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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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geschrieben.
    Der Gang war leer.
    »Wo?«, fragte Nova.
    Jonas schaute ebenfalls um die Ecke und deutete auf die dritte Tür auf
der linken Seite.
    »Bleib hier.«
    »Miss …«
    »Bleib hier!« Nova zog den Blaster, vergewisserte sich, dass das Energiemagazin
geladen war und entsicherte die Waffe. Sie huschte zur anderen Seite und tastete
sich vor. Unweigerlich erinnerte sie sich an ihren letzten Einsatz auf Persephone.
    Ein anderes Hotel, ein weiteres leeres Zimmer? Mir wird dieselbe Scheiße
doch wohl nicht zweimal passieren …
    Die erste Tür stand offen, das Zimmer war leer. An der zweiten hing
ein Nicht stören -Schild. Die nächste war angelehnt. Nova spannte
sich, stieß mit vorgehaltener Pistole die Tür auf und stürmte
ins Zimmer. Gleich der erste Eindruck zeigte ihr, warum Jonas Venge zu verstört
war.
    In einer geronnenen Lache aus blassgrünem Blut lag eine Frau. Ihre Haut
war olivfarben, die Haarmähne schimmerte dunkelviolett.
    Nidurina Filandora!
    Mit starren Augen sah sie zur Decke des Zimmers. In ihrer Brust gähnte
ein Loch. All das Blut zeugte davon, dass sie mit einem spitzen oder scharfen
Gegenstand attackiert und ermordet worden war. Ein Blasterschuss hätte
durch seine enorme Hitzeentwicklung die Wunde verschweißt, ehe zu derartigem
Blutverlust gekommen wäre.
    Nova beugte sich über die Tote und fühlte ihre Haut. Sie war längst
kalt und nicht erst vor wenigen Stunden umgebracht worden.
    »Verdammt.« Rasch sah sich die Agentin in dem Zimmer um, fand jedoch
nichts Ungewöhnliches.
    Als sie einen letzten Blick unter das Kopfkissen der abgewrackten Schlafstatt
warf, fiel ihr ein Datenkristall in die Hände. Sie hätte ihn beinahe
nicht gesehen, da er sich kaum von der Farbe des Lakens abhob. Nova hob ihn
auf und betrachtete ihn. Er trug das Siegel des MND.
    »Interessant«, murmelte sie und kehrte zu Jonas Venge zurück.

    »Sie sind die Agentin, die ich hier treffen soll?«, fragte Roderick
Sentenza, obwohl die Mündung, in die er starrte, ihm offensichtlich etwas
gänzlich anderes verriet.
    Die Frau legte den Kopf schief. »Ich fürchte nein. Ihr kleiner Ausflug
ist zu Ende.«
    »Dachte ich es mir.« Sentenza versuchte die Umgebung aus den Augenwinkeln
zu sondieren, ohne den Blick von der Fremden zu wenden. Er musste Zeit gewinnen,
irgendetwas finden, mit dem er sie Frau überrumpeln konnte. Doch zwischen
ihnen lagen etwa sechs unüberbrückbare Meter.
    »Nur eine Frage«, sagte Sentenza.
    Die Frau legte den Kopf schräg. »Meinetwegen, aber beeilen Sie sich,
ich habe einen engen Terminplan.«
    »Steckt Admiral Willis dahinter?«
    Die olivefarbene Stirn runzelte sich. »Wer?«
    »Admiral Willis vom Kaiserlichen Flottenkommando. Die ganze Einladung nach
Persephone … gehörte das mit zum Plan, mich aus dem Weg zu ziehen?«
    Die Frau hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich wurde hierher geschickt,
um eine Agentin aus dem Weg zu ziehen und anschließend Sie zu eliminieren.«
    Eine Agentin? Sentenza wusste nicht, ob er im Augenblick des Todes erleichtert
darüber sein sollte, nicht von seinem früheren Kameraden Willis hereingelegt
worden zu sein.
    »So, keine weiteren Fragen«, meinte die Fremde und zielte mit dem
Blaster direkt auf Sentenzas Brust. »Wird kurz und schmerzlos.«
    Sie drückte den Abzug. Im selben Moment schnitt ihr ein grellblauer Blitz
durch den Hals. Die Frau verriss ihre Waffe, der abgefeuerte Strahl sengte haarscharf
an Sentenza vorbei. Instinktiv sprang der Captain in Deckung, rollte über
das Gras und starrte verdutzt zu der Stelle, an der die Frau mit der olivfarbenen
Haut gerade noch gestanden hatte. Sie lag tot auf dem Boden. Hinter ihr erhob
sich eine Gestalt mit rauchender Waffe, daneben erkannte Sentenza noch eine
Silhouette. Er blinzelte und kam auf die Füße.
    »Ich sollte wohl danke sagen.«
    »Sentenza?«
    Der überraschte Aufruf seines Retters ließ ihn aufhorchen. Er kannte
die Stimme, auch wenn er sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Weiblich.
Sicher. Wie aus weiter Ferne und tiefer Vergangenheit drang sie an sein Ohr.
    »Captain Sentenza?«
    »Der bin ich … und Sie …?« Endlich sah er die Retterin in
ihrer Gänze. Sie stieg mit einer grazilen Bewegung über die Leiche
der Attentäterin hinweg und blieb keine drei Schritt vor Sentenza stehen.
Sie hatte sich verändert. Auf den ersten Blick hätte er sie nicht
wieder erkannt, denn sie trug ihre braunen Haare lang

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