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Rettende Engel (German Edition)

Rettende Engel (German Edition)

Titel: Rettende Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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Wohnungen und halten Sie die Türen geschlossen”, rief Chris.
    Kaha hämmerte erneut mit der Faust gegen die Tür. „Polizei. Herr oder Frau Marewski, ist alles in Ordnung bei Ihnen?”
    Nichts.
    „Öffnen Sie die Tür. Sonst müssen wir sie aufbrechen.”
    „Rammbock”, flüsterte Chris einem Polizisten zu. Der nickte und verschwand.
     
    Drinnen in der Wohnung hielt Sandra Oliver Marewski mit einer Pistole in Schach. Sie standen sich im Wohnzimmer gegenüber, sie mit dem Rücken zum Balkon, er in einer der gegenüberliegenden Ecken. Er war so weit zurückgewichen, wie es ging, doch nun hatte er die Wand erreicht. Schweiß lief ihm über das Gesicht und er hatte abwehrend die Hände erhoben, brachte aber kein Wort hervor.
    Nadine Marewski stand reglos im Durchgang zum Flur, so, als ob sie auf etwas wartete. Der kleine Kevin klammerte sich an sie.
    Sandra sprach ihn an: „Weißt du was? Geh doch in dein Kinderzimmer und spiel etwas. Vielleicht mit deinen Autos?”
    Doch der Junge verkrampfte nur seine Hände im Jeans-Minirock seiner Mutter und sah Sandra mit schreckgeweiteten Augen an.
    „Scheiße”, flüsterte Sandra.
     
    Inzwischen hatte sich draußen der Gang mit Polizisten gefüllt, in Zivil und in Uniform. Die meisten trugen kugelsichere Westen. Einer von ihnen wandte sich an Chris. „Rettungswagen wartet unten. Soll ich das SEK verständigen?”
    „Moment noch”, sagte Kaha. „Letzter Versuch.”
    Wieder wummerte er gegen die Tür, mit noch mehr Kraft als zuvor. „Letzte Warnung: Wenn uns niemand antwortet, kommen wir rein.”
    Endlich hörten sie eine Stimme aus dem Innern. Es war die von Sandra: „Draußen bleiben oder ich schieße. Ich bin bewaffnet.”
    „Okay, ruf das SEK”, sagte Chris zu dem Polizisten, der ihn gefragt hatte. Dann drehte er sich zu Kaha um. „Was meinst du?”
    Kaha sah den Flur hinauf und hinab. „Ich hab eine Idee”, sagte er.
     
    „Bring deinen Sohn aus dem Zimmer”, herrschte Sandra Nadine Marewski an.
    Die versuchte, Kevins Hände von ihrem Rock zu lösen, doch der ließ sich daraufhin auf den Boden fallen und schrie: „Will nicht, will nicht.”
    Sandra wischte sich mit der Linken den Schweiß von der Stirn.
     
    „Alles in Ordnung da drinnen?”, rief Chris.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Kaha an der Nachbartür klingelte und der ältere Herr ihm öffnete.
    „Sandra, ich weiß, dass es dir nur um das Wohl der Kinder geht”, rief Chris. „Warum schickst du die beiden nicht raus?” Mist, wie hießen die Kinder nur?
    Da hörte er, wie Sandra ihm antwortete: „Die Tür bleibt zu. Angelina ist bei einer Freundin und Kevin werde ich nichts tun. Bleibt draußen und lasst uns in Ruhe. Wenn ihr die Wohnung stürmt, erschieße ich Marewski.”
     
    Kaha war währenddessen an dem verdutzten älteren Herrn vorbei durch dessen Wohnung gerannt und hatte den Balkon betreten. Jetzt beugte er sich um die Trennwand herum vor und versuchte, einen Blick in das Wohnzimmer der Marewskis zu erhaschen. Doch die Tür befand sich am anderen Ende des Balkons und in der Fensterscheibe spiegelte sich die tief stehende Nachmittagssonne.
    „Verdammt”, murmelte Kaha. Er setzte einen Fuß auf das Geländer, schwang sich hinauf und stieg, während er sich an der Trennwand festhielt, so leise es ging auf den benachbarten Balkon hinüber.
     
    Drinnen herrschte Sandra Nadine Marewski an. „Bring Kevin endlich ins Kinderzimmer.” Drohend ging sie auf die Frau zu, bis sie sie fast erreicht hatte. „Wird’s bald?! Nimm ihn auf den Arm und dann los.” Sie hielt ihr die Pistole dicht vor das Gesicht.
    Widerstrebend tat Nadine wie ihr geheißen. Ihr Mann schielte zur Balkontür und bewegte sich langsam, an der Schrankwand entlang, mit winzigen Schritten darauf zu.
    Kaha hatte die Balkontür beinahe erreicht, da stieß er mit dem Fuß gegen eine leere Schnapsflasche, die zwischen allerlei Gerümpel auf dem Boden lag.
    Sandra fuhr herum.
    „Zurück”, schrie sie Marewski an und richtete die Waffe auf ihn.
    Der stand wie festgefroren und schaute von Sandra zu Kaha – der mit der Waffe im Anschlag in der Balkontür stand.
    „Zurück”, schrie Sandra jetzt Kaha an. Nervös schwenkte sie die Pistole zwischen ihm und Marewski hin und her.
    Vorsichtig mit dem Fuß hinter sich tastend, wich Kaha einen Schritt zurück. Er musste vermeiden, dass Sandra sich in die Enge getrieben fühlte. Seine Waffe zeigte jedoch weiter auf sie. So, wie er es im Training bei simulierten Geiselnahmen

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