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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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vermittelte mir nicht gerade ein warmes, weiches Gefühl, aber ich sagte mir, dass ich ja die ganze Zeit mit Scott zusammen sein würde. Und wenn es etwas gab, was ich wollte, dann war das, Hank für immer aus meinem Leben zu werfen. Wenn Scott Recht hatte und er tatsächlich ein Nephilim war, konnte Hank vielleicht ein paar Bullen mental manipulieren, aber wenn er etwas wirklich Illegales tat, dann gab es keine Möglichkeit, dass er dem gesamten Polizeiapparat entging. Im Moment schien es ein guter Anfang, seine Pläne, welche auch immer das waren, zu durchkreuzen, indem wir ihm die Polizei auf den Hals hetzten.
    »Ist das überhaupt sicher?«, fragte ich. »Woher wissen wir, dass wir nicht überrascht werden?«
    »Ich habe das Gebäude tagelang beobachtet. Nachts ist niemand da. Wir können von den Fenstern aus ein paar Fotos schießen. Das Risiko ist minimal. Bist du jetzt dabei oder nicht?«
    Ich gab mit einem Seufzer auf. »Gut! Ich ziehe mir was an. Dreh dich um. Ich bin im Schlafanzug.« In einem Schlafanzug, der aus nichts weiter bestand als einem Unterhemd und Jungenunterhosen – ein Anblick, den ich nicht in Scotts Gedächtnis einbrennen wollte.
    Scott lächelte. »Ich bin ein Junge. Das ist so, wie einem Kind zu sagen, es soll nicht auf die Bonbons gucken.«
    Das Grübchen in seiner Wange vertiefte sich. Und es war in keinster Weise niedlich.
    Weil ich nämlich mit Scott nicht in diese Richtung wollte. Die Entscheidung traf ich sofort. Unsere Beziehung war schon kompliziert genug. Wenn wir zusammenarbeiten wollten, war der einzige Weg der platonische.
    Mit einem schiefen Lächeln hob er niedergeschlagen die Arme und kehrte mir den Rücken zu. Ich krabbelte aus dem Bett, sprang quer durchs Zimmer und schloss mich in meinem begehbaren Schrank ein.
    Weil die Türen Lamellen hatten, ließ ich das Licht ausgeschaltet, nur um ganz sicher zu sein, und fühlte meinen Weg die Kleiderstange entlang. Ich zog ein paar enge Jeans an, ein Lagen-T-Shirt und einen Kapuzenpulli. Ich wählte Turnschuhe, für den Fall, dass wir vielleicht schnell wegrennen mussten.
    Während ich meine Jeans zuknöpfte, machte ich die Schranktür wieder auf. »Weißt du, woran ich gerade denke?«, fragte ich Scott.
    Seine Augen tasteten mich ab. »Daran, dass du auf eine Mädchen-von-nebenan-Art hübsch aussiehst?«
    Warum musste er solche Dinge sagen? Ich fühlte, wie ich errötete, und hoffte, dass Scott das in dem dämmrigen Licht nicht sah.
    Ich sagte: »Daran, dass ich das hier besser nicht bereuen sollte.«

Sechzehn
    S cotts Transportmittel war ein 71er Dodge Charger; nicht gerade das geeignetste Auto für jemanden, der darauf bestand, dass wir uns unauffällig und leise verhielten. Wenn man noch dazurechnete, dass der Auspuff röhrte, als hätte er einen Riss, war ich ziemlich sicher, dass man uns noch in mehreren Blocks Entfernung hören konnte. Obwohl ich dachte, dass wir nur noch mehr Verdacht erregen würden, wenn wir mit unseren Kapuzen auf dem Kopf durch die Stadt schossen, bestand Scott darauf.
    »Die Schwarze Hand hat überall Spione«, informierte er mich noch ein weiteres Mal. Als ob er seine Aussage noch bekräftigen müsste, flog sein Blick zum Rückspiegel. »Wenn er uns zusammen erwischt …« Er ließ den Satz in der Luft hängen.
    »Ich verstehe«, sagte ich. Tapfere Worte, wenn man bedachte, dass sie mich erschauern ließen. Ich zog es vor, nicht darüber nachzudenken, was Hank tun würde, wenn er den Verdacht hegte, dass Scott und ich ihm hinterherspionierten.
    »Ich hätte dich nicht mit zur Höhle nehmen sollen«, sagte Scott. »Er würde fast alles tun, um mich zu finden. Ich habe nicht daran gedacht, wie sich das auf dich auswirken könnte.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich, aber der unheimliche Schauer war immer noch da. »Du warst überrascht, mich zu sehen. Du hast nicht nachgedacht. Ich auch nicht. Ich denke immer noch nicht«, setzte ich mit einem zittrigen Lachen hinzu. »Sonst würde ich sicher nicht in einem seiner Lagerhäuser herumschnüffeln. Wird das Gebäude per Video überwacht?«
    »Nein. Ich vermute, dass die Schwarze Hand keine zusätzlichen Beweise will, die bestätigen, was darin vor sich geht. Video kann durchsickern«, fügte er bedeutungsschwer hinzu.
    Scott parkte den Charger am Wentworth River, unter den tief hängenden Zweigen eines Baumes, und wir schwangen uns hinaus. Als ich einen Block weit gelaufen war, konnte ich den Wagen nicht mehr sehen, wenn ich über die Schulter

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