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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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und verzweifelt.
    »Ich habe der Empfangsdame Bescheid gesagt. Sie sollte dir ausrichten, dass ich Vee angerufen hatte, dass sie mich abholt«, stammelte ich. Wenn ich jetzt daran zurückdachte, so war das unverantwortlich gewesen. Aber ich war im Augenblick gefangen gewesen, hatte gesehen, wie meine Mutter in Hanks Gegenwart geglüht hatte, und das Einzige, woran ich hatte denken können, war, dass ich mir wie ein Eindringling vorgekommen war.
    »Ich habe Vee angerufen! Sie wusste nicht, wovon ich geredet habe!«
    Natürlich nicht. So weit war ich nie gekommen. Gabe war aufgetaucht, bevor ich auch nur die Gelegenheit gehabt hatte, Vee anzurufen.
    »Du darfst das auf keinen Fall noch mal tun«, sagte Mom. »Du darfst das nie wieder tun.«
    Obwohl ich wusste, dass es nicht helfen würde, fing ich an zu weinen. Ich hatte nicht gewollt, dass sie sich ängstigte oder mich wahllos irgendwo suchte. Es war nur, als ich sie mit Hank gesehen hatte … hatte ich reagiert. Und sosehr ich auch glauben wollte, dass Gabe für immer aus meinem Leben verschwunden war, war doch seine Drohung, dass er mit mir noch nicht fertig war, frisch in meinem Bewusstsein. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? Ich dachte darüber nach, wie anders die Nacht sich hätte entwickeln können, hätte ich mich still verhalten und den Supermarkt verlassen, als Gabe mir die Chance dazu gab.
    Nein. Ich hatte das Richtige getan. Wenn ich mich nicht eingemischt hätte, wäre B.J. jetzt vielleicht nicht mehr am Leben.
    »Oh, Nora.«
    Ich ließ es zu, dass meine Mutter mich an sich zog, und drückte mein Gesicht in ihre Bluse.
    »Es war nur ein böser Schrecken, das ist alles«, sagte sie. »Nächstes Mal werden wir vorsichtiger sein.«
    Die Dielen auf dem Flur knackten, und ich sah zu Hank hinüber, der im Türrahmen lehnte. »Du hast uns ganz schön erschreckt, junge Dame.« Seine Stimme war leicht und ruhig, aber in seinen Augen lag etwas beinahe Wölfisches, das mir einen Schauer über den Rücken jagte.
    »Ich will ihn nicht hier haben«, flüsterte ich meiner Mutter zu. Wenn ich mir auch sicher war, dass kein Funken Wahrheit an meiner letzten Halluzination war, so verfolgte sie mich doch. Ich konnte nicht aufhören, mir Hank vorzustellen, wie er die Plane vom Käfig zog. Ich konnte nicht vergessen, was er gesagt hatte. Logischerweise wusste ich, dass ich meine eigenen Ängste und Beklemmungen auf ihn projizierte, aber so oder so wollte ich, dass er ging.
    »Ich rufe dich später an, Hank«, sagte Mom beruhigend über meinen Kopf hinweg. »Wenn ich Nora ins Bett gebracht habe. Dank dir noch einmal für das Abendessen, und es tut mir so leid wegen des falschen Alarms.«
    Er winkte ab. »Mach dir keine Sorgen, Liebling. Du vergisst, dass ich meine eigene pubertierende Dramaqueen zu Hause habe, wenn ich auch zumindest sagen kann, dass sie noch nie etwas so Unüberlegtes getan hat.« Er kicherte, als fände er tatsächlich jedes seiner Worte amüsant.
    Ich wartete, bis ich seine Schritte sich den Flur entlang entfernen hörte. Ich war mir nicht sicher, wie viel ich meiner Mutter erzählen sollte, besonders, weil Jev sagte, man könnte sich auf die Polizei nicht verlassen, und ich fürchtete, dass alles, was ich sagte, Detective Basso zu Ohren kommen würde, aber heute Nacht war zu viel geschehen, um nichts davon zu erzählen.
    »Ich habe heute Abend jemanden getroffen«, erzählte ich meiner Mutter. »Nachdem ich Coppersmith’s verlassen hatte. Ich habe ihn nicht erkannt, aber er sagte, wir würden uns kennen. Ich muss ihn irgendwann in den letzten fünf Monaten kennengelernt haben, aber ich kann mich nicht erinnern.«
    Ihre Umarmung wurde angespannt. »Hat er dir seinen Namen genannt?«
    »Jev.«
    Sie hatte den Atem angehalten, aber jetzt ließ sie ein wenig Luft heraus. Hatte sie einen anderen Namen erwartet?
    »Kennst du ihn?«, fragte ich. Vielleicht konnte sie meine Geschichte mit Jev ans Licht bringen.
    »Nein. Hat er gesagt, woher er dich kennt? Aus der Schule vielleicht? Oder als du bei Enzo’s gearbeitet hast?«
    Ich hatte bei Enzo’s gearbeitet? Das war mir neu, und ich wollte gerade um eine Erklärung bitten, als ihre Augen wieder auf meine trafen. »Warte mal. Was hatte er an?« Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. »Wie sahen seine Kleider aus?«
    Ich fühlte, wie ich verwirrt die Stirn runzelte. »Was ist denn daran wichtig?«
    Sie stand auf, ging zur Tür und kam dann zum Bett zurück. Als würde ihr plötzlich auffallen, was für

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