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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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während einer Halluzination gesehen hätte, würde mich das nicht gerade glaubwürdiger machen.
    Während ich noch über die gespenstische Verbindung nachdachte, sprang Scott hoch auf den Betonsims und probierte die erste Ladetür aus. »Abgeschlossen.« Er ging zum Zahlenschloss. »Was meinst du, was die Kombination ist? Hanks Geburtstag?«
    »Zu offensichtlich.«
    »Der Geburtstag seiner Tochter?«
    »Das bezweifle ich.« Hank kam mir nicht so dumm vor.
    »Dann zurück zu Plan A«, seufzte Scott.
    Er sprang und griff nach der untersten Sprosse der Feuerleiter. Eine Lage Rost rieselte herunter, das Metall protestierte mit einem lauten Ächzen, aber der Flaschenzug funktionierte, die Kette ging hinein, und die Leiter kam herunter.
    »Fang mich auf, wenn ich runterfalle«, war alles, was er sagte, bevor er darauf stieg. Er testete die ersten paar Sprossen, warf sein Gewicht dagegen. Als sie nicht nachgaben, stieg er weiter nach oben, einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen, um das Quietschen des Metalls so leise wie möglich zu halten. Ich sah ihm den ganzen Weg bis zum ersten Absatz nach.
    Ich dachte, ich sollte Wache stehen, während Scott hinaufkletterte, und steckte meinen Kopf um die Seite des Gebäudes herum. Weiter vorn, an der nächsten Ecke, breitete sich ein messerscharfer Schatten auf dem Bürgersteig aus, und ein Mann kam in Sicht. Ich zog mich zurück.
    »Scott«, flüsterte ich nach oben, meine Stimme kaum hörbar.
    Er war zu hoch oben, um mich zu hören.
    Ich blickte noch einmal um die Ecke des Gebäudes. Der Mann stand mit dem Rücken zu mir an der Ecke. Zwischen seinen Fingern brannte die orangefarbene Glut einer Zigarette. Er beugte sich auf die Straße hinaus und schaute in beide Richtungen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er auf eine Mitfahrgelegenheit wartete, und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass er nur kurz von der Arbeit hinausgegangen war, um eine zu rauchen. Die meisten Lagerhäuser in dieser Gegend wurden schon seit Jahren nicht mehr genutzt, und es war nach Mitternacht. Niemand arbeitete hier um diese Zeit. Wenn ich hätte wetten sollen, hätte ich darauf getippt, dass der Mann Hanks Gebäude bewachte.
    Ein weiterer Beweis dafür, dass das, was Hank da drin aufbewahrte, wertvoll war.
    Der Mann trat seine Zigarette mit dem Stiefel aus, sah auf die Uhr und schlenderte gelangweilt auf die Gasse zu.
    »Scott«, zischte ich, wobei ich meinen Mund abdeckte. »Wir haben ein Problem …«
    Scott war schon weit am zweiten Stock vorbei, nur noch ein paar Schritte vom Sims des dritten Stockwerks entfernt. Die Kamera war in seiner Hand, bereit, Aufnahmen zu machen, sobald er etwas zu sehen bekam.
    Als ich merkte, dass er mich nicht hören konnte, nahm ich stattdessen einen Kieselstein und bewarf ihn damit. Anstatt ihn zu treffen, prallte der Stein auf die Feuerleiter, und das klang, klang, klang, mit dem er wieder herunterfiel, war deutlich zu hören.
    Vor Angst wie gelähmt schlug ich die Hand vor den Mund.
    Scott sah herunter und erstarrte. Ich zeigte mit dem Finger drängend auf die Seite des Gebäudes.
    Dann rannte ich zum Müllcontainer und kauerte mich dahinter. Durch den Spalt zwischen dem Container und dem Gebäude konnte ich sehen, wie Hanks Wachmann in Sicht gerannt kam. Er musste den Kieselstein, den ich geworfen hatte, gehört haben, denn seine Augen richteten sich sofort nach oben und versuchten, die Quelle des Geräuschs zu orten.
    »Hey!«, rief er Scott zu, sprang auf die unterste Sprosse der Feuerleiter und zog sich mit einer Geschwindigkeit und Behändigkeit daran hoch, die nur wenige Menschen aufgebracht hätten. Er war außerdem groß, eines der einfachsten Kriterien, an denen man einen Nephilim erkennen konnte, wie Scott mir beigebracht hatte.
    Scott kletterte die Feuerleiter weiter nach oben, wobei er immer zwei Sprossen auf einmal nahm. In der Eile fiel ihm die Kamera aus der Hand, segelte auf die Gasse herab, wo sie zerbrach. Er sah einmal ungläubig nach unten, bevor er seinen eiligen Aufstieg wieder aufnahm. Am Sims des vierten Stockwerks zog er sich die Leiter hoch, die aufs Dach führte, und verschwand dort.
    Ich dachte eilig über meine Möglichkeiten nach. Der Nephilim-Wächter war nur ein Stockwerk hinter Scott, Augenblicke davon entfernt, ihn auf dem Dach in die Ecke zu treiben. Würde er Scott verprügeln? Ihn zum Verhör nach unten zerren? Mein Magen drehte sich um. Würde er Hank herbeirufen, damit er sich direkt mit Scott befasste?
    Ich eilte zur

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