Retter einer Welt
möchten.«
Brion hatte ganz vergessen, daß die Angestellten nicht gut auf ihn zu sprechen waren. »Schön, wie Sie wollen«, sagte er und verfiel wieder in seine Rolle als Sklaventreiber. »Aber wenn Sie noch einmal gähnen, werde ich einen Verweis in Ihre Personalpapiere eintragen. Ist das klar? Ich möchte von Ihnen etwas über unsere Beziehungen zu den Disanern hören. Wie stehen sie zu uns?«
Faussel unterdrückte nur mühsam ein Gähnen. »Ich glaube, daß sie die G.K.B.-Leute als Trottel ansehen, Sir. Sie hassen alle Fremden, denn die Erinnerung an die Zeit, als sie von allen verlassen wurden, ist noch immer lebendig. Nach den Grundsätzen ihrer einfachen Logik müßten wir sie ebenfalls hassen, oder fortgehen. Wir bleiben aber. Und geben ihnen Essen, Wasser, Medikamente und Werkzeuge. Deshalb finden sie sich mit unserer Gegenwart ab. Wahrscheinlich betrachten sie uns als harmlose Idioten, die bleiben dürfen, solange sie keine Schwierigkeiten machen.« Er kämpfte gegen ein Gähnen an, deshalb drehte Brion sich um und gab ihm Gelegenheit dazu.
»Besteht eine Verbindung mit dem Kommandanten der Blockadeflotte?« erkundigte Brion sich dann.
»Wir haben eine Direktverbindung, die automatisch verschlüsselt wird. Ich werde Sie mit ihm verbinden.« Faussel wählte eine Nummer. Auf dem Bildschirm erschienen schwarze und weiße Flecke.
»Danke, Faussel, ich brauche Sie nicht mehr«, sagte Brion. »Wie heißt übrigens der Kommandant?«
»Professor Krafft – ein Physiker. Da es auf Nyjord keine Militärs gibt, leitete er die Entwicklung der Bomben und Energiewaffen. Jetzt ist er für den Einsatz verantwortlich.« Faussel gähnte ausgiebig, als er zur Tür ging.
Der Professor-Kommandant wirkte mit seinen weißen Haaren und dem faltigen Gesicht sehr alt. Sein Bild auf dem Schirm war zunächst noch etwas undeutlich, wurde aber klarer, als die automatische Verschlüsselung sich selbsttätig abstimmte.
»Sie müssen Brion Brandd sein«, begann er. »Ich möchte Ihnen vor allem sagen, wie tief mich der Tod Ihres Freundes Ihjel getroffen hat. Ich bin sicher, daß Sie einen guten Freund in ihm verloren haben.«
»Ja … ja, selbstverständlich«, stotterte Brion, der sich kaum noch an den ersten Zusammenstoß erinnern konnte, weil ihn jetzt das Schicksal eines Planeten beschäftigte. »Sehr freundlich von Ihnen, daß Sie es erwähnen. Aber ich wollte Sie eigentlich um ein paar Auskünfte bitten.«
»Bitte, jederzeit. Ich stehe zu Ihrer Verfügung.« Professor Krafft wartete geduldig, bis Brion seine Gedanken wieder gesammelt hatte.
»Ich wollte Lig-magte aufsuchen und hielte es für besser, wenn ich einen offiziellen Grund dafür hätte«, sagte Brion schließlich. »Stehen Sie in Verbindung mit ihm?«
Krafft schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben keine eigentliche Verbindung zu ihm. Ich habe ihm einen Sender-Empfänger bringen lassen, aber er will nur auf einen Funkspruch antworten, in dem unsere Kapitulation angekündigt wird.«
»Na, da kann er lange warten«, murmelte Brion vor sich hin.
»Keineswegs – jedenfalls bestand die Aussicht darauf. Sie sind sich doch darüber im klaren, Brand, daß die Entscheidung über die Anwendung der Bomben nicht einstimmig war. Viele von uns – mich eingeschlossen – stimmten für eine bedingungslose Kapitulation. Wir unterlagen nur knapp.«
Brion zuckte unmerklich mit den Schultern und überging dieses Thema. »Wie viele Ihrer Leute sind noch auf Dis? Oder kann ich mich an Sie um Hilfe wenden? Falls ich die Bomben oder die Abschußrampe finde, möchte ich sie durch einen Überraschungsangriff ausschalten.«
»Unsere Leute haben Hovedstad verlassen. Aber wir halten einige Stoßtrupps bereit, die sofort landen können, wenn es sich als nötig erweist. Die Disaner müssen ihre Waffen gut versteckt halten, weil wir stark genug sind, um erfolgreich anzugreifen.«
Krafft zögerte einen Augenblick. »Dann gibt es noch eine andere Gruppe, von der Sie wissen müssen; Sie brauchen alle Tatsachen. Einige unserer Leute sind in der Wüste außerhalb von Hovedstad. Sie werden nicht offiziell unterstützt. Die Gruppe besteht aus jungen Leuten, die versuchen, die Waffen durch Gewalt ausfindig zu machen.«
Das war bisher die beste Nachricht. Brion beherrschte sich und sprach mit ruhiger Stimme weiter. »Können Sie mir sagen, wie ich mit diesen Leuten in Verbindung treten kann?«
Krafft lächelte leicht. »Ich werde Ihnen die Frequenz geben, auf der Sie sie erreichen können.
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