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Rettung am Straßenrand

Rettung am Straßenrand

Titel: Rettung am Straßenrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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Schlüsselanhänger. Probieren Sie meine Ware, kaufen Sie meine Ware, hätten Sie gern ein Testmuster, Doktor?«
    Ich sehe mich im Raum um, und erwartungsvoll richten sich die Blicke auf mich. Patienten, die halb tot, halb wütend aussehen, schauen mich an. Und natürlich der typische gut aussehende junge Mann im dunklen Nadelstreifenanzug. Er hat sein dunkles Haar mit Gel aus dem Kindergesicht frisiert und breite Schultern. Ich kenne seinen Namen nicht, also zeige ich auf ihn und bedeute ihm, mitzukommen. Die anderen im Raum stöhnen hörbar auf. Ich bin hier die, die das Sagen hat. Ich habe die Peitsche in der Hand. Ich habe bereits sechs Patienten behandelt und brauche eine Pause. Und ich liege im Zeitplan noch nicht sehr weit zurück, was eigentlich an ein Wunder grenzt.
    »Sie können in mein Büro kommen«, sage ich, und meine Absätze erzeugen ein leises Geräusch auf dem grauen Industrieteppichboden.
    »Danke, Doktor. Ich verspreche, schnell zu sein.«
    »Das will ich doch nicht hoffen«, murmele ich und beschleunige meinen Schritt.
    »Wie bitte?«
    »Was?«, erwidere ich und spiele mein Spiel weiter. Falls er mich verstanden hat, dann wird er jetzt ahnen, was ihn gleich erwartet. Ansonsten kann er noch etwas warten. Ich spiele gern mit ihnen. Der Mittwoch ist mein Lieblingstag.
    »Tut mir leid, ich dachte, Sie hätten etwas gesagt. Mein Name ist übrigens Branden. Heute würde ich gern mit Ihnen über Nasenspray reden.«
    Ich werde noch schneller, gehe links um die Ecke und haste durch die Tür in mein Büro. Branden muss sich mit seinen knapp ein Meter neunzig beeilen, um mit mir Schritt zu halten. Ich bin knapp einen Meter achtzig groß und dank meiner hochhackigen Schuhe mit ihm auf Augenhöhe. In den Nachtschichten im Krankenhaus, im OP, auf der Intensivstation habe ich meine ersten Erfahrungen gesammelt. Und in diesem Job lernt man nun mal auch, dass schnelles Gehen unverzichtbar ist. Sieht man einen Mann oder eine Frau mit schnellen Schritten durchs Leben gehen, hat man meist einen Mediziner vor sich.
    »Schließen Sie die Tür, Branden«, fordere ich ihn auf und lehne mich mit dem Rücken an meinen Schreibtisch. Ich strecke meine langen Beine vor mir aus und verschränke die Füße. Bei dieser Bewegung rutscht mein knielanger Rock weit genug hoch, dass mein Strumpfgürtel zu sehen ist. Das weiß ich ganz genau, weil ich es sehr lange geübt habe und weil ich in allem eine Perfektionistin bin.
    »Dr. Martin?« In seinen Augen ist ein Glühen zu erkennen, der besondere Funke, der mir sagt, dass er hinter seiner netten, verbindlichen Fassade weiß, dass er gleich so richtig von mir durchgefickt wird. Ich bin auf meinem Gebiet fast schon zu einer Legende in der Stadt geworden, da ich das Spiel auf die richtige Art und Weise spiele. Die Leute reden zwar, aber das Meiste ist eher spekulativ und fast schon schmeichelhaft.
    Es gefällt mir. Ich mag das Gerede, die Spekulationen und die jungen Männer. Und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Ich bin eine viel beschäftigte Frau mit einem gewissen Ruf. Ich bewege mich auf der dünnen Linie zwischen Gerüchten und Tatsachen, und die hübschen jungen Kerle gefallen mir. Ein guter harter Schwanz wenigstens einmal die Woche und ein wenig Adrenalin gefolgt von einem guten Orgasmus, bei dem sich die Zehennägel hochstellen.
    »Zieh deine Hose aus, Branden«, sage ich und tippe mit dem spitzen Ende meiner Jimmy Choos auf den Besucherstuhl. »Nur zu, sei ein guter Junge, zieh sie aus und setz dich. Ich finde, dass wir erst einmal einige Dinge untersuchen sollten, bevor wir fortfahren.«
    Er wird auf niedliche Weise rot, und seine cremig weiße Gesichtsfarbe nimmt einen charmanten Pfirsichton an. Dann legt er den Kopf zur Seite und lacht. Eine Locke seines schokoladenfarbenen Haars fällt ihm in die Stirn. Mein Herz setzt einen Schlag aus, und meine Muschi wird noch feuchter. Das Adrenalin pulsiert und summt unter meiner Haut. Großer Gott, er sieht so gut aus.
    »Doktor, ich …« Sein Schwanz ist hart, das kann ich von meiner Position aus sehen. Schließlich habe ich nicht umsonst einen Abschluss an einer medizinischen Fakultät gemacht. Ich kann eine Erektion aus einem Kilometer Entfernung erkennen. Jetzt muss ich lachen.
    »Pass auf, mein Wartezimmer ist voll. Mein Tag ist mit Terminen gepflastert. Wenn du mir nicht die Probe geben kannst, die ich haben will – die Probe, die ich brauche –, dann pflücke ich mir eben eine andere Blume im Garten.« Ich lächle

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