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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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einem Stock im Feuer. Mein Fehler kam mir zu spät zu Bewusstsein. Scham überkam mich, und ich flüsterte: »Oh, Scott. Ich habe nicht nachgedacht. Es tut mir so leid, dass du so was durchmachen musst. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer es sein muss, den eigenen Körper aufzugeben.«
    »Ich habe keine Treue geschworen. Und ich werde es auch nicht tun.« Er warf den Stock ins Feuer, und goldene Funken stiegen in die dunkle, rauchige Luft der Höhle. »Wenn schon sonst nichts, so hat mich die Schwarze Hand das gelehrt. Die gefallenen Engel können jeden mentalen Trick bei mir versuchen. Sie können meinen Kopf abschlagen, meine Zunge herausschneiden und mich zu Asche verbrennen. Aber ich werde den Eid niemals schwören. Ich kann mit Schmerzen umgehen. Aber die Folgen dieses Eides könnte ich nicht ertragen.«
    »Mentale Tricks?« Die Haut in meinem Nacken prickelte, und meine Gedanken schwenkten noch einmal zu Gabe.
    »Einer der Vorteile, wenn man ein gefallener Engel ist«, sagte er bitter. »Man kann mit dem Bewusstsein anderer Leute spielen. Sie Dinge sehen lassen, die nicht wirklich sind. Die Nephilim haben diese Fähigkeit von den gefallenen Engeln geerbt.«
    Es schien, als hätte ich Gabe schließlich doch richtig eingeschätzt. Aber er hatte keinen Taschenspielertrick benutzt, um die Illusion zu schaffen, dass er sich in einen Bären verwandelte. Er hatte eine Waffe der Nephilim benutzt – Bewusstseinskontrolle.
    »Zeig mir, wie das gemacht wird. Ich will genau wissen, wie es geht.«
    »Ich bin aus der Übung«, sagte er nur, lehnte sich auf seinem Baumstumpf zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    »Kannst du es nicht wenigstens versuchen?«, fragte ich mit einem spielerischen Schlag auf sein Knie, in der Hoffnung, die Stimmung zu verbessern. »Zeig mir, womit wir es zu tun haben. Komm schon. Überrasche mich. Lass mich was sehen, das ich nicht erwarte. Und dann bring mir bei, wie man es macht.«
    Als Scott weiterhin nur ins Feuer starrte, wobei das Licht die harten Linien seiner Züge erleuchtete, kam mir mein Lächeln abhanden. Für ihn war es nicht im Geringsten ein Witz.
    »Es ist so«, sagte er. »Diese Kräfte machen süchtig. Wenn du sie mal ausprobiert hast, ist es schwer, wieder damit aufzuhören. Als ich vor drei Monaten geflüchtet bin und gemerkt habe, wozu ich imstande war, habe ich meine Kräfte bei jeder sich bietenden Gelegenheit benutzt. Wenn ich hungrig war, ging ich in einen Laden, warf was auch immer ich wollte in einen Einkaufswagen und trickste den Verkäufer aus, damit er mir die Dinge einpackte und mich ohne zu bezahlen gehen ließ. Es war leicht. Und ich fühlte mich überlegen. Erst, als ich eines Nachts hinter der Schwarzen Hand herspionierte und sah, wie er dasselbe tat, hab ich von heute auf morgen damit aufgehört. Ich werde nicht den Rest meines Lebens so verbringen. Ich werde nicht so werden wie er.« Er zog einen Ring aus seiner Tasche, hielt ihn ins Licht. Er schien aus Eisen gefertigt zu sein, und in die Krone des Rings war eine geballte Faust eingraviert. Einen Augenblick lang schien ein merkwürdiger blauer Lichtschein aus dem Metall zu strahlen. Doch er verschwand sofort, und ich hielt es für einen Lichtreflex.
    »Alle Nephilim haben erhöhte Kraft, wodurch wir körperlich stärker sind als Menschen, aber wenn ich diesen Ring trage, dann erreicht diese Stärke eine ganz andere Ebene«, erklärte Scott feierlich. »Die Schwarze Hand hat mir den Ring gegeben, nachdem er versucht hatte, mich für seine Armee zu rekrutieren. Ich weiß nicht, was für ein Fluch oder Zauber auf diesem Ring liegt oder ob es überhaupt so etwas ist. Aber irgendetwas ist da. Jeder mit einem solchen Ring ist körperlich beinahe unbesiegbar. Bevor du im Juni verschwunden bist, hast du mir den Ring gestohlen. Der Drang, ihn zurückzubekommen, war so stark, dass ich nicht schlafen, essen oder mich erholen konnte, bis ich ihn gefunden hatte. Ich war wie ein Junkie auf der Suche nach dem einzigen Stoff, der mir den nächsten Rausch verschaffen konnte. Eines Nachts, nachdem du entführt worden warst, bin ich in dein Haus eingebrochen. Ich habe ihn in deinem Zimmer im Geigenkasten gefunden.«
    »Cello«, murmelte ich automatisch. Leises Erinnern rührte sich in mir, ein Gefühl, dass ich den Ring bereits vorher gesehen hatte.
    »Ich bin nicht der Klügste, aber ich weiß, dass dieser Ring nicht harmlos ist. Die Schwarze Hand hat damit etwas gemacht. Er wollte einen Weg finden, jedem

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