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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Autoreihen blockierte, und sah etwas, das ein Hund zu sein schien. Er lag hingestreckt in einer Blutlache, sein merkwürdiger Leib war in fötaler Haltung gekrümmt.
    Nicholai eilte darauf zu, angewidert und gespannt zugleich. Man hatte ihn vor den Hunden gewarnt, wie schnell sie infiziert wurden, und er wusste, dass man auf dem Spencer-Anwesen ihre Eignung als Waffe erforscht hatte …
    … aber man hielt sie für zu gefährlich, als sie sich gegen ihre Betreuer wandten. Für untrainierbar. Und ihre Verwesungsgeschwindigkeit war höher als die anderer Geschöpfe.
    Weiß Gott, das halb gehäutete Tier zu seinen Füßen sah aus und stank wie rohes Fleisch, das zu lange in der Sonne gelegen hatte. Obwohl er den Tod gewohnt war, spürte Nicholai doch, wie ihm Übelkeit in der Kehle hochstieg. Dennoch musterte er die Kreatur weiter und kam zu dem Schluss, dass der Hund unlängst Opfer einer Schießerei geworden war.
    Kein Zweifel, zwei Einschusswunden unter dem zerfetzten linken Ohr … aber nicht von einem M16, dafür waren die Löcher viel zu groß. Nicholai wich mit gerunzelter Stirn zurück. In der letzten halben Stunde war außer Mikhail Victor noch jemand durch das Parkhaus gekommen und vermutlich war es kein U. B. C. S.-Soldat gewesen, es sei denn, er hätte seine eigene Waffe mitgebracht, wahrscheinlich eine Faustfeuerwaffe …
    Nicholai hörte etwas. Sein Kopf ruckte hoch, seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Ausgangstür – vor ihm, auf zwei Uhr. Ein leises gleitendes Geräusch, vielleicht ein infizierter Mensch, der an der Tür entlang strich. Oder ein Verletzter, der sterbend vor dem Ausgang zusammengesunken und zu erschöpft war, um sich weiterzuschleppen.
    Hoffnungsvoll bewegte sich Nicholai auf die Tür zu – und grinste, als er Mikhails Stimme hörte, die müde und schwach über das altersschwache Metall strich.
    „Nein … hau ab!“
    Ungeduldig drückte Nicholai die Tür auf und verdrängte das Lächeln aus dem Gesicht. Er taxierte die Lage. Ein großer Schrottplatz, umzäunt, Fahrzeuge zu nutzlosen Barrikaden aufgetürmt, zwei weitere tote Hunde schlaff auf dem kalten Boden.
    Mikhail lag neben der Garagentür, halb gegen die Wand gelehnt und verzweifelt bemüht, das Gewehr zu heben. Sein blasses Gesicht war schweißbedeckt, und seine Hände zitterten wie verrückt. Fünf Meter entfernt zog sich ein halber Mensch auf abgeschürften Fingerspitzen auf den Mann am Boden zu. Das vor Fäulnis geschlechtslos gewordene Gesicht war zu einem boshaften Dauergrinsen verzerrt. Die Kreatur kam quälend langsam, aber scheinbar unaufhaltsam voran. Dass der Träger keinen Unterleib mehr hatte – und mit Sicherheit kein intaktes Verdauungssystem – , hielt ihn offenbar nicht davon ab, fressen zu wollen.
    Mime ich jetzt den Helden und rette meinen Führer davor, zu Tode geknabbert zu werden? Oder genieße ich die Show?
    „Nicholai, hilf mir, bitte … “, keuchte Mikhail. Er legte den Kopf nach hinten und sah zu ihm hoch. Und Nicholai stellte fest, dass er nicht widerstehen konnte. Die Vorstellung, dass Mikhail ihm dankbar sein würde, weil er ihm das Leben rettete, erschien ihm außerordentlich … komisch . Ein besseres Wort fiel ihm nicht dafür ein.
    „Halt durch, Mikhail“, sagte Nicholai energisch, „ich kümmer mich drum!“
    Er sprintete vor und sprang. Er rammte den Stiefelabsatz in den Schädel des Infizierten und verzog das Gesicht zur Grimasse, als sich ein großer Teil des verfilzten Haares mitsamt der Kopfhaut feucht vom Knochen löste. Er trat abermals zu und ein drittes Mal, und der ehemalige Mensch starb mit einem dumpfen, splitternden Laut. Seine Arme und seine zerfransten Fingerspitzen zuckten kurz auf dem Asphalt.
    Nicholai drehte sich um, eilte zurück und ging neben Mikhail in die Hocke.
    „Was ist passiert?“, fragte er. Seine Stimme klang voller Sorge, während er auf Mikhails blutigen Bauch hinabsah. „Hat dich einer von denen erwischt?“
    Mikhail schüttelte den Kopf und schloss die Augen, als sei er zu erschöpft, um sie offen zu halten. „Jemand hat auf mich geschossen.“
    „Wer? Warum?“ Nicholai gab sich alle Mühe, entsetzt zu klingen.
    „Ich weiß nicht wer und warum. Ich dachte auch, dass mir jemand folgt – vielleicht haben sie mich ja nur für einen von de nen gehalten, für einen dieser Zombies.“
    Das ist gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt … Nicholai musste sich ein weiteres Mal ein Grinsen verkneifen und war überzeugt, dass er einen Preis

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