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Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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schreien, als sie erkannten, dass ihre Flucht beendet war. Der verborgene Bogenschütze ließ noch zwei, drei Pfeile blind in ihre Richtung schwirren, ehe die Reiter so nahe waren, dass er seine eigenen Leute gefährdet hätte.
    Weenderveen griff nach der Waffe, die er unter seinem Hemd trug, und fingerte hektisch an der Sicherung herum. Er wusste, wie das Ding funktionierte, aber seine Hände schienen jeden der mühsam eingeübten Griffe verlernt zu haben. Als er sie endlich richtig hielt und die Waffe seinen Fingerabdruck identifizieren konnte, um sich zu entsichern, stürmte der erste Reiter bereits an dem Karren vorbei. Für einen kurzen Moment hoffte Weenderveen, dass der Soldat ihn einfach übersehen würde. Aber dann zügelte er sein Reittier, das sich mit einem unangenehmen tiefen Schrei aufbäumte, hob eine hässlich aussehende Hiebwaffe und ließ sie auf Weenderveen heruntersausen. Der Techniker wich aus und stieß dabei so hart gegen den Karren, dass ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde, doch die Klinge verfehlte ihn und hieb einen Splitterschauer aus dem Holz.
    Weenderveen zielte auf gut Glück und schoss. Mit einem scharfen Knall entlud sich die elektrische Ladung des Stunners, und ein greller Funke schoss auf dem unsichtbaren Leitstrahl aus der Waffe. Weenderveen roch das Ozon, dann bäumte sich das Reittier der Wache schreiend auf und sprang zurück. Er hatte sein eigentliches Ziel verfehlt. Die Ladung des Stunners war nicht stark genug, um ein pferdgroßes Wesen lahm zu legen. Aber die Wache hatte alle Mühe, sich auf dem verschreckten Reittier zu halten. Der Mann krallte sich an seinem Sattel fest und verlor dabei seine Waffe.
    Weenderveen wusste, dass das seine einzige Chance zur Flucht sein mochte, doch er kauerte sich noch tiefer in den Schatten des Karren. Von der Straße hörte er Schreie und das Klirren von Metallwaffen – die vier verbliebenen Verschwörer verkauften ihr Leben so teuer wie möglich. Jemand brüllte vor Schmerz auf und verstummte dann abrupt – Weenderveen schmeckte bittere Galle im Mund. Sie würden ihn nicht töten, sagte er sich, nur gefangen nehmen. Falls die Priester wirklich in seine Gedanken geschaut hatten und wissen wollten, woher er kam. Wenn nicht ... dann war er nur einer, der mit den Staatsfeinden unterwegs war, mit Attentätern und Terroristen. Dann würden sie ihn umbringen, genau wie Marekal. Die Wache eben hatte ihn nicht aufgefordert, sich zu ergeben ...
    Weenderveen griff den Stunner fester und richtete sich auf. Wenn er es schaffen konnte, in das Gewirr der Gassen zurückzukehren, da, wo die Reiter nicht schneller waren als er ... Trotz seiner Angst lächelte er für einen Moment sehr grimmig.
    »Feiglinge werden von hinten erschossen«, murmelte er, dann schlich er geduckt zum Rand des Karrens und spähte auf die Straße.
    Die Wache, deren Reittier er getroffen hatte, war noch immer dabei, dieses zu beruhigen. Weenderveen sah, dass eine der Frauen neben Marekal am Boden lag. Auf der sandigen Straße bildete sich ein großer, dunkelroter Fleck. Die drei anderen Verschwörer hatten sich zusammengedrängt und kämpften Rücken an Rücken, doch die Zahl der Wachen war zu groß. Selbst Weenderveen, der von diesen Dingen keine Ahnung hatte, konnte sehen, dass ihr Widerstand sinnlos war. Wenn sie trotzdem weiterkämpften, konnte das nur heißen, dass sie ohnehin nichts anderes als den Tod zu erwarten hatten.
    Weenderveen zögerte. Im Moment war der Weg zurück in die Stadt frei. Aber der Stunner lag gut und sicher in seiner Hand, und keine der Wachen achtete auf ihn. Wenn er nur ein paar der Wachen betäuben konnte, gerade so viele, dass die Verschwörer ebenso wie er fliehen konnten ... Er hob die Rechte und schoss. Der grelle Blitz fand diesmal sein Ziel, und einer der Bewaffneten brach lautlos zusammen. Die anderen schrieen auf, fuhren herum, und für eine Schrecksekunde erlahmte der ganze Kampf. Dann riss sich einer der Verschwörer aus seiner Überraschung und hieb einer Wache mit aller Kraft seine Klinge in den Rücken. Auf einen gebrüllten Befehl hin lösten sich zwei andere aus dem Pulk und stürmten auf Weenderveen zu.
    Noch einmal blitzte der Stunner auf, der Elektrofunke streifte ganz knapp den Arm der einen Wache. Der Mann schrie auf, taumelte und hielt seine gelähmte Seite, aber der andere stürmte nur mit noch mehr Entschlossenheit auf Weenderveen zu, die schwere Klinge zum Schlag erhoben. Seine Augen glitzerten finster.
    Mit seltsam ruhigem

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