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Rette mich vor dir

Rette mich vor dir

Titel: Rette mich vor dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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einem verlassenen Panzer am Straßenrand, und mir fällt auf, dass ich Adam nicht mehr sehe, ich weiß nicht, wo er ist, und ich schreie panisch seinen Namen, bis ich spüre, wie seine Arme meine Taille umfassen, bis er mir etwas ins Ohr raunt, und wir rennen weiter, während hinter uns die letzten Schüsse knallen.
    Klettern in den Panzer.
    Schließen die Türen.
    Verschwinden.

41
    Warners Kopf liegt auf meinem Schoß.
    So friedlich und ruhig wirkt sein Gesicht, wie ich es noch nie gesehen habe, und ich strecke fast die Hand aus, um seine Haare glatt zu streichen, als mir bewusst wird, wie absurd das wäre.
    Mörder auf meinem Schoß
    Mörder auf meinem Schoß
    Mörder auf meinem Schoß
    Ich schaue nach rechts.
    Adam hält Warners Beine und scheint sich ebenso unwohl zu fühlen wie ich.
    »Haltet durch, Leute«, sagt Kenji, der den Panzer Richtung Omega Point steuert. »Ich weiß, dass die Lage unsäglich grotesk ist, aber ich hatte nicht grade viel Zeit, mir einen besseren Plan auszudenken.«
    Er wirft einen Blick auf uns, aber wir bleiben stumm bis –
    »Ich bin so froh, dass euch beiden nichts zugestoßen ist.« Ich spreche diese Worte, als hätten sie zu lange in meinem Mund festgesessen und müssten jetzt hinausgestoßen werden. Und erst in diesem Moment wird mir klar, wie groß meine Angst war, dass wir 3 nicht lebend zurückkehren würden. »So froh.«
    Einen Moment lang herrscht Schweigen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragt Adam dann. »Wie geht’s deinem Arm? Alles gut?«
    »Ja.« Ich bewege das Handgelenk und versuche nicht zusammenzuzucken. »Wäre vielleicht nicht schlecht, ihn eine Weile zu bandagieren. Aber im Wesentlichen ist alles okay. Die Handschuhe und dieses Schutzteil haben wirklich geholfen.« Ich bewege die Finger einzeln. Inspiziere meine Handschuhe. »Nichts kaputt.«
    »Das war echt der Hammer«, sagt Kenji. »Du hast uns da eben alle gerettet.«
    Ich schüttle den Kopf. »Kenji – was da in dem Haus passiert ist – es tut mir wirklich leid, ich –«
    »Hey, lass uns jetzt nicht darüber reden, okay?«
    »Was ist los?«, fragt Adam beunruhigt. »Was ist passiert?«
    »Nichts«, sagt Kenji rasch.
    Adam achtet nicht auf ihn, schaut nur mich an. »Was war los? Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »I-ich – h-habe –« Das Sprechen fällt mir schwer. »Was – mit Warners Va–«
    Kenji flucht lautstark.
    Ich verstumme sofort.
    Mir wird heiß, als ich merke, was ich gesagt habe. Als mir wieder einfällt, was Adam gesagt hat, bevor wir aus dem Haus rannten. Er wird bleich, presst die Lippen zusammen und schaut aus dem winzigen Fenster rechts von ihm.
    »Hör zu …« Kenji räuspert sich. »Wir müssen nicht darüber reden, okay? Es wäre mir sogar entschieden lieber , nicht darüber zu reden. Weil mir dieser Scheiß echt zu schräg ist, um –«
    »Ich kann nicht verstehen, wie das überhaupt möglich ist«, flüstert Adam. Er blinzelt, starrt geradeaus, blinzelt wieder und wieder und »Ich denke immer wieder, es war ein Traum«, sagt er. »Ich denke immer wieder, dass ich mir das alles nur eingebildet habe. Aber andererseits«, er lacht bitter, »werde ich dieses Gesicht mein Leben lang nicht vergessen.«
    »Bist du – bist du dem Obersten denn noch nie zuvor begegnet?«, frage ich zögernd. »Hast du noch nie ein Bild von ihm gesehen? Ist das bei der Armee denn nicht üblich?«
    Adam schüttelt den Kopf.
    Kenji sagt: »Anderson hat immer darauf geachtet, nicht gesehen zu werden. Er hatte irgendeine kranke Freude daran, diese unsichtbare Macht zu sein.«
    »Aus Angst vor unbekannten Kräften?«
    »So was in der Art, ja. Ich habe gehört, dass er glaubte, wenn die Leute sein Gesicht kennen würden – von Fotos oder öffentlichen Auftritten –, mache ihn das verwundbar. Menschlich. Und er fand immer Gefallen daran, den Menschen richtig Angst zu machen. Die höchste Macht und die größte Gefahr zu sein. Denn wie kann man etwas bekämpfen, das man nicht mal kennt? Wie kann man es dann überhaupt finden?«
    »Deshalb war es vollkommen ungewöhnlich, dass er dort aufgetaucht ist«, denke ich laut.
    »Ganz genau.«
    »Aber du hast deinen Vater doch für tot gehalten«, sage ich zu Adam. »Oder nicht?«
    »Nur damit ihr es wisst«, wirft Kenji ein. »Ich bin immer noch für die Wir-müssen-nicht-darüber-reden-Option. Ihr wisst schon. Möchte das nur klarstellen.«
    »Das dachte ich ja auch«, antwortet Adam, den Blick noch immer starr geradeaus gerichtet. »Das hatte man mir gesagt.«
    »Wer

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