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Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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führt? Aktionen befiehlt, die mehr aus Rache geboren sind, als dem Anliegen
Ansareks dienen? Zudem«, erstmals schlich sich jetzt etwas wie Emotion
in die Stimme des Alten, der Tonfall ließ Jason das Gefühl gewinnen,
der Alte machte sich über ihn lustig. »wurdest du nicht von dem ›Alten
Mann‹ durch eine seiner ›unfähigen, sinnlosen Entscheidung‹
zum Anführer Ansareks ernannt?«
    »Vielleicht waren nicht alle Entscheidungen Prabsts sinnlos«, mischte
sich Taisho in das Gespräch ein. »Vielleicht hatte er auch Adjutanten,
die ihm einflüsterten, was er zu hören wünschte, und vielleicht
war auch euch das lieber. Vielleicht ist es ein Fehler, so alt zu werden, wie
ihr es offensichtlich geworden seid? Wie könnt ihr in Frage stellen, was
Jason für Ansarek getan hat?«
    Wenn Taisho eine Reaktion erwartet hatte, so wurde er enttäuscht. Es schien
als wären die alten Männer bar jeglicher Emotionen, ganz in sich selbst
versunken. Trotzdem fuhr Taisho fort.
    »Selbst wenn seine ... unsere Aktionen aus Rache entstanden, so haben sie
doch die Organisation wieder belebt! Jeder, der sich Ansarek anschließt,
ist sich der Gefahren bewusst. Der Gefahren für sein Leben, seine Familie.
Sofern er noch eine Familie besitzt.«
    Es entstand eine kurze Pause in der Taisho die Augen schloss. Als er sie wieder
öffnete, blickte er zornig auf die Alten. »Auch Sessha war sich darüber
im Klaren, dass sie sterben könnte. Und doch kamen in den letzten Wochen
mehr potentielle Mitglieder auf Ansarek zu, als all die Jahre zuvor. Aber ihr
lebt vielleicht lieber in Erinnerungen, schwelgt in alten Zeiten, in denen alles
besser und schöner war und in denen ihr es geschafft habt, irgendwie zu
überleben und alt zu werden.«
    Einige Zeit herrschte Schweigen in dem Laboratorium.
    Aus den Augenwinkeln sah Jason, dass Umstead Sessha auf einen etwas abseits
stehenden Tisch gelegt hatte. Dann ging er zu den Alten an die runde Tafel und
erhob die Stimme. Sein tiefer Bass erfüllte den kleinen Saal.
    »Es macht keinen Sinn, sich gegenseitig zu beschimpfen. Haltlose Anschuldigungen
bringen niemanden weiter. Wie ihr mittlerweile gemerkt haben dürftet«,
wandte er sich an Jason und Taisho, »wissen wir hier auch einiges. Der
Informationsfluss ist zwar häufig eher einseitig und wird mehr aus Gerüchten
genährt, aber ab und zu erfahren wir auch echte Neuigkeiten. So war es
uns sehr wohl bewusst, dass du, Jason Knight, zum Nachfolger Prabsts wurdest.
Und auch, aus welchen Gründen du Ansarek so führtest, wie du es tatest.
Möglich, dass Taisho Recht hat und es tatsächlich zu einem aufflackernden
Interesse an der Organisation geführt hat. Dann besteht aber auch die Gefahr,
dass die Herren ihr Interesse an uns entdecken. Bisher ließen sie uns,
gerade auf den vielen Planeten, weitestgehend unbehelligt. Sie können sich
nicht vorstellen, dass wir etwas gegen sie ausrichten können. Nun, es ist
müßig darüber zu spekulieren, wie sich das jetzt weiter entwickeln
wird. Es hat sich noch niemand gefunden, der Ansarek im All anführt. Von
eurem letzten Stützpunkt gibt es keine Informationen mehr, wir befürchten,
er wurde vernichtet. Aber noch ist es zu früh, um sicher zu sein. Wir werden
warten, wie wir es immer tun.«
    Umstead trat hinter die fünf alten Männer und breitete die Arme aus.
»Ja, wir sind der Altenrat von Ansarek, wenn du so willst. Seit Markasit
vor drei Jahren von uns ging, sind nur noch wir übrig. Es gibt niemanden
mehr, der seine schützende Hand über uns hält. Keiner hat noch
die Macht oder das Wissen, mit den Angeli zu kommunizieren, wie er es offensichtlich
hatte. Wie sonst hätten sie«, er deutete auf die fünf Alten,
»so lange überleben sollen? Nur Markasit war fähig, so etwas
zu erreichen.«
    »Und das in so wenigen Jahren«, fügte der Alte, der bereits vorhin
gesprochen hatte, hinzu. »Gerade, als er sich sicher genug fühlte,
als er glaubte, endlich neben den Angeli bestehen zu können, da musste
er dieses vermaledeite Experiment starten. Immerhin hatte er sich dieses Mal
einen Park dafür gesucht. Die Explosion war wirklich gewaltig. Nicht mal
eine ordentliche Bestattung konnten wir ihm bieten. Seine Einzelteile ...«
    »Nate! Das muss nicht sein«, unterbrach sein Sitznachbar ihn, »Wir
kennen die Details, und ich bin mir sicher, dass unsere Gäste sie nicht
wirklich hören wollen. Immerhin haben

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