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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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für seine darstellerische Leistung verdient hätte.
    „Ich sah … ein paar Männer entkommen“, flüsterte Mikhail. „Wenn wir es zur Evak-Stelle schaffen, den Transporter rufen … “
    Der Uhrenturm von St. Michael war der vereinbarte Evakuierungsort. Dorthin sollten die Soldaten die überlebenden Zivilisten bringen. Nicholai kannte die Wahrheit – dass erst ein als Notfallsanitäter verkleideter Spähtrupp landen und keine weiteren Hubschrauber auftauchen würden, es sei denn, Umbrella gab den Befehl dazu. Da die Truppführer wahrscheinlich alle tot waren, musste Nicholai sich fragen, ob irgendeiner der Soldaten überhaupt von der „Evakuierung“ wusste. Aber er nahm an, dass es unwichtig war. Es würde seine Pläne ohnedies nicht beeinflussen.
    Er stellte fest, dass er dieses Spiel nicht so sehr genoss, wie er geglaubt hatte. Mikhails Vertrauen war zu lächerlich. Das Ganze war so herausfordernd wie die Jagd auf einen zahmen Hund. Es war auch beinahe beschämend, dabei zuzusehen, wie er sich seinen Schmerzen hingab …
    „Ich glaube nicht, dass du in der Verfassung bist, diesen Weg auf dich zu nehmen“, sagte Nicholai kühl.
    „Es ist nicht so schlimm. Tut höllisch weh, und ich hab einiges an Blut verloren. Aber wenn ich nur wieder zu Atem komme, mich ein paar Minuten ausruhe … “
    „Nein, es sieht sehr schlimm aus“, sagte Nicholai. „Tödlich. Ich glaube sogar … “
    Quuiieetsch .
    Nicholai verstummte, als sich neben ihnen die Tür zur Garage öffnete – eine langsame, gleichmäßige Bewegung – und einer der U. B. C. S.-Soldaten heraustrat, dessen Augen sich aufhellten, als er sie erblickte, und der daraufhin sein Sturmgewehr senkte – aber nur ein ganz klein wenig.
    „ Sirs! Corporal Carlos Oliveira, Trupp A, Delta-Zug. Ich bin … Scheiße, es tut so gut, euch Jungs zu sehen!“
    Nicholai nickte knapp. Er war über alle Maßen angesäuert, als Carlos sich neben Mikhail niederkniete und dessen Wunde untersuchte – und dumme Fragen stellte. Nicholai war sich zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er sie beide töten könnte, noch ehe sie begriffen, was geschah. Aber selbst ein einziges Prozent bedeutete ein zu großes Risiko angesichts dessen, was auf dem Spiel stand. Er würde warten müssen … Vielleicht fand er ja einen Weg, die neuen Umstände zu seinem Vorteil zu nutzen.
    Und wenn nicht … nun, Menschen wandten sich überall auf der Welt aus allen erdenklichen Gründen gegen ihre Freunde, nicht wahr? Und keiner von beiden hatte Grund zur Annahme, dass Nicholai etwas anderes war als ein Freund …
    Wie sagte man noch gleich? Dass Hindernisse nur verkleidete Möglichkeiten seien – oder? So gesehen war alles in bester Ordnung.

ELF
    Jill kam rutschend am Rathaustor zum Stehen. Sie hielt die beiden Edelsteine fest in ihrer verschwitzten Hand. Sie schien sich in keiner akuten Gefahr zu befinden, zumindest so weit sie die Situation überblicken konnte. Das Restaurant war jedenfalls verlassen gewesen. Dass Nemesis immer noch wie von der Bildfläche verschwunden war, bedeutete im Endeffekt nichts anderes, als dass sie sich verdammt noch mal beeilen musste. Sie wusste nicht, wie, aber Nemesis folgte ihrer Spur gewiss auch jetzt noch, und Jill wollte nichts sehnlicher als von hier verschwinden.
    Der Lauf durch die hinter dem Restaurant liegenden Gassen hatte sie außer Atem gebracht und die Ängste weiter in ihr geschürt. Sie wäre fast über den Kadaver einer unmöglichen Kreatur gestolpert, den sie in der tiefer werdenden Dunkelheit nicht hatte ausmachen können – doch die dunklen Umrisse zahlreicher Klauen, die tot in den Schatten hingen, hatten genügt, um Jill weiterzutreiben. Das Wesen hatte nichts ähnlich gesehen, was sie je zu Gesicht bekommen hatte – das und ihr unentrinnbarer Verfolger Nemesis verursachten ihr leichte Panik. Jill nutzte dieses Gefühl, um ihre Anstrengungen noch zu verstärken und sich stärker zu kontrollieren. Sie wusste aus Erfahrung, dass es für das Überleben wichtig war, an seinen tierischen Instinkten festzuhalten. Ein wenig Angst war gut, sie hielt das Adrenalin in Fluss.
    Die Zieruhr war in eine erhöhte Estrade neben dem Tor eingelassen. Jill setzte den blauen Stein an seinen Platz. Das rautenförmige Glasstück löste ein schwaches elektrisches Summen aus, und eine kreisförmige Lichterkette, die die Edelsteine umgab, begann flackernd aufzuleuchten. Der grüne Stein ließ sich ebenso leicht einfügen, und die Lichterkette wurde zu einem

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