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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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geholt worden war. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich noch auf der Fährte von Enricos Mörder befand, war groß.
    Oder auch nicht. Vielleicht hat er den anderen Weg genommen, und du verlierst ihn gerade.
    Jill zögerte, blickte wehmütig zu dem schmalen Schacht – und wandte sich dann seufzend ab. Sie musste zumindest nachsehen.
    Sie betrat den steinernen Gang, der sich vor ihr erstreckte. Umgehend sank die Temperatur auf die mittlerweile vertraute, aber immer noch unangenehme Kühle herab. Der Tunnel setzte sich ein paar Schritte weit nach rechts fort und endete als Sackgasse. Links markierte ein massiver, abgerundeter Felsbrocken wie der, den sie vorhin gesehen hatte, einen Steinwurf entfernt das andere Ende. Und davor lag irgendetwas Kleines, Blaues …
    Die Stirn gefurcht, ging Jill auf den gewaltigen Felsbrocken zu und versuchte, den blauen Gegenstand davor zu identifizieren. Auf halbem Weg zweigte ein Seitengang von dem dämmrigen Tunnel ab. Die Metallplatte daneben erkannte Jill als dieselbe Art von Mechanismus wie jenen, der die Grube bewegt hatte.
    Sie ging in den engen Nebengang und untersuchte die abgenutzten Steine um die Öffnung herum. Rechts befand sich eine kleine Tür, und Jill stellte fest, dass Durchgang und Raum mittels des Mechanismus verborgen werden konnten – die Wände ließen sich drehen, um den Zugang zu blockieren.
    Meine Güte, es muss Jahre gedauert haben, um all das zu bauen. Und ich habe schon das Haus für beeindruckend gehalten …
    Sie öffnete die Tür und sah ins Innere eines quadratischen Raumes von mittlerer Größe, aus rohem Stein gehauen. Einzige Dekoration darin war die auf einem Sockel stehende Statue eines Vogels. Es gab keinen anderen Ausgang, und Jill empfand Erleichterung, als ihr bewusst wurde, was das bedeutete: Sie konnte die unterirdischen Gänge verlassen – der Mörder musste bereits von hier verschwunden und mit dem Aufzug nach oben gefahren sein.
    Lächelnd kehrte sie in den Tunnel zurück und hielt auf den riesigen Fels zu. Auf das blaue Ding war sie immer noch neugierig, und im Näherkommen erkannte sie, dass es sich um ein Buch mit einem Einband aus blau gefärbtem Leder handelte. Jemand hatte es achtlos hingeworfen, und da lag es nun, mit den aufgeschlagenen Seiten nach unten. Jill hängte sich die Remington über den Rücken und bückte sich, um es aufzuheben.
    Es war ein Buch mit Geheimfach. Ihr Vater hatte ihr davon erzählt, selbst hatte sie zuvor noch keines zu Gesicht bekommen. Unter dem Deckel war ein Fach in die Seiten geschnitten, in dem sich etwas verstecken ließ. Aber es war leer.
    Jill schlug das Buch zu und fuhr, schon auf dem Rückweg zum Aufzug, die mit Blattgold veredelten Buchstaben des Titels nach: Adler des Ostens, Wolf des Westens. Klang nicht gerade wie ein Thriller, aber der Einband war schön …
    Jill erstarrte, als der Boden unter ihrem linken Fuß ein klein wenig wegsackte – im selben Augenblick merkte sie, dass der ganze Tunnel von hier aus sanft abschüssig war.
    Hinter ihr erklang das tiefe, dröhnende Geräusch von Fels, der über Fels rieb.
    O nein!
    Jill ließ das Buch fallen und rannte los, um eine sichere Deckung zu suchen. Sie nahm die Beine in die Hand, während das Rumpeln stetig lauter wurde und der angestoßene, rollende Felsbrocken offenbar an Fahrt gewann. Die rettende Öffnung des Seitengangs schien noch Meilen entfernt zu sein.
    Schaffsnichtwerdsterben …
    Sie konnte die Tonnen von Stein, die sich auf sie zuwälzten, fast spüren, wollte sich verzweifelt umschauen, fürchtete jedoch, dass dieser verschwendete Bruchteil einer Sekunde genügt hätte, sie in den Tod zu reißen.
    In einer letzten, verzweifelten Anstrengung legte sie noch einmal an Tempo zu, sprang im letzten Augenblick kopfüber in die Öffnung der Abzweigung, prallte hart auf dem Boden auf und zog instinktiv die Beine eng an ihren Körper.
    Hinter sich hörte sie den gewaltigen Felsbrocken vorbeirollen, der sie nur um Haaresbreite verfehlt hatte. Noch während sie Atem holte, krachte die Steinkugel mit einem ohrenbetäubenden Lärm, der Boden und Wände erbeben ließ, gegen das Tunnelende.
    Für einen Moment konnte Jill nichts anderes tun, als sich auf den kalten Boden kauern. Sie spürte den Drang, sich zu übergeben. Nachdem dieses Gefühl abgeebbt war, kam sie langsam wieder auf die Beine und wischte sich den Staub ab. Ihre Handballen waren beim Sturz aufgeschürft worden und beide Knie geprellt, aber das war in jedem Fall besser, als von

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