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Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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Speicherspinde für die Schutzanzüge gestopft und ihn geschlagene zwei Stunden darin vergessen hatte.
    Seitdem hatte er seine Langzeitbeobachtungen mehr auf die Mannschaft beschränkt und die kurzen Aufenthalte auf Vortex Outpost genutzt.
    War es wirklich verwunderlich, dass er für diese Mission sogar bereit gewesen war, diese unbequeme und sehr würdelose Fortbewegungsart in Kauf zu nehmen? Selbst ohne die Möglichkeit, Interviews zu führen und seinen eigenen Weg zu bestimmen, hatte er viel entdeckt, was ihn an die faszinierende Literatur des vorindustriellen Erd-Zeitalters erinnert hatte, auch wenn er den Vorfall mit dem Feuer schnellstens vergessen wollte.
    Doch jetzt bot sich ihm ein völlig unerwarteter und faszinierender Anblick, während er so unauffällig wie möglich mit nur einem Auge unter einem seiner zusammengeklappten Arme hindurchlugte.
    Doktor Anande zeigte höchst rätselhafte Symptome, als eine der Fremden den Raum betrat, in dem sie Zuflucht gesucht hatten.
    Er erstarrte mitten in seiner Bewegung, was ein recht grotesker Anblick war, da er sich gerade zu Thorpa umwenden wollte. Dann sanken seine Gliedmaßen langsam herab, als würde sich die Schwerkraft drastisch erhöhen. Thorpa registrierte, dass sich die Gesichtsfarbe von Jovian Anande innerhalb von nur 20 Sekunden komplett veränderte – aus einer extremen Blässe wuchs eine gesunde Röte, die sich erst auf den Wangen, dann bis hinunter zum Hals und, was er besonders spannend fand, sogar zu den Ohren ausweitete. Zugleich klaffe der Mund langsam auf, was den Pentakka zu der interessanten physiologischen Frage brachte, ob das Schließen diese Körperöffnung bei Menschen ein willentlicher Prozess war, der ihre ständige Aufmerksamkeit erforderte.
    Noch während Thorpa in wissenschaftlichem Eifer beobachtete, wie die Augen Doktor Anandes weiter wurden, senkte sich plötzlich Dunkelheit über ihn.
    Sein kurzer Protestlaut wurde nicht nur von der Decke erstickt, die Trooid über das Tragegestell geworfen hatte, sondern zugleich von einem gekünstelten Husten übertönt, bei dem der Droid sich demonstrativ die Hand vor den Mund hielt.
    Die Frau, die den Raum betreten hatte, wandte sich bei dem Geräusch gleich Trooid zu. Ein Lächeln lag auf ihren fein geschwungenen und mit dunkelroter Farbe sorgfältig bemalten Lippen, wenngleich dem Droid nicht entging, dass ihr Blick etwas geringschätzig war.
    »Die Sonne möge warm auf euch scheinen, ehrenwerte Sprecher Andaschis«, grüßte die Fremde freundlich und verneigte sich.
    Trooid senkte kurz den Kopf und erwiderte das Lächeln. »So auch auf dich«, erwiderte er unverfänglich.
    »Verzeiht, dass ich euer Hiersein erst so spät bemerkt habe. Ich muss die Glocke überhört haben«, entschuldigte sich die Frau und deutete mit einer anmutigen Bewegung auf eine unscheinbare Konstruktion hinter den Sesseln. In einem geschmiedeten Halter in Form einer nackten Frau hing eine kleine Silberglocke.
    »Wir haben nicht geläutet, es ist nicht dein Fehler.« Trooid wies mit einem Lächeln auf Doktor Anande, der noch immer mit einem Ausdruck völliger Abwesenheit auf die Frau starrte. »Mein Verwandter ist erst heute hier eingetroffen. Ich bin gebeten worden, ihn herumzuführen. Wir wollten nur kurz einen Blick hereinwerfen und gleich wieder gehen, ohne dich zu stören.« Nach einem weiteren Blick auf den nach Luft schnappenden Arzt fügte er hinzu: »Die Reise war ziemlich weit, und er ist noch nicht lange in der Stadt. Ihr Größe und ... Schönheit hat ihn sehr beeindruckt, so dass er nun erschöpft und etwas schweigsam ist.«
    Die Frau lächelte verständnisvoll und verbeugte sich nun auch vor Anande. Es schien dabei völlig in ihrer Absicht zu liegen, dass der Doktor auf diese Weise einen tiefen Einblick in ihren reich bestickten Ausschnitt genießen konnte – die goldgetönte Haut schimmerte im Licht der Öllampen und die aufgesteckten Haare glänzten wie poliertes Holz.
    »Ich wünsche euch, dass Ihr einen langen und angenehmen Aufenthalt im Tempel der Sonne haben werdet, ehrenwerter Sprecher Andaschis. Und sollte euch die Bürde Eurer Verantwortung allzu schwer drücken, so seid jederzeit eingeladen, in diesen Räumen völlige Entspannung und Hingabe zu finden.«
    Die Frau richtete sich wieder auf und der hauchdünne Stoff ihres ohnehin sehr gewagt geschnittenen Kleides schmiegte sich in einer Weise um ihren Körper, die in sieben von zehn Sternensystemen als unerhört bezeichnet worden wäre. Dabei

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