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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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über das Raumcorps heißt es,
die Rettungsabteilung wäre eine zivile Organisation des Corps.«
    »Oh, Ihre Agenten haben schon korrekt gearbeitet.« Sentenza faltete
die Hände ineinander und lehnte sich vor. »Wir haben eine Menge Feinde
hier draußen im Outback. Allen voran Prinz Joran mit seinen neuen Verbündeten.«
    »Seine Majestät?« Willis' Augen wurden schmal. »Wie meinen
Sie das, Roderick?«
    Der Chef der Rettungsabteilung lachte. »Also wirklich, Admiral, tun Sie
nicht so scheinheilig. Das Flottenkommando wird doch wohl über die Schritte
seiner Einheiten Bescheid wissen, oder? Die Einsatzberichte der Praetorianer und der Antagonist müssten Ihnen eigentlich vorliegen.«
    Eine steile Falte entstand zwischen Willis' Brauen. Er sah zur Seite und tippte
etwas in ein Gerät außerhalb des Aufnahmebereichs. »Die Antagonist liegt im Raumdock. Schwere Beschädigung durch Meteoritenhagel.«
    »So nennt man ein Feuergefecht über Pronth inzwischen im Multimperium?«
    »Feuergefecht?«
    »Was ist mit der Praetorianer ?«, fragte Sentenza.
    »Tiefenraummission zur Erkundung solarer Phänomene im Argalis-Cluster.«
    Sentenza sprang vor, als würde er durch das Display klettern wollen. Seine
Faust donnerte auf die Tischplatte. »Admiral, Sie glauben diesen Schwachsinn
hoffentlich nicht. Die Antagonist wurde in der Schlacht um die Pronth-Hegemonie
beschädigt. Die Praetorianer ist Jorans derzeitiges Flaggschiff
und erkundet Randsysteme zur Errichtung eines so genannten Sonnentores. Das
sind gewaltige Sprungtore, die zwischen unserer Galaxis und dem Nexoversum,
dem Herrschaftsbereich der Outsider, eine permanente Verbindung einrichten.
Sollte je solch ein Sonnentor fertig gestellt werden, wird sich der gesamte
Quadrant einer Invasionsflotte gegenüber sehen, die ihresgleichen sucht.«
    Willis' Kinnlade klappte herunter. Er wollte etwas erwidern, die scharfen Vorwürfe
Sentenzas zurückweisen, doch der Captain gab ihm dazu keine Gelegenheit.
    »Kontaktieren Sie die Britannia , Admiral. Ich bin sicher, Captain
van der Lindern wird Ihnen gerne Auskunft geben.«
    Wieder tippte Willis etwas in eine Tastatur. Seine Stirn wölbte sich, als
er Daten von einem anderen Display ablas. »Die Britannia ist überfällig
und hat sich von ihrem letzten Einsatz nicht zurückgemeldet.«
    Sentenza schnalzte mit der Zunge. »Captain Klaffki und einige Besatzungsmitglieder
starben bei einem telepathischen Angriff, der uns weismachte, uns mitten in
einer Raumschlacht zu befinden. Nicole van der Lindern hat das Kommando über
die Britannia übernommen und sich abgesetzt. Was hätte sie
auch anderes tun sollen? Würde sie zum Multimperium zurückkehren,
würde man ihr Schiff aufbringen und die Mannschaft vor ein Kriegsgericht
stellen.«
    »Aber warum?« Willis schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Weil Joran es so will, Admiral. Wir haben seine Pläne aufgedeckt,
die er offenbar vor seinem Vater verheimlicht. Ich hätte mir auch nicht
vorstellen können, dass der alte Thrax so etwas gutheißt.«
    »Sie wollen damit sagen, dass Prinz Joran hinter einer Verschwörung
gegen das Multimperium steckt?«
    Sentenza nickte. »So ist es. Und wenn Sie nicht mit drin hängen und
nichts davon wissen, dann ist das Flottenkommando längst von Jorans Spionen
unterwandert.«
    Willis lehnte sich in seinem Sessel zurück. Sein Atem beschleunigte sich
sichtlich. Für eine Weile starrte der Admiral nur auf das Display, sein
Blick schien jedoch nicht Sentenza zu sehen, sondern einen fernen, unbestimmbaren
Punkt.
    »Admiral?«
    Nur langsam klärte sich Willis' Blick. Er schluckte hart, suchte offenbar
nach Worten, die er nicht fand.
    »Ich kann mir vorstellen, was jetzt in Ihnen vorgeht, Sir. Sie sollten
Ihren Stab gründlich filzen. Wem Sie nicht bedingungslos trauen, den sollten
sie erst gar nicht mehr fragen.«
    Willis seufzte. »Der Kaiser hatte also Recht mit seinen Befürchtungen.
Ich habe ihm nicht geglaubt, aber er hatte Recht.«
    Nun lag die Überraschung bei Sentenza. »Er weiß davon?«
    »Er hat es befürchtet.« Der Admiral hob die Schultern. »Aber
er hatte keine Beweise. Wir beauftragten den MND mit Nachforschungen. Einige
Agenten kehrten nicht zurück. Die, die uns Bericht erstatteten, konnten
nur vage Meldungen abschicken, die von Aktivitäten einiger Flottenteile
in den Randbezirken der Galaxis und außerhalb des Hoheitsgebietes des
Multimperiums operierten.

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