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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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ein langer, kalter Winter bevor.«
    Tayg nickte. »Im Süden lag nur wenig Schnee, als ich vor einer Woche dort unterwegs war, aber hier sieht es aus, als sei der Winter schon lang eingekehrt.«
    Schweigen senkte sich zwischen sie, und Tayg versuchte, die Erwartung, die fast spürbar von Farlan ausging, zu ignorieren.
    Der Mann grinste Tayg an und tätschelte den Arm seiner Tochter. »Meine süße Dolag wird eine feine Frau abgeben. Sie ist freundlich, reizend und sittsam. Sie weiß, wie man ein Haus oder eine Burg führt. Sie kocht und näht und kann gut mit Kindern umgehen.«
    Tayg wand sich unter Farlans Aufzählung der Qualitäten seiner Tochter. Es war, als hörte man einem Mann zu, der von seinem liebsten Jagdhund sprach. Dann fiel ihm plötzlich ein, dass er diese Gelegenheit und seine Anonymität nutzen sollte, um vielleicht ein Mädchen zu finden, mit dem er glücklich verheiratet sein könnte. Wenn er keines fand, bevor er beim König eintraf, würde seine Mutter die Wahl für ihn treffen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Das durfte nicht geschehen. Und wann hätte er mehr über eine vielleicht infrage kommende Braut erfahren können als jetzt und hier?
    »Hat sie Sinn für Humor?«, wollte er wissen, ein Grinsen im Gesicht, um die Ernsthaftigkeit seiner Frage zu verschleiern. Die Frau, mit der er letztendlich zusammenkam, musste auf jeden Fall über seine Scherze lachen können.
    Farlan runzelte die Stirn. »Was nützt der bei einer Ehefrau?«
    Tayg lachte, als hätte er absichtlich einen Witz gerissen. »Aye, nur so.« Sprach das Mädchen denn nie für sich selbst? »Und was ist mit dir, süße Dolag? Was wünschst du dir von einem Mann?«
    Endlich sah sie zu ihm auf. »Was ich mir wünsche?«
    Tayg nickte ihr zu, und sie schaute zu ihrem Vater, als müsste sie ihn nach ihrer eigenen Meinung fragen.
    »Ich … ich weiß nicht. Ich wünsche mir wohl einen Mann, der für mich und unsere Kinder sorgt, genug zu essen auf den Tisch bringt und uns ein Haus baut. Was sollte ich mir sonst noch wünschen?«, fragte sie mit ausgesprochen ernster Miene.
    »Wünscht Ihr Euch denn keine Liebe?«, entgegnete er.
    »Natürlich. Tut das nicht jedes Mädchen? Aber man findet sie nur selten.« Das entsprach ganz Taygs Erfahrung. »Ich rechne nicht damit. Wenn ich Glück habe, werde ich den Mann, den ich heirate, mit der Zeit lieben lernen.«
    »Das ist aber eine traurige Weise, den Hafen der Ehe anzusteuern«, meinte Tayg. Er hatte genug gehört von diesem Mädchen. Sie war süß, oh ja, und fügsam, aber er konnte sich nicht vorstellen, eine lange Winternacht mit ihr zu verbringen. Nay, für seinen Geschmack war sie zu scheu und zu nüchtern, trotz ihrer wilden roten Lockenpracht.
    Er leerte seinen Becher und langte nach dem Sack, der seine Trommel enthielt. »Ich glaube, es ist Zeit für Musik«, sagte er. Er holte die Trommel heraus und strich über die Bespannung, um sie langsam zu erwärmen, wie er es schon viele Barden hatte tun sehen. Er suchte in seinem Gedächtnis nach weiteren Dingen, die er bei Barden beobachtet hatte; andere als nur mit den Mädchen zu schäkern. Was das betraf, hatte er selbst genug Übung.
    Er stellte eine leere Bank näher ans Feuer und setzte sich so, dass er seine Füße wärmen konnte, während er spielte. Wie zuvor scharte sich die Menge um ihn, ein paar Bewohner zogen sich Bänke heran, andere blieben stehen, und die Kinder hockten sich allesamt zu seinen Füßen hin. Er begann mit derselben langsamen Ballade, die er auf Dun Donell gespielt hatte, nur traf er diesmal den Takt gleich richtig. Er fing an zu singen und achtete sorgsam darauf, den Rhythmus der Trommelschläge und ihren Ton im Einklang mit der Melancholie in seiner Stimme zu halten.
    Am Ende klatschten die Zuhörer, und er fragte, was für eine Geschichte sie hören wollten. Während er abermals die Geschichte vom wütenden Chief erzählte, bemerkte er, dass Catriona ihm gegenüber am Rand des Kreises seines Publikums stand und ihnbeobachtete wie eine Katze, die zum Sprung auf eine fette Maus ansetzte.
    Am Schluss der Geschichte brandete wieder Applaus auf, und Tayg griff nach seinem Becher und trank schlürfend daraus.
    »Singt uns noch ein Lied, Barde«, rief jemand vom Rand der Menge.
    »Aye, sing uns ein Liebeslied, etwas Süßes und Romantisches.«
    Er blickte über den Rand seines Bechers geradewegs in die tiefblauen Augen der Sprecherin – Catriona.
    »Ich hätte noch eine Geschichte zu

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