in dichter Abfolge gefeuert …
    Immer noch auf das tote Monster starrend, warf sie das leere Magazin aus und schob, bevor sie die Beretta ins Holster steckte, ein neues ein. Sie langte nach hinten und bekam die Remington zu fassen. Das exakt ausgewogene Gewicht der Pumpgun hatte etwas Tröstliches.
    Woran zum Teufel habt ihr Typen hier draußen gearbeitet? Es schien, dass die Umbrella-Forscher nicht nur ein Virus entwickelt hatten, sondern darüber hinaus noch etwas mindestens ebenso Tödliches. Etwas mit Krallen.
    Und davon kann es noch mehr geben.
    Nie zuvor war Jill ein erschreckenderer Gedanken gekommen. Die Remington eng am Körper, drehte sie sich um und rannte.
    Chris und Rebecca schritten einen langen, holzumrahmten Gang hinab und sahen sich bei jedem zweiten Schritt achtsam um. Etwas, das wie vertrockneter, abgestorbener Efeu aussah, ragte aus jeder Fuge und Spalte, wo Wände und Decke aufeinander trafen – ein knochenfarbener Bewuchs, der die Bohlen wie Pilzgeflecht überzog. Es sah harmlos aus – aber nach dem, was Rebecca ihm über die Pflanze 42 vorgelesen hatte, war Chris darauf gefasst, blitzschnell reagieren zu müssen.
    Beim Durchsehen der restlichen Unterlagen aus dem Schrankkoffer war Rebecca auf den Bericht über eine Art Herbizid namens V-Schock gestoßen, das offenbar in Point 42 hergestellt werden konnte. Sie hatte den Bericht mitgenommen, obwohl Chris bezweifelte, dass er von Nutzen sein würde. Alles, was er wollte, war, einen Ausgang zu finden, und wenn sie der Killerpflanze dabei aus dem Weg gehen konnten, umso besser.
    Die Eingangsdiele war frei von dem Bewuchs gewesen, auch wenn Chris nicht bereit war, sie deshalb als sicher einzustufen. Außer den beiden Schlafzimmern bei der Eingangstür hatte es noch einen Aufenthaltsraum gegeben, der spürbar unheimlich gewesen war. Chris hatte hineingeschaut, und augenblicklich war sein Instinkt geweckt worden, auch wenn er nicht gewusst hatte, warum. Denn er hatte nichts Gefährliches ausmachen können, nur eine Theke und ein paar Tische. Trotz des scheinbaren Friedens hatte er die Tür schnell wieder zugemacht, und sie waren weitergegangen. Sein ungutes Gefühl war ihm Grund genug gewesen, die Finger von diesem Zimmer zu lassen.
    Vor der einzigen Tür des langen, gewundenen Flures blieben sie stehen. Nach wie vor achteten sie beide nervös auf den Efeu, der in Deckennähe wucherte. Chris drehte den Knauf, und die Tür schwang auf.
    Warme, feuchte Luft drang aus dem schattenerfüllten Raum, schwül und tropisch – aber mit einem unangenehmen Beigeschmack, der an verdorbenes Obst erinnerte. Beim Anblick der Zimmerwände schob Chris Rebecca hinter sich. Sie waren vollständig bedeckt von diesem seltsamen wuchernden Gewächs, das sie bereits vom Flur her kannten – hier jedoch war der Efeu üppig und von einem saftigen, unnatürlichen Grün.
    Aus dem Raum kam ein schwaches Rascheln, eine leise Ahnung von Bewegung – und Chris erkannte, dass es von dem abstoßenden Pflanzendickicht selbst ausging. Die Wände zitterten wie in einer absurden optischen Täuschung. Als kröchen und wüchsen die herabhängenden Ranken so rasend schnell, dass es mit dem bloßen Auge erkennbar war.
    Rebecca wollte an ihm vorbei, doch Chris ließ es nicht zu. „Bist du noch bei Trost? Du hast doch selbst gesagt, dass dieses Ding einem das Blut aussaugt!“
    Kopfschüttelnd blickte sie auf die gespenstisch wispernden Wände. „Das ist nicht Pflanze 42 –

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