Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz
wir es erhofft haben.«
Sentenza nickte. Er lockerte seine Finger und drehte sich dann zu Weenderveen
um. »Sichere Verbindung zur Britannia und zur Phönix .«
Kurz darauf flackerte der Hauptschirm und zeigte statt des Weltraums über
Persephone zwei geteilte Bilder mit den Gesichtern Nicole van der Linderns und
Dane Hellermans.
»Die hängen an Ihnen dran wie Schmeißfliegen, Captain«,
sagte der Kommandant der Phönix . »Sollen wir auf Abfangkurs
gehen?«
»Nein, dann wäre unser Plan, Joran hervorzulocken, zum Scheitern verurteilt.
Sobald sich ein Hyperraumfenster öffnet und Jorans Schiff eintrifft, werden
wir dem Kaiser ein Zeichen geben. Das wird uns die anderen Schiffe vom Leib
halten.«
»Ihr Wort in St. Salusas Ohren«, sagte Nicole.
»Wie sind Sie von Toleon weggekommen?«, fragte Sentenza.
Ein Mundwinkel Nicoles zuckte. »Wir haben Ihnen solange wie nötig
Feuerschutz gegeben und konnten dann springen. Keine Feindberührung mit
der Praetorianer . Der Infinity haben wir ein paar Schüsse
vor den Latz gegeben, aber sie hat keinen nennenswerten Schaden davon getragen
und dürfte voll einsatzfähig sein, falls sie zusammen mit Jorans Flaggschiff
hier aufkreuzt.«
Sentenza seufzte.
Ein Schlachtkreuzer und zwei modifizierte Ambulanzen gegen einen ebenbürtigen
Schlachtraumer und einen Zerstörer. Selbst mit dem Waffenpotenzial der
beiden Rettungskreuzer waren sie nicht unbedingt im Vorteil.
»Nicole, wir gehen folgendermaßen vor: Sobald sich ein Raumfenster
öffnet, fliegen wir Formationsangriffskurs. Bereiten Sie einen Angriffsshuttle
vor, der zum Schein ein Enterkommando auf einem beliebigen Deck der Praetorianer absetzen soll. Joran und sein Kommandostab werden davon ausgehen, dass wir an
dieser Stelle zuschlagen und ihre internen Kräfte dort zusammenziehen.
Während die Britannia und die Phoenix weiter Angriffe gegen
Jorans Schiff fliegen, werden wir mit der Ikarus ein zweites Enterteam
bilden, uns Zugang zu den Datenbanken der Praetorianer verschaffen und
versuchen so viel Material wie möglich zu erbeuten. Sie ziehen Ihre Entereinheit
zurück und wir verschwinden. Danach liegt alles in den Händen des
Kaisers.«
Hellerman runzelte die Stirn und zupfte mit Daumen und Zeigefinger der rechten
Hand an seiner Nasenspitze. »Warum der Datenklau. Was gibt es so Wichtiges,
dass wir bei diesem Manöver unsere Schiffe riskieren? Wir sollten zusehen,
dass wir Joran aus dem All pusten.«
»Nichts lieber würde ich tun als das, Dane.« Sentenza lächelte.
»Aber wir haben es um Einiges leichter, wenn wir die Namen der Mitverschwörer
erhalten. Wir müssen wissen, wem der Kaiser nach unserer Aktion noch trauen
kann und wem nicht. Heute wurden Männer als Putschisten entlarvt, für
die ich vor einigen Jahren die Hand ins Feuer gelegt hätte.«
»Also schön«, sagte Hellerman. »Wir treffen Sie am Rendezvouspunkt
und …«
»Captain!« Sonjas Stimme übertönte den Funk und ließ
Hellerman innehalten. »Hyperraumfenster öffnet sich außerhalb
des Sprungtores von Persephone!«
»Wir haben es auch auf dem Schirm«, bestätigte Nicole. »Identifizierung
läuft noch.«
»Es ist die Praetorianer «, sagte Weenderveen. »In ihrer
Begleitung ein Zerstörer.«
Die Gesichter der beiden Kommandanten verschwanden vom Schirm und machten einer
taktischen Analyse Platz. Eine schematische Zeichnung zeigte den dritten Mond
Persephones, die beiden Schiffe in seiner Umlaufbahn sowie eine parabelartige
Kurve, die zu den soeben geöffneten Raumfenstern führte. Das ausgesuchte
Versteck im Mondschatten sprach für Nicole van der Linderns strategisches
Gespür, denn von ihrer jetzigen Position ließ sich ein direkter Abfangkurs
zu Jorans Schiffen errechnen. Sie würden auf Waffendistanz kommen, lange
bevor sie die Abwehrforts im Orbit Persephones erreichten.
»Zeit, bis zum Rendezvous mit unseren Schiffen?«
»Zehn Minuten, Sir«, meldete Trooid. »Wir haben maximale Beschleunigung
erreicht.«
»Waffensysteme und Schilde aktivieren. Status unserer Verfolger?«
»Die beiden Polizeischiffe haben abgedreht und sind in Warteposition gegangen.«
An'ta las die Daten von den Displays ab. »Der Zerstörer hält
weiterhin Kurs auf uns, befindet sich aber in einem ungünstigen Anflugvektor.
Er wird erst zu uns aufschließen können, wenn wir mit Joran zusammengetroffen
sind. Was mir Sorgen macht, sind diese Abwehrforts.« Die Grey
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