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Rettende Engel (German Edition)

Rettende Engel (German Edition)

Titel: Rettende Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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das Telefon. Blitzschnell griff er sich das Gerät vom Nachttisch und meldete sich leise. Seine Frau öffnete kurz die Augen, doch er bedeutete ihr wortlos: alles in Ordnung. Mit einem Seufzer drehte sie sich um und schlief weiter. Der Hauptkommissar flüsterte ein paar Worte in den Hörer, während er sich aus dem Raum schlich. Wenig später stolperte er auf dem Weg zur Haustür im Flur über einen Gummistiefel in Regenbogenfarben. Sein Blick fiel auf zwei Mädchenjacken an der Kindergarderobe. Lächelnd öffnete er die Tür seiner Reihenhauswohnung und ging zu seinem Volvo, den er aus Bequemlichkeit an der Straße geparkt hatte.
     

3
     
    „Macht die Absperrung größer und drängt die Gaffer zurück“, befahl Kaha Fischer zwei uniformierten Polizisten. Verdrossen schaute er zu den Neugierigen hinüber, die sich am Rande des unbebauten Grundstücks versammelt hatten.
    „Hallo zusammen“, begrüßte Chris Heim seine Kollegen, denn er war gerade erst angekommen. Zu Kaha sagte er: „Lass die Leute doch. Vielleicht sind Zeugen darunter.“ Ehe Kaha etwas erwidern konnte, fuhr er fort: „Und was haben wir hier?“
    Kaha zeigte auf die Leiche und zählte auf, was er wusste: „Rena Karst, wurde mit einem Tuch oder etwas Ähnlichem erdrosselt. Kann nicht schwer gewesen sein, so klein und zierlich, wie sie ist.“
    Chris beugte sich zu der Toten hinunter, betrachtete sie und rümpfte die Nase. „Und ordentlich alkoholisiert“, sagte er.
    Kaha nickte. „Es gibt keine Kampfspuren, das heißt, sie hat den Täter – oder die Täterin – gekannt. Oder sie wurde überrascht. Kein Sexualdelikt. Der Geldbeutel fehlt, aber Schmuck, Papiere und Kreditkarte sind noch da.”
    „Okay”, sagte Chris. „Wenn das ein Raubmord war, dann war hier kein Profi am Werk. Und wer hat sie entdeckt?”
    „Hier, ich”, rief ein glatzköpfiger Mann um die 60 hinter der Absperrung.
    „Das ist”, Kaha schaute in seinen Notizen nach, „Klaus Reuter.” Während sie zu dem Mann hinübergingen, ergänzte er: „Er hat eine Frau ‘laut und verzweifelt’ schreien hören. Das gibt uns als Todeszeitpunkt circa 23.15 Uhr.”
    „Genau 23.15 Uhr. Ich habe auf die Uhr gesehen”, sagte Reuter stolz. „Und dann bin ich rausgegangen und habe mich umgeschaut. Vorsichtig natürlich. Und dann die Polizei gerufen, also Sie.”
    Chris nickte ihm freundlich zu. Zu Kaha sagte er: „Also vor einer knappen Stunde.” Er wandte sich an die Umstehenden: „Hat sonst noch jemand etwas gesehen?”
    Kopfschütteln.
    „Vielleicht aus dem Fenster geschaut?”, hakte Kaha nach.
    „Nee”, sagte einer, die anderen schüttelten nur wieder die Köpfe.
    „Da schreit eine Frau und nur einer schaut nach?”, fragte Chris ungläubig.
    „Hier schreit doch dauernd irgendeine Frau”, antwortete ein Mann aus der Gruppe.
    „Genau”, sagte ein zweiter.
    „Die vom Oliver Marewski zum Beispiel“, nahm der erste den Faden wieder auf.
    „Vielleicht weiß der mehr”, meldete sich eine Frau zu Wort. „Ich habe gesehen, wie er spät abends noch mal aus dem Haus gegangen ist.“
    „Aber der ist doch immer zu.“
    „Stimmt auch wieder.“
    Die Umstehenden schwiegen nachdenklich, während Kaha und Chris sich Notizen machten.
    „Hat schon einer nach den Kindern geschaut?“, fragte Klaus Reuter in die Stille hinein.
    „Welche Kinder?“, blaffte Kaha ihn an.
    Reuter zuckte zurück und sagte zögernd: „Na, die Frau Karst hat doch zwei Kinder oder so.“
    „Oder so?“, hakte Chris nach.
    „Man sieht sie ja nicht oft.“
    „Wo wohnt sie überhaupt?“, wollte Kaha wissen.
    „Da.” Reuter zeigte am gegenüberliegenden Haus nach oben. Im dritten Stock stand ein etwa fünfjähriges Mädchen am Fenster und blickte zu ihnen hinunter.
     

4
     
    Kaha und Chris jagten die Treppe bis zum dritten Stock hinauf. Die Tür links trug ein mit Blumen verziertes Schild. Darauf stand in Schreibschrift Peters .
    Kaha zeigte auf die rechte Tür. „Hier muss es sein.”
    Chris drehte sich zu der uniformierten Polizistin um, die ihnen die Treppe hinauf gefolgt war: „Hast du die Schlüssel, die bei der Toten gefunden wurden?”
    Ein lautes Krachen ließ ihn zusammenzucken, Holz splitterte. Kaha hatte die Tür eingetreten.
    „So geht’s natürlich auch”, seufzte Chris und betrat hinter Kaha die Wohnung.
    „Sieht ganz ordentlich aus”, sagte er und ließ seinen Blick durch den Flur schweifen. Küche und Wohnraum waren ebenfalls unauffällig.
    Doch die letzte Tür auf der

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