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Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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den Unbekannten stoppen. Der Mann war etwas größer als Jason, ein
dunkelblauer Umhang umhüllte die kräftige Statur, der muskulöse
Arm war immer noch vorgestreckt und senkte sich jetzt, während der Mann
sich neben Sessha kniete .
    Für einen Moment glaubte Taisho sich selbst dort auf der Straße vor
der Toten knien zu sehen. Er selbst, ein paar Jahre älter.
    Taisho blickte sich in Erwartung weiterer Personen um. Doch außer Jason
war niemand zu sehen. Und Jason nahm nichts von dem wahr, was um ihn herum vorging.
    »Es tut mir so leid. Ich habe die Zarkar zu spät entdeckt. Und selbst
da war ich mir nicht sicher, was sie hier wollten. Normalerweise bleiben sie
in der Nähe ihrer Gärten, ihrer Parks. Ich konnte mir nicht vorstellen,
dass sie hier wieder direkt töten würden. Etwas, was sie schon so
lange nicht mehr getan haben«, der Mann lachte auf. Es klang mehr wie ein
trockenes Husten oder das wütende Bellen eines angreifenden Pulopps, dachte
Taisho bei sich.
    »Nicht, dass sie mit ihren Pflanzen und Mittelchen sonst besonders lebensverlängernde
Maßnahmen träfen. Und es ist ja auch nicht so, dass hier jemand überhaupt
besonders große Chancen auf ein langes Leben hätte. Aber wer gibt
den Zarkar das Recht über Leben und Tod bestimmen zu können ...«
    »Wer gibt irgendjemandem das Recht dazu?«
    Der Unbekannte und Taisho drehten sich zu dem Sprecher um. Jason war endlich
wieder zu sich gekommen und gesellte sich zu der Totenwache. Er warf nur einen
kurzen Blick auf seine ehemalige Begleiterin und sah dann zu Taisho auf.
    »Es tut mir leid, Taisho. Wir können nicht ...«
    Unvermittelt hielt Jason inne. Ein gefährliches Glitzern erschien in seinen
Augen, als er sich an den Unbekannten wandte. »Aber bevor ich hier weiter
ins Detail gehe, wäre es doch nur angebracht, dass sich unser neuer Freund
hier vorstellt, oder?«
    Taisho beobachtete die beiden Männer, die sich gegenüberstanden wie
zwei kampfbereite Großkatzen. Jason, offensichtlich bereits wieder unter
dem Einfluss von Owari B strahlte eine Aggressivität aus, die durch sein
rotes Haar und die gleichfarbigen Stoppeln an seinem Kinn noch verstärkt
wurde. Die Stärke des Unbekannten dagegen ging von seiner Ruhe aus, von
der puren Präsenz seiner Erscheinung. Die langen dunkelbraunen Haare, das
unergründliche, durch den dichten Bart sowieso kaum erkennbare Gesicht
mit den funkelnden Augen und die kaum merkliche, letztlich aber doch irgendwie
wahrnehmbare, Spannung, unter der der Mann stand.
    Beide waren bereit. Bereit zu kämpfen, wenn es sein musste.
    Und, dessen war sich Taisho beinahe sicher, beide hätten bis zum Tode miteinander
gerungen, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, um was es überhaupt
ging. Sie hätten es gar nicht wissen wollen!
    Er zischte wütend, drehte sich von den beiden weg und spuckte auf den Boden.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass die zwei Männer ihre Aufmerksamkeit
jetzt ihm widmeten. Allerdings ohne sich gegenseitig aus den Augen zu verlieren.
    Taisho kniete sich erneut neben Sessha und nahm sie auf die Arme. Er war erstaunt,
wie leicht die Weißhaarige jetzt war, und erhob sich mit ihr.
    »Wie müssen zum Burash«, fast tonlos presste Taisho die Worte
hervor und ging dann los.
    »Taisho?«, vernahm er die Stimme des Unbekannten. »Dein Name
ist Taisho? Und ihr wollt zum Roten Burash?«
    »Und wenn es so wäre?« Jason Knight, die Stimme immer noch voller
Aggressivität, Wut – künstlich genährt von der Droge.
    »Dann ginge Taisho in die falsche Richtung«, wiederum der Unbekannte,
dieses Mal mit einem leicht drohenden Unterton. Lange würde er sich Jasons
Benehmen nicht gefallen lassen. Bevor Jason etwas erwidern konnte, sprach Taisho
den Unbekannten an.
    »Ja, ich bin Taisho. Sie ist ... sie war Sessha. Das«, er nickte in
Jasons Richtung, »ist Jason. Und wir wollen zum Roten Burash. Kannst du
uns den Weg zeigen?«
    Der dunkle Unbekannte verneigte sich leicht vor Taisho.
    »Es ist mir ein Vergnügen, wenn auch eines in einer traurigen Zeit
für euch. Ich bin Umstead und ja, ich kann euch zum Burash führen.
Hier entlang.«
    Er, Umstead, wartete keine Antwort ab und marschierte los.
    Taisho kümmerte sich nicht darum, ob Jason ihnen folgte und ging seinerseits
hinter Umstead her. Es dauerte nicht lange, und er hörte Jasons Schritte
hinter sich. Allerdings schien Jason Knight nicht bereit, sich zu Taisho

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