Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Wahrscheinlich suchte er nach dem freundlichsten Weg, etwas zu sagen, von dem er wusste, dass es sie wütend machen würde. Denn bisweilen blieb nicht einmal Ailig von ihrer scharfen Zunge verschont.
»Red schon, Brüderchen.«
»Na gut. Ich schlug vor, sie sollten entweder ein Kloster finden, das dich aufnimmt, oder dich an einen Clan verheiraten, der so weit entfernt lebt, dass man dort nichts weiß von deinem … Ruf.«
»Dann würdest du mich also auch mit einem Fremden verkuppeln.«
»Aye, aber zu
deinem
Besten, nicht zu Brocs. Vielleicht wärst du ja glücklich an einem Ort, wo man dich vielleicht nicht nur deiner Verbindung zu diesem Clan wegen zu schätzen wüsste. Wo du neu anfangen könntest.«
»Ich brauche nicht neu anzufangen. Mein Zuhause ist hier, und ich werde es nicht aufgeben, nur weil Broc es gerne so hätte.«
Ailig schüttelte den Kopf. »Nay, aber du wirst es für deinen eigenen Stolz aufgeben.«
»Nay!«
»Aye, Mädchen. Du steigerst dich so sehr in deinen Kampf gegen Broc hinein, dass du nichts siehst außer dem, was ihn am meisten grämt. Überleg doch einmal, was für dich das Beste wäre. Hierzubleiben oder Hundsgesicht zu heiraten? Wenn du dich weigerst, einen anderen Weg einzuschlagen, dann wirst du ihn heiraten, und weder du noch der Clan wird einen Nutzen davon haben. Aber wenn du selbst entscheidest, was du tun willst, was spielt es dann für eine Rolle, ob es auch Broc in den Kram passt?«
»Was redest du da für dummes Zeug?«
»Ich bitte dich lediglich, über die Streitigkeiten mit unserem Bruder hinauszublicken und nachzudenken. Wie kannst du diese Situation zu deinem Vorteil wenden? Wenn dir das nicht gelingt, wirst du mit Hundsgesicht verheiratet werden. In einer Woche wird eure Verlobung bekannt gegeben. Drei Tage später wird Broc gewonnen haben – und du wirst alles verloren haben, was du dir für dieses Leben gewünscht haben magst.«
Ailig kam wieder näher, fasste sie mit den Händen an den Schultern und zwang sie, ihn anzuschauen. »Schwester, für die meisten ist deine scharfe Zunge wie ein Funke, der auf Zunder fällt. Du solltest Duff MacDonell nicht unterschätzen. Er lässt sich von niemandem den Kopf waschen, und er wird sich im Gegensatz zu deinen Brüdern nicht damit begnügen, es dir mit Belanglosigkeiten heimzuzahlen. Mit diesem Mann an deiner Seite fürchte ich um mehr als nur um dein Glück.«
»Keine Sorge. Ich werde weder ihn noch einen anderen MacDonell heiraten. Ailig, vergiss nicht …«
»Aye, aber du hast dir das selbst eingebrockt, Triona, weil du jeden der wenigen Burschen, die es wagten, um deine Hand anzuhalten, abgewiesen hast. Unser Vater ist verzweifelt, und Broc drängt ihn, dich loszuwerden.«
»Aber es gibt doch noch andere, die ich heiraten könnte. Wir haben Verbündete, die Söhne haben. Einer von ihnen würde doch sicher …«
»Glaubst du wirklich, Da würde ein Bündnis aufs Spiel setzen, indem er dich einem befreundeten Clan aufhalst?« Er schütteltesie, dann ließ er sie los und entfernte sich ein paar Schritte. »Du weißt doch selbst nie, was dir als Nächstes über die Lippen kommt. Wenn du nur innehalten und überlegen würdest, bevor du sprichst, dann hättest du vielleicht eine Chance, glücklich zu werden.«
»Ich überlege sehr wohl.«
»Aye, aber erst, wenn der Schaden angerichtet und nicht mehr zu beheben ist. Du hast ein gutes Herz, Triona. Aber dein Herz ist nicht stark genug, um sich gegen dein Mundwerk durchzusetzen. Nay, dieses Mundwerk kann Da keinem Freund zumuten.«
Catriona war sprachlos. Ailig sagte in vielerlei Hinsicht stets die Wahrheit. Warum sollte sie glauben, das wäre anders, wenn es um sie ging?
Er trat vor und umarmte sie, dann drückte er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. »Denk nach, Catriona. Denk nach. Die MacDonells werden in einer Woche hier sein, und bis dahin musst du entschieden haben, was du tun willst. Deine Zukunft hängt davon ab, und du hast nicht viel Zeit.«
»Dafür hat Broc ja gut gesorgt.« Sie blickte in die hellgrauen Augen ihres Bruders. »Es wäre besser für alle, wenn du der älteste Bruder wärst.«
Ailig schenkte ihr ein trauriges Lächeln. »Aber das bin ich nun einmal nicht. Es bräuchte einen Königsbefehl, damit ich diesen oder einen anderen Clan führen könnte.«
Catrionas Herz tat einen Sprung. Natürlich. »Dann besorg dir einen.«
»Was?«
»Sorg dafür, dass der König es befiehlt. Du bist doch gut mit seinen Brüdern bekannt, oder? Du
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