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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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die einzigen gewesen. Nova setzte ihren Weg fort.
Bis zu den Zellen kam sie gut durch und wurde dann von zwei Kaiserlichen Gardisten
aufgehalten.
    »Identifizieren Sie sich!«
    »Nova Meridia, Agentin des MND. Ich bin im Auftrag des Kaisers unterwegs.
Hier ist sein Siegel.« Sie zeigte das Hologramm, das sie von Thrax erhalten
hatte. Die beiden Gardisten blickten sich an, dann nickten sie. Einer der beiden
hatte sie ohnehin erkannt, denn er war dabei gewesen, als sie Manel, Jonas und
die anderen verhaftet hatten.
    »Folgen Sie mir bitte«, sagte der Soldat und führte sie in den
Büroraum des Zellentraktes. Die Arresträume waren nur für kurze
Aufenthalte gebaut worden und stellten alles andere als eine Hochsicherheitseinrichtung
dar. Normalerweise dienten sie als Ausnüchterungszellen für sturzbetrunkene
Kadetten, die verspätet vom Wochenendausgang heimkehrten oder als disziplinarische
Maßnahme. Nova gefiel der Gedanke nicht, dass Terroristen hier festgehalten
wurden, die vor kurzem noch versucht hatten, den Kaiser zu ermorden.
    Terroristen , dachte sie. Oh ja, Manel, nichts anderes bist du!
    Der Wächter führte sie durch einen schmalen Gang zu einem halben
Dutzend Zellen, die mit altmodischen Gitterstäben, statt mit Laserbarrieren
die Insassen von einem Ausbruch abhalten sollten.
    Nova erblickte Manel sofort. Er saß lässig auf einer Pritsche, hatte
längst ihre Schritte vernommen und grinste frech, als er zu ihr aufblickte.
    »Na, Herzchen? Ich wusste doch, dass du nicht lange ohne mich sein kannst.«
    »Du bist ein Arschloch, Manel!«
    »Ich weiß.« Er grinste noch breiter.
    Nova blickte den Gang entlang und stellte zufrieden fest, dass der Hinterausgang
noch existierte. Er konnte nur von innen geöffnet werden. Die Gardisten
hielten ihn unbewacht.
    »Öffnen Sie die Zellen«, sagte Nova.
    Der Soldat an ihrer Seite runzelte die Stirn. »Ma'am, das kann ich nicht.
Auch wenn Sie im Auftrag des Kaisers …«
    »Der Kaiser ist tot.« Nova beobachtete die Reaktion des Gardisten.
Sein Körper versteifte sich, und Nova hasste sich selbst dafür, was
sie jetzt tun musste. Mit einer schnellen Bewegung rammte sie ihm den Ellbogen
gegen die Brust, zog ihn dann hoch und als sein Gesicht herunter zuckte. Das
Knirschen von Knochen bestätigte Nova, dass sie ihm entweder das Nasenbein
oder das Kinn gebrochen haben musste. Ein Fußfeger brachte den Soldaten
zu Fall. Nova schlug nach und schickte ihn ins Reich der Träume.
    Sie zog die ID-Card des Wächters aus seinem Uniformrock und öffnete
Jonas' Zelle. »Los, hau ab, bevor die anderen was merken.«
    »Aber …« Venge zögerte.
    »Die versuchen, den Tod des Kaisers zu vertuschen, jemand muss Prinz Joran
Bescheid geben.«
    Der Junge nickte, wandte sich ab und lief zum Hinterausgang. Nova wartete, bis
er verschwunden war.
    »Du hast vorhin eine gute Show abgezogen, Herzchen«, sagte Manel.
»Für einen Moment dachte ich wirklich, du würdest mich erschießen.«
    Nova biss die Zähne zusammen, zog ihren Blaster und den Abzug.

    Der Korridor schien sich endlos lang zu strecken. Jeden Meter, den sie zurücklegten,
mussten sie auf der Hut sein, nicht doch noch einigen Joran-Anhängern in
die Arme zu laufen. Sentenza warf mehrmals nervös einen Blick nach hinten,
wo ein Kordon der Gardisten den Kaiser umringte und ihn nach allen Seiten vor
Gefahren absicherte. Chamasi war an Sentenzas Seite. Sein Gesicht war starr,
die Züge wie in Marmor gemeißelt. In seinen Augen flackerte eine
wilde Entschlossenheit, den Plan, den sie ausgetüftelt hatten bis zum bitteren
Ende durchzuziehen. Sentenza fühlte mit ihm. Wenn sie Erfolg hatten, konnten
sie unter das Kapitel Joran ein für allemal einen Schlussstrich
ziehen. Auch wenn dadurch die Gefahr durch die Outsider nicht notwendigerweise
ebenso gebannt war.
    »Wie weit noch?«, fragte Roderick Sentenza.
    »Nächste Biegung befindet sich ein Lift, der zum Dach hinauf führt.
Wir haben dort einen Shuttle.«
    Sentenza sog die Luft ein. Das Timing musste stimmen, sonst ging ihre Saat nicht
auf.
    Vor dem Lift, den Chamasi erwähnte, blieben sie stehen. Einer der Agenten
hielt sich eine Hand ans Ohr. Seine Lippen bewegten sich, dann nickte er und
sah Sentenza an.
    »Unsere Agenten haben den Störsender im Gebäude aufgespürt
und deaktiviert.«
    Ein Aufatmen.
    »Gut. Eine Nachricht von Miss Meridia?«
    »Nein … warten Sie …« Nochmals hielt der Mann

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