Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt
Anfeindungen von außen? Die jüngeren Bewohner
stören sich nicht daran? Und woher weißt du das alles auf einmal?
Als wir noch im Hotel waren, warst du ähnlich ahnungslos wie wir. Jetzt
sprühst du förmlich vor Wissen. Was hast du da hinten noch gefunden
außer einem Magot?«, Taisho deutete mit dem Daumen nach hinten, in
die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Sessha lief einfach weiter, drehte sich nicht zu ihren beiden Begleitern um,
aber sie konnten förmlich ihr breites Lächeln spüren, als sie
erwiderte, »Das, mein guter Taisho, ist etwas, was du nicht wirklich wissen
musst. Manche Dinge sollten ein Geheimnis bleiben. Auch für dich.«
»Frauen!« Aufseufzend wandte Taisho sich zu Jason, der schnell ein
paar Schritte nach vorne ging und seine Linke schwer auf Sesshas Schultern fallen
ließ.
»Was verheimlichst du vor uns?«
Jasons riss Sessha an der Schulter zu sich herum. Wiederum war es Taisho der
sich zwischen Jason und seinen Gegner stellte.
»Was ist mit dir ...«
»Du«, fuhr Knight seinen braunhaarigen Begleiter an, »du steckst
doch mit ihr unter einer Decke! Du steckst mit allen hier unter einer Decke.«
Jason Knight drehte sich, die Arme zu den Seiten weg gestreckt, einmal im Kreis
und deutete dann mit dem Zeigefinger auf das Paar vor sich. »Ihr verheimlicht
mir etwas! Mir, der ich der Anführer von Ansarek bin, der Schlachten geschlagen
und dem Feind viel Schmach zugefügt habe!«
»Wir verheimlichen dir nichts. Was ist nur los?«, fast flehentlich
blickte Sessha Jason aus ihren großen blauen Augen an. In der einsetzenden
Dämmerung schien ihre Tätowierung leicht zu schimmern, verlieh ihrem
Gesicht ein geheimnisvolles Aussehen.
»Das verdammte Owari! Wie viele hast du heute schon genommen, Jason?«,
Taisho hatte eine gebückte Haltung eingenommen. Wie auf der Lauer stand
er Jason gegenüber, einen Angriff des Rothaarigen erwartend.
Doch Jason Knight erhob vorerst nur seine Stimme.
»Wir sind auf der Suche nach etwas Großem! Nach etwas, das eure Welt,
eure Geschichte verändern kann! Etwas, das den Namen Ansarek durch alle
Sternensysteme tragen wird. Wie könnt ihr in einer solchen Situation Informationen
vor mir zurück halten? Wie könnt ihr erwarten, dass ich euch helfen
kann, wenn ihr mir nicht die notwendigen Mittel und Kenntnisse überlasst,
mit denen es mir erst möglich sein wird, euch in die Freiheit zu führen?
Euch von diesen Diktatoren befreien, oder von diesen Pflanzendealern.«
»Wie kommt er jetzt auf einmal auf die Zarkar? Der Mann muss vollkommen
durchgedreht sein. Spricht sein Organismus vielleicht anders auf das Owari an,
als wir angenommen haben? Wenn er hier weiter so ein Geschrei veranstaltet,
ist es sowieso aus mit seiner Suche«, Taisho betonte das »seiner«
verächtlich. Immer noch behielt er Jason im Auge, doch da dieser nur noch
vor sich hin murmelte, kaum verständliche Litaneien zum besten gab, wandte
Taisho sich an Sessha.
»Was sollen wir ... SESSHA?«
Taisho erkannte gerade noch einen grünlichen Schimmer, der sich auf ihn
zu bewegte und schaffte es im letzten Moment auszuweichen. Erst dann erkannte
er, wem und was er auswich: Einem Grünen! Zarkar!
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Sessha auf die Knie gesunken war und ein weiterer
Zarkar auf Jason zu lief. Dann musste er die volle Aufmerksamkeit seinem Angreifer
widmen.
Mit einer Art Dolch aus einem bräunlich-grünen Material ging der Zarkar
auf Taisho los. Nach dem, was Sessha über diese Zarkar berichtet hatte,
waren sie mit Drogen mehr als vertraut. Taisho musste also davon ausgehen, dass
der Dolch mit Gift behandelt war und ein einziger Schnitt genügte ... Der
Zarkar machte einen Ausfallschritt und stieß die Hand mit dem Dolch nach
vorne. In einer schnellen Drehung warf Taisho sich aus der Angriffsbahn, fasste
den Unterarm und tat ebenfalls einen Schritt nach vorne. Durch den eigenen Schwung
mitgerissen, stolperte der Zarkar, lockerte den Griff um seine Waffe und ermöglichte
es dadurch Taisho, ihm diese zu entwinden. Eine weitere kaum nachvollziehbare
Bewegung, und der Zarkar lag, den eigenen Dolch im Bauch, auf dem Boden zu Taishos
Füßen.
Nur kurz vergewisserte sich Taisho, dass von diesem Grünen keine Gefahr
mehr ausging und wandte sich dann seinen Gefährten zu. Sessha lag auf dem
Boden und rührte sich nicht mehr. Eine ähnliche Waffe, die auch Taishos
Angreifer nieder gestreckt
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