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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Sentenza, das ist ja eine männliche Shilla! Und
sein zweiter Gedanke lautete: Liest der Kerl etwa schon die ganze Zeit über
meine Gedanken?
    Ein vages Lächeln verzog Pakcheons Lippen. »Seien Sie unbesorgt. Ich
lese ihre Gedanken nur zu Kommunikationszwecken. Ihre Geheimnisse taste ich
nicht an. Um unsere Unterhaltung einfacher zu gestalten, benutze ich ein Gerät,
das meine Gedanken in Worte in ihrer Sprache überträgt.«
    »Aber Sie wussten, was ich dachte ...«
    Pakcheons Lächeln wurde breiter. »Um das zu wissen, brauchte ich nicht
in ihr Gehirn einzudringen – was Sie dachten, stand deutlich in ihrem Gesicht
zu lesen.«
    Sentenza seufzte. »Nun, was veranlasst die Vizianer so unverhofft dazu,
Kontakt mit uns aufzunehmen?«
    »Die jüngsten Vorgänge in der Galaxis«, brachte es Pakcheon
sofort auf den Punkt.
    »Möchten Sie zu uns an Bord kommen?«, erkundigte sich Sentenza
höflich. »Ich bin mir sicher, dass es Urian nichts ausmacht, auch
ihr Schiff in Schlepp zu nehmen.«
    »Danke, aber ich ziehe es vor, auf der Kosang zu bleiben. Ich nehme
an, Sie wissen bereits von meiner Schwester im Geist , dass wir Vizianer
... größere Personenansammlungen vermeiden.«
    Größere Personenansammlungen ... Dreizehn Personen befanden
sich gegenwärtig auf der Ikarus , rechnete man Trooid mit und zählte
man die Einzelindividuen des fidehischen Botschafterkollektivs ... Sentenza
verkniff sich einen gedanklichen Kommentar, denn wer konnte schon wissen, ob
der Telepath nicht doch gerade in diesem Moment seine geistigen Fühler
ausstreckte – Versprechen hin, Versprechen her. Telepathen waren einfach
eine verdammt unangenehme Spezies, der niemand so recht über den Weg trauen
konnte oder wollte.
    »Ja, das ist mir bekannt. Und dennoch sind Sie hier. Ich vermute, es gibt
auch einen triftigen Grund, dass Sie gerade uns kontaktieren statt die Regierungen
und Oberbefehlshaber der Vereinigten Streitkräfte?«
    »Richtig. Würden Sie mir bitte zunächst verraten, wie Sie Shilla
begegnet sind und was Sie über ihren Auftrag wissen? Das entscheidet darüber,
wie weit ich mit meinen Erklärungen ausholen muss.«
    Die Vizianerin hatte einen Auftrag? Interessant. Bisher hatte Sentenza lediglich
spekulieren können, weshalb sich Shilla Jason Knight angeschlossen hatte,
da ihr doch von verschiedenen Seiten weit bessere Möglichkeiten offeriert
worden waren – sogar vom Raumcorps. Vermutet hatte Sentenza, dass sie aus
Dankbarkeit an Knights Seite blieb. Vielleicht war das ungleiche Paar auch mehr
als nur ... befreundet.
    »Wir trafen einige Male mit Shilla zusammen«, erwiderte er, seine
Worte sorgfältig abwägend. »Sie befindet sich in der Begleitung
eines Händlers, der sie von einer abgelegenen Welt aus ihrem havarierten
Schiff rettete. Über die genauen Umstände bin ich nicht informiert,
und von einem Auftrag weiß ich ebenfalls nichts.« Und es hatte nicht
so ausgesehen, als hätte Knight in all den Monaten, die er mit Shilla verbracht
hatte, wesentlich mehr von ihr erfahren als Sentenza bei einem Drink, zu dem
er sie im Kasino von Vortex Outpost eingeladen hatte. »Die beiden gerieten
mit ihrem Raumer in ein manipuliertes Sternentor und gelten seither als verschollen.
Vermutlich befinden sie sich an einem weit entfernten Ort und suchen nach einem
Weg, um in die Galaxis zurückzukehren. Es tut mir leid, dass ich keine
erfreulichere Nachrichten für Sie habe.«
    »Das erklärt, weshalb ich Shilla nicht mehr spüren kann«,
entgegnete Pakcheon nachdenklich. Sein rechtes Augenlid zitterte leicht wie
bei einem Tic. »Wenn dieses Sprungtor irregulär arbeitet, kann sie
an jedem beliebigen Ort des Universums gelandet sein – zu weit entfernt,
als dass wir einander noch wahrnehmen können.«
    Sofern sie und Knight nicht tot sind , dachte Sentenza, wollte es jedoch
nicht aussprechen. Irgendwie mochte er selbst nicht glauben, dass die Beiden
... nicht mehr unter ihnen weilten. Sie waren zu zäh und zu gerissen, um
einfach so von der Bühne des Lebens abzutreten. Es würde zu diesem
Paar passen, in einem geeigneten oder ungeeigneten Augenblick aus dem Nichts
aufzutauchen und sich sogleich in den nächsten Schlamassel zu stürzen.
Urian hatte das ominöse Nexoversum erwähnt, die Heimat der Outsider,
und spekuliert, dass es die Celestine dorthin verschlagen haben mochte
– ins Machtzentrum des Feindes.
    »Ich bin davon überzeugt,

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