Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Barde echt gewesen. An der Seite jenes Mannes hätte sie mit Freuden den Rest ihres Lebens verbracht, sie hätten gelacht und gezankt, sie hätten sich geliebt … und Kinder in die Welt gesetzt. Ach du lieber Gott, was, wenn sie schwanger war? Das konnte nicht sein. Das wäre eine zu harte Strafe für ihre Torheit gewesen.
Tränen machten sie blind, denn mehr als alles andere wollte sie die Kinder ihres Barden bekommen. Der Mann mochte nicht echt gewesen sein, ihre Gefühle für ihn waren es jedoch. Ein Kind würde wenigstens beweisen, dass ihre Gefühle existiert hatten, auch wenn sie nicht ehrlich erwidert worden waren. Der Mann hatte sie sogar gebeten, ihn zu heiraten. Pah! Was hätte er denn gemacht, wenn sie es getan hätte?
Er hätte sie verhöhnt, sie irgendwo auf sich allein gestellt sitzen lassen … aber nein. Das hätte er nicht getan. Die ehrliche Antwort drängte aus ihrem wehen Herzen. Er würde sie nicht im Stich lassen, sie nicht verspotten, würde sie niemals so zurücklassen.
Ihr Pferd scheute und hätte sie beinahe abgeworfen, hätte sie ihre Finger nicht so fest in die Mähne des Tieres gewunden.
»Ah, das Biest, wie ich sehe. Endlich!«, grollte da eine tiefe Stimme.
Sie beruhigte ihr Pferd und wischte sich hastig die Tränen aus den Augen. »Verdammt.«
Hundsgesicht MacDonell saß auf seinem Pferd, blockierte den Waldweg, so nah an ihrem Pferd, dass er nur die Hand auszustrecken brauchte, um einen ihrer Zügel zu packen und an sich zu reißen.
»Mit Worten wisst Ihr umzugehen, meine liebe Frau.« Er grinste sie an.
»Ich bin nicht Eure …«
»Wo sind Eure Brüder? Eure … Eskorte?«
Ihr Atem stockte, als ihr das ganze Ausmaß der Gefahr, in der sie schwebte, bewusst wurde.
»Ihr habt sie zurückgelassen? Und Euren vormaligen Liebhaber auch?« Er drängte sein Pferd noch näher an sie heran und packte ihren Arm mit stählernem Griff, als sie Anstalten machte, aus dem Sattel zu klettern. Er zog sie so dicht zu sich, dass sie seinen sauren Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. »Ihr werdet ihn nie wiedersehen, verstanden? Wenn er mir noch einmal unter die Augen kommt, wird er sterben. Ihr werdet meine Frau.«
Heiße Wut durchströmte sie, und sie war ihr willkommen, denn sie scheuchte ihre missmutigen Gedanken beiseite. »Nay«, sagte sie und riss ihren Arm aus seinem Griff. »Ich werde niemandes Frau. Wenn Ihr glaubt, mich dazu zwingen zu können, werdet Ihr Euch mit einem Messer im Herzen wiederfinden, und das meine ich nicht im bildlichen Sinne.«
»Ich fürchte, das Mädchen spricht die Wahrheit.« Hundsgesicht und Catriona drehten ruckartig den Kopf und blickten hinter sich. Dort saß Broc auf seinem Pferd, ein Grinsen im Gesicht. »Sie ist eine Ausgeburt des Teufels höchstpersönlich, Duff. Es ist zweifelhaft, ob sie ihre Unschuld überhaupt noch hat. Bist du sicher, dass du sie haben willst?«
Hundsgesicht betrachtete sie argwöhnisch und mit grimmiger Miene. »Ich habe keine andere Wahl, das weißt du ganz genau.«
Broc lenkte sein Pferd von der anderen Seite her auf Catriona zu, und sie wusste nicht, welchen der beiden Männer sie im Auge behalten sollte. Jeder war gefährlich, aber plötzlich spürte sie, wie sich die Macht innerhalb dieses Geschehens von Duff hin zu Broc verlagerte. Überrascht musterte sie ihren Bruder.
Er grinste sie an. »Du dachtest doch nicht etwa, dass er dich deiner Schönheit wegen wollte, oder? Nur dumme Barden würden derlei in einer verdrießlichen Frau wie dir suchen.«
Sie hatte das Gefühl, als hätte man ihr ein Messer in den Bauch gestoßen und drehte es in der Wunde, aber sie zwang sich zum Nachdenken. Was gewinnt er …? Da traf sie die Erkenntnis, und alles fügte sich ineinander. Ihre Mitgift. Sein Clan. Das Bündnis zwischen den Clans. Das alles würde den MacDonells zum Vorteil gereichen, nicht den MacLeods. All das legte Broc den MacDonells gleichsam zu Füßen, sie stünden damit tief in seiner Schuld.
»Er ist gar nicht der Anstifter dieser Verlobung und auch nicht der Kopf hinter der Intrige gegen den König, nicht wahr, Broc?«, sagte sie.
»Du lässt dich doch sonst nicht so leicht an der Nase herumführen, Schwester.«
Sie sah Duff an. »Aye, es geht um die Aussteuer, den Anteil der Braut. Es heißt, Euer Clan werde zunehmend verzweifelter. Was hat Broc Euch versprochen? Vorräte? Vieh? Genug, um Euch und die Euren durch einen harten Winter zu bringen?« Sie wandte sich wieder an Broc. »Und im Gegenzug wirst
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