Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
kluge, immer ernste Karen verliert den Verstand, verwandelt sich vielleicht in eines dieser Dinger . Wir sind so dicht dran, hier wegzukommen, und es ist womöglich trotzdem zu spät …
    Als sie die Tunnelbiegung erreichten, fiel Steve auf, dass er Kinnesons Schritte nicht mehr hörte. Er wankte um die Ecke herum, wollte nach Kinneson rufen, damit er auf sie wartete und nicht zu weit vorauslief – und blieb wie angewurzelt stehen. Seine Eingeweide schienen ihm ruckartig auf Kniehöhe abzusacken.
    Kinneson stand zwei Meter entfernt, hielt eine .25er Halbautomatik in der Hand, Gesicht und Augen so unheimlich leer, als wäre er eine leblose Schaufensterpuppe. Er trat vor und drückte Steve die Mündung brutal in den Magen, riss ihm die Beretta aus dem Holster und machte dann wieder einen Schritt zurück. Mit ausdruckslosem Blick bewegte sich der Doktor zur Seite, jetzt mit beiden Waffen zielend, und bedeutete Steve mit einer Geste, an ihm vorbeizutreten.
    ‚Pass gut auf ihn auf …‘
    Steve ließ Karen nicht los. Er überlegte verzweifelt, wie er Kinneson aufhalten, wie er ihn zur Vernunft bringen könnte. Er wollte sich auf ihn stürzen, doch die Stimme der Vernunft riet ihm, weiterzugehen, sich nicht erschießen zu lassen …
    Denn was würde dann mit Karen passieren?
    „Ihr kommt mit ins Labor“, sagte Kinneson tonlos, „sonst töte ich euch.“
    Es war die emotions- und gnadenlose Stimme eines Computers, die aus dem Mund eines Mannes kam, der mit einem Mal nicht mehr menschlich schien, nicht im Geringsten.
    „Wir wissen, was Sie hier getan haben“, stieß Steve hervor. „Wir wissen alles über Ihre gottverdammten Trisquads, über das T-Virus, und wenn Sie hier rauskommen wollen, ohne –“
    „Ihr kommt mit ins Labor, sonst töte ich euch.“
    Steve fühlte, wie ihn ein Schauder der Hilflosigkeit durchlief. Kinnesons Ton hatte sich nicht im Mindesten verändert, sein Blick war so fixiert und unbeteiligt wie seine Stimme. Dann bemerkte Steve die tiefen, spinnennetzartigen Linien, die Kinnesons kalte Augen umgaben und sich in die Winkel seines schlaffen, ausdruckslosen Mundes gegraben hatten.
    O mein Gott …
    „Ihr kommt mit ins Labor, sonst töte ich euch“, wiederholte er. Diesmal hob er beide Waffen an – und hielt die Mündungen nur Zentimeter von Karens hängendem Kopf entfernt.
    Steve wusste, dass sie starb, dass sie wahrscheinlich gegen das Virus verlieren und zu einer brutalen, wahnsinnigen Kreatur mutieren würde, noch ehe die Nacht vorbei war.
    Trotzdem muss ich sie so lange wie irgend möglich beschützen. Wenn ich sie opfere, um mich selbst zu retten, und es bestünde auch nur der Hauch einer Chance, dass sie hätte geheilt werden können –
    Steve schüttelte den Kopf. Er würde, er konnte es nicht tun. Auch wenn es seinen eigenen Tod bedeutete.
    Karen fest umschlungen, trat er an Kinneson vorbei und tat, wie ihm befohlen.
    Es war genug Zeit vergangen. Wenn die Eindringlinge so gehandelt hatten, wie sie es sollten, würden sie sich mittlerweile getrennt haben – die einen würden unwissentlich in Richtung des Geheges unterwegs sein, die anderen den guten Doktor zurück zum Labor begleiten. Sollte Alan versagt haben, würde er die Eindringlinge zumindest lange genug aufgehalten haben. Wie auch immer, es war an der Zeit.
    Griffith drückte die Steuerungstaste für das Gehege der Ga7er. Wehmütig dachte er daran, wie viel Spaß es machen müsste, den Ausdruck auf ihren Gesichtern zu sehen.
    Das rote Licht wurde grün, signalisierte, dass das Tor vollständig geöffnet war.
    Egal, dachte er. Hauptsache, sie sterben.

    FÜNFZEHN
    Der gewundene Tunnel schien kein Ende nehmen zu wollen. Jedes Mal, wenn sie um eine Ecke bogen, erwartete Rebecca, eine verschlossene Tür vor sich zu sehen, daneben einen Eingabeschlitz für die Schlüsselkarte, die David bei sich trug. Doch als nur eine Gangbiegung auf die andere folgte und die Lampen sich über einen weiteren Teil des Tunnels erstreckten, jeder so leer und eintönig wie der vorherige, gab sie diese Hoffnung auf. Ein Zeichen hätte ihr jetzt schon genügt, ein Pfeil an der Wand, eine Kreidemarkierung – irgendetwas , das ihren wachsenden Verdacht zerstreut hätte, dass sie in die Irre geführt worden waren.
    Belogen von einem Umbrella-Wissenschaftler? Gott bewahre, wie käme mir denn so etwas in den Sinn …?
    Ihren erschöpften Sarkasmus einmal außer Acht gelassen, war Kinneson zwar komisch gewesen, aber auch unübersehbar verängstigt, an der

Weitere Kostenlose Bücher