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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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nickte dem Mann zu und stellte ihn vor.
    »Dies ist Kommandant Hargin Flech. Er führt die Fedajin an.«
    Sentenza verbeugte sich. Arbito schüttelten niemandem die Hand, die Verletzungsgefahr
war zu hoch. Es bedurfte auch keiner weiteren Erklärungen.
    Jeder wusste, dass die Fedajin das Sanctuarium bewachten. Allerdings wusste
niemand, was das Sanctuarium eigentlich war.
    Die Neugierde begann, in Sentenza die Oberhand zu gewinnen.
    Serbald stellte seine Gäste nicht vor. Hargin Flech war offenbar informiert,
und man wollte keine Zeit mit unwichtigen Höflichkeiten verschwenden. Sentenza
war das nur recht.
    »Setzen wir uns«, lud Serbald ein. Er wies in eine komfortable Sitzecke,
die Sessel für drei Standardhumanoide, einen Pentakka und einen Arbito
bereithielt. Ein Servoroboter wieselte um sie herum, sobald sie Platz genommen
hatten. Sentenza bestellte Kaffee und konnte mit Genugtuung feststellen, dass
er von außergewöhnlich guter Qualität war. Er hatte aber auch
nichts anderes erwartet.
    Serbald bestellte als Einziger nichts, wartete aber höflich, bis alle bedient
worden waren. Dann wandte er sich an Sally.
    »Direktorin, es gibt mehrere Gründe, warum ich Sie persönlich
empfange und den Kommandanten hinzugezogen habe. Zum einen haben die Ereignisse
der letzten Wochen bewiesen, dass die Outsiderproblematik höchster Aufmerksamkeit
bedarf. Die Kirche hat sich lange gesträubt, offen die eigenen, vornehmlich
historischen Kenntnisse zu offenbaren. Das muss sich ändern, und ich sehe
mich da in völligem Konsens mit dem Erzprior.«
    »Was ist mit dem Erzprior? Man hörte Gerüchte, aber ...«
    »Gerüchte, ja, Direktorin. Leider enthalten sie einen zentralen Kern
Wahrheit. Der Erzprior ist seit geraumer Zeit in einen komaähnlichen Zustand
gefallen. Die Leibärzte sind ratlos, und die Kirche ist führungslos.«
Als hätte er den zweifelnden Blick Sallys vorhergesehen, fügte er
unmittelbar hinzu: »Nun ..., fast führungslos.«
    »Was hat die Erkrankung des Erzpriors mit uns zu tun?«, fragte nun
Sentenza. Mittlerweile hatte er die Scheu vor den hochgestellten Persönlichkeiten
vollständig verloren. Serbald fixierte ihn mit seinen müden Augen.
    »Das weiß ich nicht. Es gibt Stimmen, die der Ansicht sind, eine
Offenbarung würde bevorstehen. Bis vor kurzem habe ich diese Vorstellung
für absurd gehalten.«
    »Offenbarung?«, echote Sally mit erkennbar ungläubigem Unterton.
»So wie in ›göttliche Offenbarung‹?«
    Serbald sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    »In der Tat, ja. Oder auch nein.« Er seufzte und wechselte einen Blick
mit Flech, der völlig ungerührt wirkte. Aber ein Arbito sah selbst
dann ungerührt aus, wenn man ihm bei lebendigem Leib die Arme auszureißen
versuchte. Ein Versuch, der nach allgemeinem Verständnis mit dem Tod desjenigen
endete, der es ausprobierte.
    »Ich rede mich hier um Kopf und Kragen. Auf der einen Seite muss ich, um
es Ihnen verständlich zu machen, Jahrtausende alte Geheimnisse der Kirche
verraten. Auf der anderen Seite können diese Geheimnisse, dringen sie an
die Öffentlichkeit, das Glaubensgefüge der Kirche zusammenbrechen
lassen.«
    Sentenza ließ diese mit absolutem Ernst formulierte Aussage etwas auf
sich wirken, nicht zuletzt, weil sie ihn mit Ratlosigkeit erfüllte.
    »Große Kanonen, die Sie da auffahren«, kommentierte Sally schließlich.
    »Ich will, dass Sie sich der Tragweite unserer Begegnung bewusst werden.
Ich möchte, dass Sie die Verantwortung erkennen, die Sie auf sich nehmen,
wenn Sie sich anhören, was ich zu sagen habe.«
    »Das klingt nicht so gut«, murmelte Sentenza unwillig.
    »Ein bisschen wie Erpressung, nicht wahr?«, erwiderte Serbald lächelnd.
»Ja, ich verstehe Ihr Missfallen. Ich teile es sogar. Doch es geht nicht
anders. Ich werde keinen Schwur von Ihnen verlangen. Aber Sie müssen sich
darüber im Klaren sein, dass ich Ihnen Dinge enthüllen werde, die
in den falschen Händen zu einer Katastrophe führen könnten.«
    »Wir könnten uns natürlich auch entschließen, sofort wieder
zu gehen«, erwiderte Sentenza.
    »Selbstverständlich. Dann gehen Sie jetzt. Sie werden da draußen
im Outback weiter über Dinge stolpern, die Sie nicht verstehen, und die
Kirche wird Ihnen nicht helfen können, eben weil Sie sie nicht verstehen.«
    »Kryptisch. Das konnte schon Ihr Nuntius gut«, kommentierte Sally,
warf aber gleichzeitig Sentenza einen

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