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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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müder Laut.
    »Wer hat mich entführt?«, schnappte ich und verlor die Geduld. Ich würde mich nicht vom Fleck bewegen, bevor er mir nicht gestanden hatte, was er wusste. Ich verabscheute ihn plötzlich dafür, dass er mir vorhin das Leben gerettet hatte. Ich wollte ihn mit nichts außer heißem Abscheu und Hass ansehen. Ich würde ihn ohne das geringste Zögern bei der Polizei anzeigen, wenn er sich weigerte, mir zu sagen, was er wusste.
    Er hob seine undurchdringlichen Augen zu meinen, den Mund auf einer Seite nach unten verzogen. Kein Stirnrunzeln. Etwas unendlich Verwirrenderes und Beängstigenderes.
    »Du solltest in diese Sache nicht mehr verwickelt werden. Nicht einmal ich kann dich noch beschützen.«
    Damit ging er weg. Offensichtlich hatte er alles gesagt, was er sagen wollte, aber ich konnte es nicht so hinnehmen. Dies war meine einzige Chance, dem Teil meines Lebens Sinn einzuhauchen, der mir fehlte.
    Ich stapfte ihm hinterher und griff so fest nach dem Rücken seines Hemdes, dass er abriss. Es war mir egal. Ich hatte größere Sorgen. Ich sagte: »Worin sollte ich nicht mehr verwickelt sein?«
    Nur dass die Worte nicht mehr richtig herauskamen. Sie wurden aus mir hinausgesogen in demselben Augenblick, in dem sich ein Haken in meinem Magen festzusetzen schien und mein Inneres nach außen kehrte. Ich spürte, wie ich durch die Luft geschleudert wurde, und jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an, bereitete sich auf das Unbekannte vor.
    Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war das Sausen von Luft in meinen Ohren, und die Welt stürzte in Schwärze.

Elf
    A ls ich die Augen aufschlug, befand ich mich nicht mehr auf der Straße. Der Tahoe, die Maisfelder, die sternenklare Nacht – alles verschwunden. Ich stand in einem Betongebäude, das nach Sägespänen roch und nach etwas leicht Metallischem, wie Rost. Ich zitterte, aber nicht wegen der Kälte.
    Ich hatte nach Jevs Hemd gegriffen. Ich hatte gehört, wie der Stoff gerissen war. Vielleicht hatte ich seinen Rücken berührt. Und jetzt … stand ich anscheinend in einem leeren Lagerhaus.
    Vor mir sah ich zwei Umrisse, Jev und Hank Millar. Erleichtert, nicht allein an diesem Ort zu sein, ging ich auf sie zu, in der Hoffnung, sie könnten mir sagen, wo ich mich befand und wie ich hierhergekommen war.
    »Jev!«, rief ich.
    Keiner von beiden sah auch nur in meine Richtung, obwohl sie mich eigentlich gehört haben mussten. In diesem weitläufigen Gebäude trugen Stimmen weit.
    Ich wollte gerade den Mund zum zweiten Mal öffnen, als ich erschrocken innehielt. Hinter ihnen lugten unter einer Plane die gleichmäßig angeordneten Stäbe eines Käfigs hervor. In einer riesigen Welle kam alles zu mir zurück. Das Mädchen mit dem schwarzen Haar. Die Toilette in der Schule. Als ich kurz ohnmächtig geworden war. Meine Handflächen prickelten vor Schweiß. Das konnte nur eines bedeuten. Ich halluzinierte.
    Schon wieder.
    »Hast du mich hergebracht, um mir das zu zeigen?«, sagte Jev mit leisem Abscheu zu Hank. »Verstehst du eigentlich, welches Risiko ich jedes Mal eingehe, wenn wir uns treffen? Ruf mich nicht her, damit wir miteinander reden. Ruf mich nicht, damit du eine Schulter hast, an der du dich ausweinen kannst. Und ruf mich niemals, um mir deine jüngste Eroberung zu zeigen.«
    »Geduld, Junge. Ich habe dir den Erzengel gezeigt, weil ich deine Hilfe brauche. Offensichtlich haben wir beide Fragen.« Er blickte bedeutungsvoll auf den Käfig. »Nun, sie hat Antworten.«
    »Meine Neugier auf dieses Leben ist schon vor langer Zeit gestorben.«
    »Ob du willst oder nicht, dieses Leben ist immer noch deines. Ich habe alles versucht, um sie zum Sprechen zu bringen, aber sie ist ziemlich … verschlossen.« Er lächelte ein wenig. »Bring sie dazu, dass sie mir sagt, was ich wissen muss, und ich händige sie dir aus. Ich glaube nicht, dass ich dich an die Probleme erinnern muss, die die Erzengel dir bereitet haben. Wenn du eine Möglichkeit bekämst, dich zu rächen … nun, ich bin sicher, dass ich nicht mehr sagen muss.«
    »Wie hast du es geschafft, sie im Käfig zu halten?«, fragte Jev kühl.
    Hanks Mund verzog sich amüsiert. »Ich habe ihr die Flügel abgesägt. Nur weil ich sie nicht sehen kann, bedeutet das nicht, dass ich nicht ziemlich genau weiß, wo sie sind. Die Idee habe ich von dir. Vor dir wäre es mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Nephilim einen Engel ent-flügeln könnte.«
    »Eine gewöhnliche Säge könnte ihre Flügel aber nicht

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