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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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ihr lasst uns
verrecken.«
    Das also war dieser Liuis. Unbeeindruckt musterte Sentenza den Vorsitzenden
des Gremiums, der ihm auf Anhieb unsympathisch war. »Die Ikarus ist hier, um die Ihre Passagiere aufzunehmen. Sie können uns helfen, indem
Sie mir einige Fragen beantworten. Erstens –«
    »Was soll das Gefasel?«, wurde er von Liuis unterbrochen. »Die
Station stürzt ab. Vergeuden Sie keine Zeit und docken Sie endlich an.
Ich sende Ihnen ein Peilsignal.«
    »Bestätige«, rief Trooid. »Sir, soll ich den Kurs ändern
und dem Signal folgen?«
    »Negativ«, erwiderte Sentenza. »Andockmanöver, wie geplant,
durchführen. Sie haben ganz recht, Liuis, wir können keine Zeit vergeuden
und werden an ...«
    »... Schleuse rot B-4 ...«, gab Trooid schnell durch mit einem für
einen Droiden ausgesprochen schadenfrohen Grinsen in Richtung des Drupis.
    »... an Schleuse rot B-4 anlegen. Ist Ihre interne Sprechanlage intakt?
Dann fordern Sie alle in der Nähe befindlichen Personen auf, sich auf schnellstem
Wege dorthin zu begeben und die Verletzten mitzubringen. Wir werden Sie in Empfang
nehmen und auf die Ikarus evakuieren.«
    Der Drupi wurde rot vor Zorn. »Sie missachten mein Peilsignal? Wissen Sie
nicht, mit wem Sie es zu tun haben? Ich habe Einfluss. Meine Freunde sind mächtig.
Wenn Sie die Aktion versauen, wird es Ihnen den Kopf kosten.«
    »Sie werden meine Befehle befolgen«, fuhr ihm Sentenza so ruhig dazwischen,
dass seine Worte bedrohlicher wirkten, als wenn er laut geworden wäre,
»sonst werden meine Leute und ich ganz einfach vergessen , Sie mitzunehmen.«
    »Das wagen Sie nicht!«
    Sentenza antwortete nicht und verschränkte nur die Arme vor der Brust.
    Liuis starrte ihn an, setzte zu einer Beschimpfung an, überlegte es sich
dann jedoch anders. »Hören Sie, Captain«, er beherrschte sich
nur mühsam, »Sie sind doch ein ganz vernünftiger Mann, mit dem
man reden kann. Wenn Sie an der von mir bezeichneten Stelle anlegen, können
Sie von dort die Station genauso gut evakuieren wie von jeder anderen. Allerdings
würden Sie mir und einigen wichtigen Männern und Frauen einen Riesengefallen
damit tun. Wir würden uns auch nicht lumpen lassen und Ihren Freundschaftsdienst
erwidern. Verlangen Sie, was Sie wollen. Ein Schiff, das Kommando über
eine Flotte beim Raumkorps oder gar bei der Kaiserlichen Marine? Sie kriegen
es. Wollen Sie einen eigenen Planeten und dort Kaiser sein? Auch das können
wir ermöglichen. Oder wollen Sie Geld, Frauen, ein Leben in Saus und Braus?
Was es auch ist, wir können Ihnen alles beschaffen. Und natürlich
auch Ihren Leuten. Was macht es schon für einen Unterschied, wenn Sie den
Kurs korrigieren und von einer anderen Position aus operieren? Ich will es Ihnen
sagen: Es gibt keinen Unterschied, außer dem einen, dass Sie anschließend
ein reicher und geachteter Mann sind. Verstehen wir uns, Captain?«
    »Sehr deutlich«, antwortete Sentenza voller Abscheu. »Sie haben
jedoch Pech: Wir sind nicht bestechlich. Was ich brauche, das habe ich, und
meine Crew stimmt mir darin zu.«
    »Wer redet von Bestechung? Nun haben Sie sich doch nicht so. Wir tauschen
kleine Gefälligkeiten aus – das ist alles. Im Ernst: Auf Elysium befinden sich einige hochrangige Persönlichkeiten, die großen Wert
auf ihr Inkognito legen. Es würde zu einigen ... sagen wir mal ... politischen
Verwicklungen führen, würde ihr Aufenthalt bekannt. Wenn Sie im Interesse
meiner Gäste handeln, handeln Sie zugleich zum Wohle der Galaxie.«
    Sentenza schien gar nicht zugehört zu haben. »Werden Sie nun endlich
den Rundruf durchgeben, dass jeder, der sich in der Nähe von Schleuse rot
4-B aufhält, sich zu dieser zu begeben hat – oder muss ich meinem
Befehl mit einem Torpedo auf die Kommandozentrale Nachdruck verleihen?«
    »Sie sind ja irre«, brüllte Liuis mit blutunterlaufenen Augen.
Er sah sich nach den anderen Kapitänen um, die das Gespräch schweigend
verfolgt hatten. »Mein Angebot gilt für jeden. Wer uns hier herausholt,
wird –«
    Eine schlanke Hand in einem dunkelroten Schutzhandschuh legte sich auf die Schulter
des Drupis und brachte ihn abrupt zum Verstummen. Obwohl sie gleich wieder zurückgezogen
wurde, hatte Sentenza einen imposanten Siegelring aufblitzen gesehen. Er kannte
das Symbol darauf sehr gut, denn viele Jahre hatte er es selbst getragen neben
seinen Abzeichen als Captain: die Insignien des

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