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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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weitere Explosion, ausgelöst von einem Granatwerfer oder etwas Größerem, erfolgte so nahe, dass Jill spüren konnte, wie die Luft neben ihrem rechten Ohr verdrängt wurde. Sie hörte das Pfeifen unglaublicher Geschwindigkeit, und dann explodierte vor ihr die Vordertür. Beide Flügel hingen schief und zerbeult in verbogenen Angeln, schwangen nach und strahlten Hitze ab. Jill ließ sich davon nicht stoppen, sondern rannte so schnell sie konnte durch die Öffnung hinaus in die kühle, dunkle Nacht.
    „Ssstaaarrrsss!“
    Nahe, zu nahe. Instinktiv opferte Jill eine Sekunde, um zur Seite zu springen. Vage nahm sie wahr, dass Brads Leichnam verschwunden war, aber es kümmerte sie nicht. Als sie wieder Boden unter die Füße bekam, fegte Nemesis hinter ihr vorbei, dort, wo sie eben noch gewesen war. Sein eigener Schwung trug den Riesen etliche Schritte weiter. Er war zu schwer, um rechtzeitig abzubremsen. Seine monströse Größe verschaffte Jill die Zeit, die sie so dringend brauchte. Ein rostiges Kreischen – und sie war durch das Tor, schlug es zu und angelte die Schrotflinte von ihrem Rücken. Dann drehte sie sich um und fädelte die Flinte durch die ringförmigen Griffe des Tores. Beide krachten gegen den Lauf, noch bevor sie Zeit hatte, loszulassen – der Schlag von außen gegen das Hindernis erfolgte so wuchtig, dass ihr klar wurde, dass diese Art von Verriegelung nicht lange halten würde.
    Hinter dem Tor brüllte Nemesis in animalischem Zorn. Dämonische Blutgier schwang in seinen Schreien, die so gewaltig dröhnten, dass Jill krampfhaft zu zittern begann. Das Ding brüllte nach ihr. Es war der absolute Alptraum. Sie war dem Tod geweiht.
    Jill drehte sich um und hastete weiter, und allmählich verklang das Heulen des Ungeheuers in der Dunkelheit hinter ihr, während sie rannte und rannte und …
    Als Nicholai auf Mikhail Victor traf, wusste er, dass er ihn töten musste. Theoretisch gab es zwar keinen Grund dafür, aber die Gelegenheit war zu verlockend, um sie sich entgehen zu lassen. Durch irgendeinen glücklichen Zufall hatte der Führer von Zug D überlebt – eine Ehre, die er nicht verdiente.
    Wollen wir doch mal sehen …
    Nicholai fühlte sich gut. Er war dem Zeitplan, den er sich gestellt hatte, voraus, und der Rest seines Weges durch die Kanäle war ereignislos verlaufen. Sein nächstes Ziel war das Krankenhaus, das er rasch erreichen konnte, wenn er die Straßenbahn in Lonsdale Yard benutzte. Er hatte mehr als genug Zeit, um kurz zu entspannen und eine Pause bei seiner Jagd einzulegen. Als er wieder in die Stadt emporgestiegen war und vom Dach eines Umbrella-Gebäudes aus – dem perfekten Standort für einen Heckenschützen – Mikhail auf der anderen Straßenseite gesehen hatte, war ihm das wie die kosmische Belohnung für seine bisherige Arbeit vorgekommen. Mikhail würde gar nicht wissen, wie ihm geschah.
    Der Zugführer befand sich zwei Etagen tiefer, mit dem Rücken zur Wand einer Hütte auf einem Abrissgelände, während er Gewehrmagazine wechselte. Eine Sicherheitslampe, deren heller Schein in der unregelmäßigen Bewegung nächtlicher Insekten flackerte, beleuchtete Mikhails Standort – und würde es ihm unmöglich machen, seinen Mörder zu sehen.
    Na ja, man kann nicht alles haben – sein Tod muss genügen.
    Nicholai lächelte und hob das M16. Er kostete den Moment aus. Eine kühle Nachtbrise fuhr ihm durchs Haar, während er seine Beute musterte und mit Befriedigung die Angst in Mikhails zerfurchtem, ahnungslosem Gesicht bemerkte. Ein Kopfschuss? Nein. In der vagen Hoffnung, dass Mikhail infiziert sein könnte, wollte Nicholai die Auferstehung nicht versäumen. Er hatte auch reichlich Zeit zur Verfügung, es abzuwarten. Er senkte den Lauf um eine Winzigkeit und visierte eine von Mikhails Kniescheiben an. Sehr schmerzhaft … aber er würde immer noch seine Arme benutzen können und wahrscheinlich blind ins Dunkel feuern. Nicholai wollte nicht riskieren, getroffen zu werden.
    Mikhail hatte die Inspektion seines Gewehres beendet und sah sich jetzt um, als würde er seine nächsten Schritte planen. Nicholai zielte und drückte ab. Ein Schuss nur. Der Zugführer klappte, die Hände gegen den Bauch gepresst, zusammen …
    … doch plötzlich war Mikhail verschwunden. Um die Ecke des Gebäudes herum und weg in die Nacht. Nicholai konnte hören, wie das Knirschen von Kies verklang.
    Er fluchte leise und presste die Kiefer vor Enttäuschung so hart aufeinander, dass sie knirschten. Er hatte

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