Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
auf Duchally gewiss angemessen willkommen heißen.«
Er wandte sich wieder in die Richtung, in die er gegangen war, als die fünf Reiter auf den Hof geritten kamen. Ein scharfes Grunzen des Hünen ließ ihn sich jedoch wieder umdrehen und nach seinem Langdolch greifen, doch der Mann prallte gegen ihn, bevor er die Waffe aus der Scheide ziehen konnte. Schwer schlug er zu Boden. Die Luft wich pfeifend aus seinen Lungen. Eine Faust krachte in sein Gesicht. Der Mann beugte sich über ihn und zerrte ihn so weit hoch, bis sich ihre Nasen beinahe berührten. Jetzt konnte Tayg die Wut in den Knopfaugen sehen.
»In wessen Bett willst du denn, Barde?«
Tayg sagte nichts.
»Weißt du nicht, wer wir sind?«, fragte der hünenhafte Mann.
»Nay«, log Tayg. Er hielt an seiner vorgeblichen Ahnungslosigkeit fest. »Aber ich glaube nicht, dass der Chief es gern sehen wird,wenn Ihr einen Gast angreift, den er gütigerweise aufgenommen hat.«
Tayg blickte sich um, als drei weitere große Männer um seinen Kopf herum Aufstellung nahmen. Er hatte gedacht, es wären fünf gewesen. Schnee drang unter seine Kleidung und lenkte ihn davon ab, die Hünen zu zählen. Der größte der Männer ragte immer noch drohend über ihm auf. Er ließ sich besser etwas einfallen, um sich aus dieser Situation herauszureden. Trotzdem er aus den vielen Schlachten, an denen er teilgenommen hatte, geübt war, wären ihm schon zwei von diesen Kerlen überlegen gewesen.
»Ihr seid der Dreckskerl, der unsere Schwester geraubt hat. Wo ist sie, Barde?« Jetzt war Tayg sicher, dass es sich bei diesem Mann um Broc MacLeod handelte, Cats ältesten Bruder, und er unterstrich seine Frage, indem er Tayg ein weiteres Mal mit der Faust ins Gesicht schlug. Die anderen Brüder schwiegen, dennoch war ihr Zorn in der angespannten Atmosphäre, die ihn umgab, deutlich zu spüren.
»Was habt Ihr dazu zu sagen?« Broc zog ihn grob auf die Füße. Tayg fing an, nach einem Ausweg zu suchen.
»Ich kenne das Mädchen, von dem Ihr sprecht, nicht, und wenn sie so bösartig ist, wie Ihr sagt, warum sollte ich sie dann rauben?« Da fiel ihm auf, dass es in der Tat einen fünften Bruder gab; er stand etwas abseits von den anderen, als schaute er nur zu. »Ist sie eine reiche Erbin?«, fuhr er fort. »Eine umwerfende Schönheit? Gut im Bett?«
Die letzte Frage trug ihm einen wütenden Aufschrei der vier Brüder um ihn her ein. Wie groß sein begangener Fehler war, wurde ihm klar, als sie mit ihren fleischigen Fäusten auf ihn einzudreschen begannen. Tayg verstand jedoch auch selbst zu kämpfen und landete ein paar gut gezielte Treffer, die mindestens einem von ihnen eine blutige Nase bescherten und einem anderen die Lippe aufplatzen ließen, während er einem dritten einen üblen Tritt in den Schritt verpasste, der den Mann zusammenklappen ließ.
Aber sie waren allein zahlenmäßig im Vorteil.
Eine ungeheure Rückhand von Broc ließ ihn um die eigene Achse kreiseln und dann in den Schnee stürzen. Tayg stemmte sich auf Hände und Knie hoch. Blut tropfte ihm von Nase und Lippeund hinterließ Flecken im Schnee. Bevor er sich ganz erheben konnte, landete ein kräftiger Fuß in seinen Rippen und warf ihn erneut in den Schnee. Ein zweiter Tritt erwischte ihn noch einmal an genau derselben Stelle. Der Schmerz schnitt wie eine Klinge durch seine Seite. Er rollte sich zusammen, um seine Rippen vor weiteren Tritten zu schützen. Jemand griff nach unten, hievte ihn wieder auf die Füße hoch und stieß ihn roh gegen eine Steinmauer.
Tayg rang keuchend nach Atem, während er sah, wie der Mann langsam mit dem Arm ausholte, die Hand fest zur Faust geballt, und dann schoss sie auch schon auf ihn zu. Genau im richtigen Augenblick rollte Tayg sich nach rechts und spürte den Luftzug ebenso wie er das dumpfe Knirschen hörte, mit dem die Faust auf die Mauer traf. Ein Heulen ertönte.
Tayg nutzte den Moment, in dem der Mann abgelenkt war, sowie die Deckung, die ihm das Schneetreiben und die Dunkelheit boten, um so schnell er konnte zur nächsten Tür zu hinken. Da krallte sich eine Hand in seine Haare und riss ihn zurück. Ein anderer der Brüder tauchte vor ihm auf und ließ Schläge auf Taygs Bauch und Rippen hageln. Er versuchte sich zu verteidigen, aber es waren einfach zu viele. Als derjenige, der ihn schlug, zurücktrat, ließ der andere auch seine Haare los, und Tayg sackte zu den Füßen des Mannes zu einem stöhnenden Häufchen zusammen.
»Vielleicht wollt Ihr uns jetzt verraten, wo
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