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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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sehen, was sie verpasste. „Was ist denn nur los mit euch?“
    „Sorry, Em.“ Ich musterte sie von der Seite. „Es ist nur …“
    „Banshee-Angelegenheit, ich weiß. Und so langsam hab ich die Schnauze voll!“ Sie schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad und riss das Auto dann, ohne zu bremsen, in eine Rechtskurve. Ich klammerte mich am Türgriff fest, und Emma trat bereits am Ausgang der Kurve wieder aufs Gas.
    „Gestern habe ich deinen Dad angelogen und saß dann stundenlang im Kassenhäuschen mit Glen Frank, dem menschlichen Spuckbrunnen, fest! Und heute spiele ich den Privatchauffeur für euch beide. Da wäre es doch das Mindeste, mir zu verraten, warum ihr euch so komisch aufführt.“
    Seufzend drehte ich mich um und warf Nash einen Blick zu, der so viel sagte wie: Sollen wir es ihr sagen?
    Er zuckte nur die Schultern. Klar, schließlich war Emma meine beste Freundin.
    Ich atmete tief durch. „Ich möchte dich da nicht mit reinziehen. Das ist zu gefährlich“, sagte ich schließlich.
    Sie verdrehte die Augen und warf mir einen bitterbösen Blickzu. Dabei verriss sie das Steuer und schrammte mit dem Vorderreifen am Randstein entlang, ohne es überhaupt zu merken. „Ich will ja gar nicht mitgehen auf euren geheimen Ausflug. Ich habe es nur satt, nie etwas zu erfahren!“
    Das Gefühl kannte ich nur zu gut, doch Todd kam meiner Antwort zuvor. Seine blauen Augen funkelten diebisch. „Klingt so, als wolle sie uns helfen. Frag sie doch, ob wir uns das Auto leihen können. Am besten, bevor sie es zu Schrott fährt …“
    „Nein!“, riefen Nash und ich gleichzeitig, und ich fügte hinzu: „Zeig dich doch endlich!“
    „Bist du sicher?“, fragte er skeptisch. Bisher hatte ich ihm verboten, sich Emma auch nur zu nähern, geschweige denn, sich ihr zu zeigen. Ich wollte um jeden Preis verhindern, dass der Tod Gefallen an Emma fand.
    „Ja, ich bin sicher.“
    „Was …“ Emma stieß einen spitzen Schrei aus und starrte mit vor Schreck geweiteten Augen in den Rückspiegel. Geistesgegenwärtig griff ich nach dem Lenkrad, als sie die Hände sinken ließ, das Gaspedal dafür aber noch mehr durchdrückte.
    „Ich hab ja gesagt, dass das keine gute Idee ist“, murmelte Todd vom Rücksitz aus.
    „Em!“, rief ich. „Bremsen!“ Wir rasten direkt auf eine Kreuzung mit Stoppschild zu, an der eine Gruppe Kinder auf Fahrrädern stand.
    „Wer? Was …?“ Sie blinzelte und drehte sich dann nach hinten um, wobei sie sich mit dem Fuß auf dem Gaspedal statt auf dem Bodenblech abstützte. Das Auto machte einen Riesensatz nach vorne.
    „Emma, anhalten!“, brüllte ich, und diesmal reagierte sie und trat auf die Bremse. Knapp einen Meter vor der Kreuzung kamen wir zum Stehen.
    „Okay. Nächstes Mal machen wir das nicht während der Fahrt.“ Nash musterte Emma besorgt.
    „Das nennst du fahren?“ Todd verschränkte gelangweilt die Arme. Ihn schien überhaupt nicht zu stören, dass wir gerade beinahe drei Kinder totgefahren und Emmas Auto geschrottet hätten.
    Die besagten Kinder radelten vor uns über die Kreuzung und warfen uns durch die Windschutzscheibe böse Blicke zu. Das Letzte zeigte uns den Stinkefinger, bevor es mit wehenden lilafarbenen Haaren davonfuhr. Emma saß bewegungslos hinter dem Lenkrad und starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Rückspiegel. Ihre Brust hob und senkte sich hektisch, und ihre Hände zitterten.
    „Soll ich lieber weiterfahren?“, fragte ich und legte ihr vorsichtig die Hand auf den Arm.
    Ohne mich anzusehen, schüttelte sie den Kopf. „Verrat mir lieber, was zur Hölle da gerade passiert ist. Wer ist der dahinten, und wie ist er in mein Auto gekommen?“
    „Wir können hier nicht einfach stehen bleiben“, erwiderte ich, als hinter uns ein ungeduldiges Hupen ertönte. „Warum fährst du nicht auf den Parkplatz da drüben, und wir erklären dir alles.“ Zumindest alles, was sie wissen musste.
    Emma riss mühsam den Blick von Todd los und fuhr über die Kreuzung. „Hat das was mit dem ganzen Bansheezeug zu tun? Wer ist der Typ?“
    Ich hörte, wie Nash zur Vorbereitung auf die nächsten Worte tief durchatmete. „Emma, das ist mein Bruder Todd.“ Er ließ ein bisschen von seinem beruhigenden Einfluss mitschwingen, das spürte ich sofort. Auch Emmas Haltung entspannte sich merklich.
    „Du hast einen … Moment mal!“ Emma bog auf den Parkplatzein, der direkt an eine von spielenden Kindern bevölkerte Grünanlage grenzte, und lenkte den Wagen in die erstbeste

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