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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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erklärte Ihjel ihr. »Die Disaner haben auf unerklärliche Weise einige Kobaltbomben in ihren Besitz gebracht. Jetzt wollen sie die Zünder einschrauben und die Bomben auf Nyjord abwerfen. Nichts kann sie von diesem Plan abbringen – alle Überredungsversuche sind bisher fehlgeschlagen. Sie bestehen auf einer bedingungslosen Kapitulation, sonst schlagen sie los. Das ist aber aus verschiedenen Gründen undurchführbar – denn die Nyjorder wollen vor allem ihren Planeten für sich behalten. Sie haben einige Kompromißvorschläge gemacht, die nicht angenommen wurden, weil die Disaner auf Völkermord aus sind. Im Augenblick befindet sich eine Flotte von Nyjord über Dis und wartet darauf, daß das Ultimatum abläuft, in dem die Auslieferung der Kobaltbomben verlangt wird. Die Schiffe von Nyjord haben genügend Wasserstoffbomben an Bord, um den gesamten Planeten in eine radioaktiv verseuchte Kraterlandschaft zu verwandeln. Das müssen wir verhindern.«
    Brion starrte das Bild auf dem Schirm an und versuchte den Mann einzuschätzen. Nackte riesige Füße. Die Bekleidung bestand nur aus einem Tuchstreifen, der um die Hüften gewickelt war. Über einer Schulter trug der Disaner eine Art grüne Ranke. An seinem verzierten Gürtel hingen einige seltsam geformte Gegenstände aus Metall, Stein und Leder. Auch ein eigenartig geschwungenes Messer gehörte dazu. Brion konnte sich nicht recht vorstellen, wozu diese bizarre Sammlung von Gegenständen dienen mochte. Aber er stellte mit einem unbehaglichen Gefühl fest, daß sie alle den Eindruck machten, als würden sie häufig benützt. Wenn sie wirklich gebraucht wurden – wozu konnten sie dienen?
    »Das klingt alles nicht sehr wahrscheinlich«, meinte er schließlich. »Bis auf diese komischen Sachen, die an seinem Gürtel baumeln, wirkt der ganze Kerl doch wie ein Steinzeitmensch. Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Leute eine ernsthafte Bedrohung für einen anderen Planeten darstellen sollen.«
    »Die Nyjorder glauben es aber, und das genügt mir«, gab Ihjel zurück. »Sie zahlen der Gesellschaft für kulturelle Beziehungen eine Menge Geld, damit wir diesen Krieg verhindern. Nachdem sie also unsere Auftraggeber sind, müssen wir uns nach ihren Wünschen richten.« Brion ging über diese Unwahrheit hinweg, da sie offensichtlich als Erklärung Lea gegenüber gedacht war. Aber er nahm sich vor, Ihjel später über die wirklichen Verhältnisse auszufragen.
    »Das hier sind die technischen Berichte«, fuhr Ihjel fort und legte einen zweiten Ordner auf den Tisch. »Dis verfügt über einige veraltete Raumschiffe und die bewußten Kobaltbomben – aber die eigentliche Bedrohung geht nicht nur davon aus. Vor kurzem wurde ein Trampfrachter aufgebracht, als er Dis verließ. Er hatte eine Abschußrampe transportiert, mit deren Hilfe die Bomben von Dis aus auf Nyjord abgeworfen werden können. Die Nyjorder, die sonst friedlich und verträglich sind, waren darüber natürlich ziemlich erbost und verhörten den Kapitän des Frachters, bis sie alle Informationen aus ihm herausgequetscht hatten. Der Ordner enthält einen Bericht darüber. Seitdem wissen wir, wieviel Zeit uns noch zur Verfügung steht, bevor die Abschußrampe betriebsbereit gemacht werden kann.«
    »Wann?« erkundigte sich Lea.
    »In zehn Tagen. Wenn die Lage sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht entscheidend verändert hat, werden die Nyjorder alles Leben auf Dis vernichten. Ich versichere euch, daß sie es nicht gern tun. Aber sie werden die Bomben abwerfen, um ihre eigene Existenz zu retten.«
    »Was soll ich eigentlich tun?« fragte Lea, während sie den Bericht durchblätterte. »Ich habe nicht die geringste Ahnung von Atomphysik oder Abschußrampen. Ich bin nur Exobiologin und habe Anthropologie als zweites Fachgebiet studiert. Wie soll ich Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen?«
    Ihjel sah sie nachdenklich an und fuhr sich mit der Hand über das Kinn. »Mein Vertrauen zu unserem Anstellungsbüro ist wieder hergestellt«, sagte er. »Das ist eine seltene Kombination – sogar auf der Erde. Sie sind so dürr wie ein verhungertes Huhn, aber jung genug, um zu überleben, wenn wir beide auf Sie aufpassen.« Er hob die Hand, als Lea ärgerlich widersprechen wollte. »Keine Diskussionen mehr. Dazu ist unsere Zeit zu kostbar. Die Nyjorder haben bisher über dreißig Agenten auf der Suche nach den Bomben verloren. Unsere Gesellschaft hat sechs Männer eingebüßt – unter anderem auch meinen Vorgänger, der den Einsatz

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