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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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außergewöhnlich schnellen Reaktionsfähigkeit und der Tatsache, daß er den Überraschungsangriff bereits im voraus geahnt hatte. Trotzdem konnte er nicht rasch genug ausweichen, als Lig-magte mit geschwungenem Messer auf ihn losstürzte, sondern trug eine Schnittwunde am rechten Oberarm davon.
    Alles andere geschah innerhalb weniger Sekunden. Brion wehrte den zweiten Angriff ab und umklammerte die Hand des Gegners, bevor der andere erneut ausholen konnte. Wenn keiner der übrigen Vermummten eingriff, mußte Brion gewinnen, weil er kräftiger als Lig-magte war. Der Disaner hatte keine Wahl mehr – er mußte das Messer fallen lassen, bevor Brion ihm das Handgelenk brach. Er machte keine Anstalten dazu. Brion ahnte plötzlich, daß Lig-magte auf keinen Fall nachgeben würde.
    Die Hand des Disaners hing schlaff herab. Brion ließ los und starrte verwirrt in das unbewegliche Gesicht des anderen, auf dem sich kein Schmerz zeigte. Das Messer fiel zu Boden, wo Brion es mit dem Fuß fortstieß. »Hören Sie auf!« sagte er laut. »Sie haben keine Chance mehr!« Er wandte sich an die übrigen Männer, die dem ungleich gewordenen Kampf ungerührt zusahen. Keiner antwortete ihm.
    Lig-magte ballte die unverletzte Hand zu einer Faust und griff wieder an. In diesem Augenblick erkannte Brion, daß sein Gegner nicht nachgeben würde, selbst wenn er ihm sämtliche Glieder brach. Dieser Kampf konnte nur auf eine Weise beendet werden. Brion duckte sich, schlug Lig-magtes Arm in die Höhe und rammte ihm die Fingerspitzen der linken Hand in das Nervenzentrum unterhalb des Brustbeins.
    Brion hatte eine gute Ausbildung in Karate hinter sich. Der Disaner stolperte noch einige Schritte und brach dann in die Knie. Der Kampf war auf die einzig mögliche Weise entschieden worden.
    Brion stand über Lig-magtes Körper und starrte die verhüllten Gestalten an. Sie schwiegen, aber selbst ihre unbewegliche Haltung täuschte ihn nicht über die Lebensgefahr hinweg, in der er sich befand, nachdem er ihren Anführer besiegt hatte.
     

 
11.
     
    Brion beobachtete die schweigenden Disaner und überlegte angestrengt. Er hatte keinen Zweifel daran, daß die Magter sich an ihm rächen würden, sondern bedauerte nur, daß er seine Pistole nicht mitgebracht hatte. Aber was half ihm dieses Bedauern jetzt? Er mußte etwas tun!
    Als der Angriff nicht sofort erfolgte, wurde es Brion klar, daß die anderen wahrscheinlich noch gar nicht wußten, daß Lig-magte tot war. Diese Tatsache konnte ihm einen kleinen Zeitgewinn verschaffen.
    »Lig-magte ist bewußtlos, aber er wird bald wieder zu sich kommen«, sagte Brion und wies auf den am Boden liegenden Körper. Als die Augen der Magter automatisch seinem ausgestreckten Zeigefinger folgten, ging Brion langsam auf den Ausgang zu.
    Er hatte ihn schon fast erreicht, als die vermummten Gestalten sich zum erstenmal bewegten. Einer der Magter kniete neben Lig-magte nieder, berührte seinen Körper und rief ein einziges Wort:
    »Tot!«
    Brion hatte die offizielle Ankündigung nicht abgewartet, sondern war bereits durch den Ausgang verschwunden. Hinter ihm prallten winzige Pfeile von der Mauer ab, als die Magter ihre Blasrohre benützten. Er hastete die Treppe hinauf, ohne den Abstand zwischen sich und seinen Verfolgern vergrößern zu können.
    Dann tauchte eine Gestalt vor ihm auf. Wenn die Frau einige Sekunden länger gewartet hätte, wäre Brion ihrem erhobenen Messer nicht so leicht entkommen. So wurde sie ihm nicht gefährlich, denn er wich ihr aus, schlüpfte an ihr vorbei und umklammerte sie von hinten.
    Die Frau schrie gellend, als Brion sie hochhob – der erste menschliche Laut, den er in diesem Gebäude bisher gehört hatte. Als seine Verfolger in diesem Augenblick die Treppe hinaufstürmten, warf er ihnen die Frau entgegen. Dann nützte er das entstehende Gewirr aus, um die Mauerkrone zu erreichen.
    Innerhalb des Gebäudes schien es noch eine andere Treppe zu geben, denn einer der Magter stand zwischen Brion und der Rampe, die nach unten führte.
    Während er auf den Mann zurannte, schaltete Brion sein Funkgerät ein. »Ich bin hier oben in Schwierigkeiten. Können Sie …«
    Die Posten in dem wartenden Sandwagen mußten diese Stelle der Mauer bereits im Fadenkreuz ihrer Zielfernrohre gehabt haben. Bevor Brion zu Ende gesprochen hatte, fiel bereits ein Schuß. Der Disaner griff sich an die Schulter und stürzte. Brion sprang über ihn hinweg und erreichte die Rampe.
    »Ich komme – Feuer einstellen!« rief

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