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Resturlaub

Resturlaub

Titel: Resturlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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don't ask us, mir war'n net dabei
    Für die Biggy war's klar
    Und sie sagte gleich ja
    Den Nachwuchs gibt's dann wohl im Mai!«
    »Ohoh!«, rief ich.
    Ich hatte mich getäuscht, was die Knappheit des literarischen Kunstwerkes anging: Es folgten weit über vierzig Strophen, die im weiteren Verlauf einiges an Witz einbüßten. Ich half mir mit einem großen Glas Sommerracher Katzenkopf, einem trockenen Silvaner. Selbst die Kellner wirkten zunehmend nervös, offenbar sorgten sie sich um Konsistenz und Temperatur der noch zu servierenden Lammbraten. Dann endlich war der Limerick-Marathon vorbei.
    »Subber!«, rief Biene. »Geht so!«, rief ich, was Gott sei Dank nur Biene mitbekam. »Mausbär!«
    Der Lammbraten war ein bisschen zu durch und nicht ganz warm, aber köstlich, die Sauce für einen Juliabend vielleicht ein wenig zu schwer, aber trotzdem exzellent, und auch die Kartoffelecken waren gut gewürzt und knusprig. Mitten in diese geschmackliche Harmonie fragte Biene:
    »Mausbär, bist du sauer auf mich?«
    Es war die Art von Stimme, aus der man schon nach einem Wort hören konnte, dass sich da etwas angestaut hatte. Irritiert blickte ich in die besorgten Augen meiner Freundin. »Nein«, sagte ich. »Warum sollte ich sauer sein?« »Ich weiß nicht ...«, schmollte Biene. »So ein Gefühl.« »Wegen mir?«
    »Vielleicht. Ich meine, wir sitzen jetzt schon über eine Stunde hier und das Einzige, was du gesagt hast, ist >bei der Edeka< und >geht so<«.
    »Echt?«
    »Ja!«
    Ich tupfte mir den Mund mit einer rot-weißen Serviette ab und gab ihr einen Kuss auf den Mund.
    »Später haben wir alle Zeit der Welt, Bienchen!«
    »Huhu«, rief Jason verschmitzt in unsere Richtung, »da bahnt sich doch was an!«
    »Ja«, antwortete ich trocken, »und zwar ein Glas Rotwein auf deinem Hemd!« Ein wenig erschrocken starrte mich Jason an, dann lachte er: »Du verrückter Kerl, du!«
    Dann bekam auch er einen Kuss von seiner Miriam. Doch es wurde nicht nur geküsst und getrunken, es wurden auch viele lustige Spiele veranstaltet, die von Arnes schlaksigem Bruder mit einem museumsreifen Camcorder gefilmt wurden.
    Ich erklärte Jason, dass ich solche Videos toll fand, weil man so die unerträgliche Langeweile auf Hochzeitsfeiern beliebig oft vervielfachen konnte. Jason fragte mich daraufhin, ob mir sein Hochzeitsvideo nicht gefallen hatte. Und Biene sagte wie immer: »Mausbär!!!«
    Ich schenkte mir einen Schluck Sommerracher Katzenkopf nach. Doch statt in Ruhe mit dem Brautpaar einen zu heben, mussten wir alle möglichen Sachen tun: mal hier unterschreiben, dann dort, irgendwelche Begriffe raten und schließlich uns selbst auf bierdeckelgroße Leinwändchen malen. Am unterhaltsamsten fand ich das Spiel, bei dem Arne seine Biggy durch eine Pappwand hindurch mit Negerküssen füttern musste, ohne sie dabei zu sehen, und ihr gleich zwei Negerküsse in die Hochzeitsfrisur schmierte.
    Gegen Mitternacht kündigte die hyperaktive Entenschwester dann eine Reise nach Jerusalem an. Lustigerweise spielten wir es zum »Ententanz«, worauf ich sowohl die Ente als auch die Entenschwester hinwies. Immer, wenn ich an meinem Platz vorbeikam, trank ich einen Schluck Sommerracher Katzenkopf. Ich wurde dennoch Erster und gewann eine Flasche Nussschnaps.
    »Ist das nicht süß, wie die sich alle Mühe geben«, lächelte mich Biene an, als sich alle wieder gesetzt hatten.
    »Subberdubber!«, sagte ich und schenkte mir nach. Und dann kam der Coca-Cola-Weihnachts-LKW angerollt und nahm Biene und Steffi mit. Das hieß für mich, dass ich bald an der Reihe war. Vor dem Hirsch. Vorsichtig tastete ich nach dem Zettel in meiner Innentasche, als Jason mich schubste.
    »Pitschi, du musst zuhören, die Biene ist auf der Bühne!«
    »Mallemallemum!«, antwortete ich, »wer mich schubst, ist dumm! Schnäpschen für little Jason?«
    Miriam winkte ab: »Jason trinkt keine Schnäpse!«
    »Ich hab IHN gefragt!«, protestierte ich.
    »No thanks!«, erwiderte Jason.
    Biene und Steffi trällerten ihre sahnelose »Aber bitte mit Arne«-Version. Ich nahm einen doppelten Nussschnaps und schrie bei »Pommes juchee« so laut mit, dass man es bis nach vorne hören konnte. Bienes Duettpartnerin Steffi zeigte mir einen Vogel.
    Jason und Miriam schmusten inzwischen so leidenschaftlich miteinander, als überlegten sie gerade, einfach nochmal zu heiraten - nur zur Sicherheit.
    Plötzlich fühlte ich mich enorm fehl am Platze.
    »Alles klar?«, fragte ich Checko in der Hoffnung, er hätte

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