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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Kinn. Wollte Prabst ihn einfach nur desillusionieren, so
dass sie sämtliche Pläne, einen Heimweg zu suchen, aufgaben und ihre
Fähigkeiten in den Dienst der Gruppe stellten? Eine Telepathin mochte eine
höchst willkommene Verbündete sein, und kooperierte sie, dann ließe
sich vielleicht sogar ein Mittel gegen die Gabe der Angeli entwickeln, das sicherer
und weniger gefährlich als das Owari war. Und Jason selber …, er musste
seinen Nutzen als Stratege, Ingenieur und was auch immer unter Beweis stellen,
anderenfalls hatte er bald den Status des Schoßhündchens seiner umworbenen
Begleiterin inne, das nur geduldet wurde, damit sie sich nicht einsam fühlte.
Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb man mit ihm verhandelte: Es war
nicht nur die Skepsis gegenüber Shilla; die Rebellen versuchten, ihr Interesse,
das der Vizianerin galt, zu verschleiern.
    Alix Sinj ignorierte den Einwand und Prabsts schnell hervorsprudelnden Worte,
mit denen er die Adjutantin zum Schweigen aufforderte. »Sie könnten
überlegen, ein Hierarchieschiff zu kapern.«
    »Sie scherzen«, sagte Jason. »Ich kann mir nicht vorstellen,
dass die Exekutoren mich an Bord nehmen, wenn ich auf einem Asteroiden stehe
und den Daumen rausstrecke, und dass sie dann auch noch so dumm sind, sich von
mir hinaus kicken zu lassen. Oder gibt es hier irgendwo einen Händler,
der preiswerte Hierarchieschiffe verhökert und dem ich eines während
des Probeflugs klauen kann?«
    »Lassen Sie mich ausreden«, entgegnete Alix Sinj völlig humorlos.
    »Alix!«, rief Prabst scharf. »Wir haben das bereits hundert Mal
diskutiert. Das ist Wahnsinn. Wir können das nicht riskieren.«
    »Jetzt vielleicht schon«, beharrte die kräftige Frau.
    Bheex-Coban nahm Prabst am Arm und führte den widerstrebenden Alten zu
seinem Sitz, während er beruhigend auf ihn einredete.
    Interessant …
    »Es ist uns gelungen, die Flugrouten der Hierarchieschiffe, die die auf
Imasen gesammelten Gehirne zum nächsten Sternentor transportieren, genauestens
zu bestimmen«, erläuterte Alix Sinj ihren Plan. »Unsere Flotte
ist zwar klein, und die Raumer sind veraltet, aber unser Zielobjekt ist durch
seine Last schwerfällig, so dass wir mithalten können. Überdies
ist es unseren Wissenschaftlern gelungen, eine Waffe zu entwickeln, die die
Schirme der Hierarchieschiffe durchdringen kann.«
    »Sie wollen jedoch sicher nicht einen feindlichen Raumer angreifen, um
uns einen Gefallen zu tun.«
    »Ganz gewiss nicht. Der Sinn dieser Aktion ist, ein Zeichen zu setzen –
den Völkern des Nexoversums mitzuteilen, dass der Widerstand immer aktiv
ist, dass viele mutige Männer und Frauen ihr Leben riskieren für eine
bessere Zukunft und dass der Nexus verwundbar, ja, mit Sicherheit besiegbar
ist. Allerdings kann Ansarek nicht allein den Kampf aufnehmen, wir brauchen
die Unterstützung aller. Selbst der Nexus, wollte er daraufhin ein Exempel
statuieren, kann keine Galaxie komplett ausradieren, hingegen würde er
von der Revolution überrannt werden, wenn sich alle Völker gemeinsam
gegen ihn erheben.«
    Jason seufzte leise, unterbrach die feurige Rede jedoch nicht. Das klang in
der Theorie wunderbar, doch in der Praxis ließ sich das nicht umsetzen.
Einzelne Waffen reichten nicht aus, um Rebellen und Unbeteiligte zu schützen.
Wurde die Zahl der Opfer zu groß, würden immer mehr Aufständische
kapitulieren. Und natürlich würden sich viele, um ihr eigenes kurzes
Leben zu schützen, nicht dieser Rebellion anschließen, selbst wenn
Ansarek ein solch verwegener Plan gelingen sollte und dadurch in aller Munde
geriet. Es gab zu viele, denen es im Nexoversum relativ gut ging – die
Angeli, die Exekutoren und alle Kollaborateure. Warum sollten diese ihre Vorteile
und ihre längere Lebenszeit aufs Spiel setzen?
    »Was haben Sie vor?«
    »Wir wollen eine Ladung Gehirne erlösen. Für den Nexus bedeutet
es einen herben Verlust, auch nur einen Container zu verlieren. Allein, dass
jemand den Mut aufbringt, ein Hierarchieschiff anzugreifen, dürfte ein
Schock für sie sein. Derartiges hat es seit Generationen nicht mehr gegeben.
Haben wir Erfolg, wird das die geknechteten Völker aufrütteln.«
    Ob das nicht strengere Kontrollen zur Folge haben würde, Strafaktionen
und, was das Schlimmste war, ein Blutbad, bei dem Unschuldige ihr Leben verlieren
würden? Jason verschränkte die Arme vor seiner Brust und verzichtete

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