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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Sie nennen sich Nyjord Army. Wenn Sie mit ihnen sprechen, können Sie mir einen Gefallen tun. Unsere Techniker haben festgestellt, daß die Abschußrampe früher als erwartet in Betrieb genommen werden kann. Geben Sie also bitte weiter, daß die Entscheidung um einen Tag vorverlegt werden mußte. Wir haben nur noch zwei Tage Zeit. Tut mir leid, daß Ihre Arbeit dadurch erschwert wird.«
    Brion wagte nicht daran zu denken, was dieser geänderte Termin bedeuten konnte. »Haben Sie die Disaner schon davon in Kenntnis gesetzt?«
    »Nein.« Krafft schüttelte den Kopf. »Die Entscheidung wurde erst vor wenigen Minuten getroffen. Wir werden sie Lig-magte über Funk mitteilen.«
    »Können Sie das noch verhindern, damit ich die Nachricht persönlich überbringen kann?«
    »Ja, aber …«, Krafft dachte nach. »Aber das würde Ihren sicheren Tod bedeuten. Die Magter zögern keine Sekunde, wenn sie einen von uns umbringen wollen. Mir wäre ein Funkspruch lieber.«
    »Ist mein Leben nicht meine Sache?«
    Zum erstenmal schien Professor Krafft erregt. »Ja, natürlich, Sie können tun, was Sie für richtig halten.« Er drehte sich um und wandte sich an den im Hintergrund sichtbaren Funker. »Der Spruch geht nicht hinaus.« Dann sprach er wieder mit Brion. »Jetzt tragen Sie die Verantwortung. Viel Glück und Erfolg. Ende.«
    »Ende«, sagte Brion, und der Bildschirm wurde dunkel.
    »Faussel!« rief er in die Gegensprechanlage hinein. »Besorgen Sie mir den besten und schnellsten Sandwagen, den wir haben, einen Fahrer, der sich in dieser Gegend auskennt, und zwei Männer, die mit einem Gewehr umgehen können. Wir werden endlich einmal etwas unternehmen!«
     

 
10.
     
    »Reiner Selbstmord«, meinte der größere Posten.
    »Aber meiner, nicht Ihrer, deshalb brauchen Sie sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen«, wies Brion ihn zurecht. »Wiederholen Sie Ihren Auftrag!«
    Der Wachtposten zuckte mit den Schultern. »Wir bleiben in dem Wagen und lassen den Motor laufen, während Sie in den Steinhaufen dort drüben gehen. Wir lassen niemand in den Wagen oder auch nur in die Nähe, dürfen aber nur im Notfall von der Waffe Gebrauch machen. Wir folgen Ihnen auf keinen Fall, sondern erwarten Sie hier. Nur wenn Sie uns über Funk rufen, dringen wir in das Gebäude ein und machen von der Waffe Gebrauch. Das ist allerdings der letzte Ausweg.«
    »Können Sie es nicht so arrangieren, daß nur dieser letzte Ausweg bleibt, Sir?« schlug der andere Posten vor und klopfte auf den bläulichen Lauf seiner Waffe.
    »Wenn ich letzten Ausweg sage, dann meine ich es auch«, gab Brion wütend zurück. »Ich möchte keine Schießerei ohne meine ausdrückliche Erlaubnis. Sie bleiben hier, um mir den Rücken zu decken. Haben Sie das verstanden?«
    Die drei Männer nickten wortlos. Brion schnallte seine Pistole ab, denn die eine Waffe würde im Ernstfall ohnehin nicht genügen. Das winzige Funkgerät an seinem Kragen sandte ein Signal aus, das stark genug war, die dicksten Mauern zu durchdringen. Er zog die Jacke aus, öffnete die Wagentür und kletterte in den heißen Sand hinunter.
    Hundert Meter vor ihm erhob sich das massive, aus schwarzen Felsblöcken erbaute Kastell. Brion bewegte sich darauf zu und hielt gleichzeitig nach einem Lebenszeichen Ausschau. Nirgends zeigte sich die geringste Bewegung. Der hohe, unregelmäßig geformte Steinklotz schien in unnahbares Schweigen gehüllt. Brion spürte, daß ihm der Schweiß ausbrach – aber daran war nicht nur die Sonne schuld.
    Er ging einmal um das Kastell herum und suchte dabei nach einem Eingang. Zu ebener Erde war keiner zu sehen. Eine steil nach oben führende Rampe an der Außenwand war nicht schwer zu erklimmen, aber Brion erschien es unwahrscheinlich, daß dies der einzige Zugang sein sollte. Er legte die Hände an den Mund und rief so laut er konnte.
    »Ich komme hinauf. Euer Funkgerät arbeitet nicht mehr. Ich bringe die Nachricht von den Nyjordern, auf die ihr wartet.« Der letzte Satz entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber Brion wollte sichergehen, daß die Magter ihn einlassen würden. Niemand antwortete ihm, deshalb begann er nach oben zu klettern.
    Wenige Minuten später hatte er den Mauerkranz erreicht, von dem aus mehrere Öffnungen in das Innere des Gebäudes führten. Brion stieg eine Treppe hinunter, die nur schwach beleuchtet war. Nachdem er sich einige Male in Gängen verirrt hatte, die plötzlich vor einer Mauer endeten, sah er endlich einen stärkeren Lichtschein vor sich.

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